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so berichtet man über Wirtschaft

wenn v.a. im ORF über Wirtschaft berichtet wird, setzt unweigerlich Gähnen ein.
Dabei kanns sie so spannend sein die Volkswirtschaft.
Und endlich gibts einen blog, Herdentrieb genannt, der zeigt, wie fesselnd und informativ, wenn auch subjektiv und zum Widerspruch reizend über Wirtschaft geschrieben werden kann.
Sehr empfehlenswert.

Hände weg vom Naschmarkt

garage_naschmarkt3-Kopie

Die SPÖ versuchts wieder:
In der Mariahilfer Bezirksvertretung wurde ein Antrag (gegen die Stimmen der Grünen) beschlossen, der die Errichtung einer (Volks) garage unter dem Naschmarkt zum Ziel hat.

Ich halte das für absurd, v.a. aus drei Gründen:

1.) Schon jetzt gibt’s beinahe Dauerstau rund um den Bereich Naschmarkt Verkehrsbüro. Mit einer grossen Garage signalisiert man Nachmarktbesuchern, „Ihr könnts eh mit dem Auto kommen“ und pumpt so noch viel mehr Autoverkehr in diesen Bereich

2.) Auch wenn es heisst, dass diese Garage den Nachmarkt „kaum“ beeinträchtigt, hab ich da starke Zweifel :Ein-und Ausfahrtem, Lifte, Lüftungsschächte, Notausgänge, Stiegen etc. müssen an die Oberfläche; und das ist der Naschmarkt.

3.) Schliesslich ein soziales Argument. Bei der Bildung wird auch „aus budgetären Gründen“ in Wien gespart. Viele Volksschulen bräuchten z.B. eine bauliche Erneuerung oder mehr Personal.“Volksgarage“ heisst: Rund 2/3 der Kosten werden aus öffentlichen Mitteln (aus der Parkometerabgabe) subventioniert.Polemisch formuliert: Volksschulen sind uns wichtiger als Volksgaragen.

Ergo: Hände weg vom Naschmarkt

Tips für Weihnachtsgeschenke

oder auch, wenn jetzt ein bisschen Zeit ist zum Selberlesen:

Wohlstand und Armut der Nationen von David Landes
Schon der erste Satz ist herrlich: Mit diesem Buch legen ich eine Weltgeschichte vor
Und dann folgen gut 500 Seiten spannende und enorm aufschlussreiche Antworten auf die im Untertitel gestellte Frage: Warum die einen reich und die anderen arm sind.

Ähnliches Thema, ähnlich aufregend geschrieben, aber ein anderer Blickwinkel.
Und völlig zu Recht ein Bestseller:
Arm und Reich von Jared Diamond

Und dann natürlich Afrika.
Von einem Meister der Sprache, einem, der den Journalismus in die Höhen der Literatur gehoben hat.
Wer z.B. spüren will, was es heisst Malaria zu haben, und sonst unter die Oberfläche unserer Afrika-klischees zu blicken:
Afrikanisches Fieber von Ryszard Kapuscinski

Wieviel Holz liegt vor der Hütte?

Wieviel Holz haben wir eigentlich in Österreich?
Wieviele der ca 950 000 Ölheizungen könnten wir mit nachhaltiger Holzbewirtschaftung umstellen?
Solche Fragen werden mir zurecht imer öfter gestellt, zuletzt auch hier.

Also auf zu einer kurzen Überschlagsrechnung:

Derzeit wachsen in Österreichs Wäldern jährlich ca 31 Millionen Festmeter Holz zu.
Davon werden ca 60% genutzt.
Kurzfristig, so übereinstimmende Berechnungen können ohne weitere Probleme 4-5 Mio Festmeter zusätzlich genutzt werden.
Und jetzt die Rechnung.
Ein Festmeter Holz entspricht rund 2 Mwh Energie, oder rund 200 Liter Heizöl.
Je nach Energieeffizienz eines Hauses bzw einer Heizung (mit-ohne Solaranlage zur Warmwasserbereitung)braucht ein (Einfamilien-)haus zwischen 500 und 3000 Liter Öl pro Jahr.
Macht man eine schlichte Division könnten damit ca 1/3 bis die Hälfte aller Ölheizungen ersetzt werden.

Gegenrechnung (mit Daten der Statistik Austria):
Endenergieverbrauch des Bereiches Raumwärme und Warmwasser(Daten 03):
Heizöl: 101 PJ (Petajoule)
Erneuerbare Energie: 80PJ (hier handelt es sich v.a. um Biomasse)
Gas: 78 PJ
Fernwärme: 46 PJ (hier ist Wärme aus kalorischen Kraftwerken ebenso dabei wie solche aus Biomasse-heizanlagen)
Strom: 22 PJ
Kohle: 7 PJ

Die oben dargestellten ca 5 Mio zusätzlichen Festmeter Holz entsprechen va 40 PJ , also knapp der Hälfte des Ölverbrauches (nur für Raumwärme wohlgemerkt)

Schlussfolgerung: Es ist noch viel heimisches Holzpotential vorhanden, aber ohne Wärmedämmung-Solarenergie und sonstige Effizienztechnologien geht es sich mit dem bestehenden Wald allein nicht aus.

Zusätzlich stehen jedoch jene Flächen der Landwirtschaft zur Verfügung, die derzeit aus der Nahrungsproduktion genommen sind, und zu vielfältigen Energiezwecken herangezogen werden könnten:
Energiepflanzen (Umwandlung zu Holz bzw Pellets zur Verbrennung)
Energiepflanzen als Rohstoff für Biogas
Direkte Umwandlung von Ölsaaten zu Pflanzenöl (Einsatz als Treibstoff).
Alles hat andere Hektarerträge bzw andere Kosten.
Hier muss eine genauere Wirtschaftlichkeitsberechnung folgen.
Ich versuchs in den nächsten Tagen.

Stronach-Stadion:nix is fix

W-Lan im Gemeinderat ist super;
drum direkt "aus der Fragestunde":
Ich will von Bürgermeister Details zum geplanten Wir machen das Stadion-Einkaufszentrum-Neubau wissen:
Die sehr klare Antwort:

1.) Es liegt noch keinerlei Projekt von Stronach vor- aber angeblich arbeiten sie dran.

2.) Erst wenn die U1 bis Rothneusiedel verlängert ist, ist ein Stadion dort denkbar.

3.) Die Finanzierung dieser U-Bahn (die Hälfte muss der Bund zahlen) steht in den Sternen. Häupl hofft auf die nächste Bundesregierung
Die beginnt erst 2007 zu arbeiten.

4.) Die Planungsabteilungen im Rathaus schätzen, dass frühstens 2014 (wenn überhaupt) eine U-Bahn nach Rothneusiedel fährt.
Das hängt u.a. an der Frage, was der Stadt Wien wichtiger ist: Die Entwicklung im Nordosten der Stadt (am ehem. Flugfeld Aspern, das dem gemeindeeigenen Wirtschafts-förderungsfonds gehört soll ebenso ein neuer Stadtteil entstehen; Voraussetzung: Verlängerung der U2 dorthin)

5.)Häupl bestätigt ebenso, dass die wesentlichen Gründe noch gar nicht angekauft sind.

Zusammenfassung: Nix is fix-im Gegenteil.

Ob Frank Stronach (mit seiner Psycho-Ausstattung) wirklich bereit ist, bis 2014 zu warten, wenn er wirklich ein Stadion bauen will, wage ich sehr zu bezweifeln.

Die Austria wäre gut beraten, wenn sie aus dem - in der Tat sehr sanierungsbedürftigen - Horrstadion hinausmöchte, sich um Alternativen zu Rothneusiedel umzusehen.

von Montreal nach Wildalpen (1)

10 000 Delegierte in Montreal.
Klimakonferenz.
Grosse Versprechen, grosse Worte,
Clinton bekommt standing ovations, als er die US-Regierung kritisiert.

Klimapolitik in der Praxis:
z.B.In Wildalpen (Steiermark)
Wald, sehr viel Wald; unser Wiener Wasser kommt von dort.
Die Gemeinde Wien ist grösster Arbeitgeber im Ort.
Sonst im Sommerhalbjahr:das Salzatal, ein Dorado für Paddler.
Jetzt im Winter: die grosse Ruhe.

Klimapolitik konkret im Waldort.
Drei zentrale Gebäude in unmittelbarer Umgebung.

1.)Das Verwaltungsgebäude der MA 31

IMG_0117

2.) Die Volksschule

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3.) Das Seminarhotel

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Was haben sie alle drei gemeinsam, im Holzort Wildalpen?
Sie sind mit Öl geheizt.

Ganz jenseits des Klimaschutzes:

Eine Umstellung auf Holz (wächst vor der Tür im Übermass) oder Pellets (kosten derzeit weniger als 50% von Heizöl) würde sich sofort wirtschaftlich rechnen.
Uns ausserdem: Ein bis zwei zusätzliche Arbeitsplätze im Ort.

Lernen ist langsam.
In Montreal und in Wildalpen.

Aber warum gibts Politik.
Starten wir einen Versuch mit diesem blog.

Briefe an den Landeshauptmann Voves (der die Steiermark energieautark machen will), den Bürgermeister, den Chef der MA 31 usw.
Und schaun wir ob wir Lernen beschleunigen können.

Die Briefe stell ich hierher.
Und die Antworten auch.

Wird spannend in Wildalpen.

Das zweite Themen-Muss der Grünen

zwei Temen sinds m.E. auf die wir Grüne uns konzentrieren sollen.
DIE zwei Themen:

1.) Umstieg von fossil-atomar auf erneuerbar und technologisch hocheffizent: Schwerpunkt Energiepolitik (darüber hab ich schon viel geschrieben und es kommt noch viel mehr)

2.) Wertschöpfung und Sozialpolitik durch BILDUNG:
Bildungspolitik als DER Schlüssel zu mehr Gerechtigkeit und Wohlstand

zu zweitem Thema ein sehr lesenswerter Artikel

Aufstieg durch Bildung
oder noch bestürzender:
Existenzsicherung durch Bildung

schreibt Michael Prüller im spectrum der presse über das unglaublich erfolgreiche Weizmann - Institut bei Tel Aviv und wirft die Frage auf:

Warum hat heute Israel ein doppelt so hohes Pro-Kopf-Einkommen wie Saudi Arabien - ohne einen einzigen Tropfen Öl?

Energiewende:so muss unsere Zukunft aussehen

Grüne Politik, wie ich sie mir vorstelle:
Was heute die Ausnahme (trotz Politik)ist
muss morgen (wegen Politik) zur Normalität werden.
ein wunderbares (und auch wunderschönes) Beispiel
ist das.

oben nachher
unten vorher

vorher: hoher energieverbrauch
nachher: minimaler Verbrauch und den deckt herrlich integrierte Fotozellen, die Strom erzeugen.

Dass solches zur Norm wird (und nicht nur bei Einfamilienhäusern)
für diese Energiewende müssen wir kämpfen.

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