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EU/Türkei: Die Verhandlungen beginnen-gut so

ich gestehe:
Ich bin in der Minderheit.
Ich gehöre zu jenen wenigen (sofern man den Umfragen glauben darf), die es gut finden, dass die EU jetzt mit der Türkei verhandelt.
Diese Verhandlunegn werden lange dauern, und wie sie ausgehen ist ungewiss.
Am Ende wird sowohl die EU eine andere als heute sein, aber auch die Türkei.
Warum ich dafür bin?
Folgendes habe ich in spiegel-online gefunden.
Es trifft ziemlich meine Meinung (vielleicht finde ich in den nächsten Tagen Zeit, es ausführlicher zu begründen)


...Tatsächlich ist über all dem Hick Hack und kleinlichen Feilschen der letzten Jahre zwischenzeitlich völlig untergegangen, dass mit dem Verhandlungsbeginn tatsächlich ein "Dialog der Kulturen" eröffnet wird, wie es der Leiter des Zentrums für Türkeistudien, Faruk Sen, heute betonte. Ob das zu einer "neuen Türkei und einem neuen Europa" führen wird, wie das Massenblatt "Milliyet" titelte, wird man sehen.

...
Der Verhandlungsbeginn mit der Türkei hat - anders als beispielsweise der nun gleichzeitig begonnene Prozess mit Kroatien - eine weltpolitische Dimension.
...
Es gibt eben neben den Fragen nach Agrarhaushalt, Meinungsfreiheit und der Behandlung von Minderheiten am Beginn der Verhandlungen mit der Türkei noch eine andere Dimension, die es bislang bei keinem anderen Beitrittsland gegeben hat. Es ist der Versuch, dem scheinbar unaufhaltsam fortschreitenden Kampf der Kulturen, der andauernden Abwärtsspirale von Terror und Krieg, einen Dialog der Kulturen entgegenzusetzen. Nicht im unverbindlichen Geplauder einer Tagung über Völkerverständigung, sondern einen Dialog mit dem Ziel einer echten, ökonomisch und politisch verbindlichen Zusammenarbeit mit einem überwiegend muslimisch geprägten Land.
...

die Ausstrahlung, die diese Gespräche haben werden, gehen weit über die EU und die Türkei hinaus.

Die Lemminge beschleunigen ihr Tempo

5 Bilder aus dsen letzten Tagen:

1.) Derartige Autos ( wiegt knapp 2 Tonnen, und frisst Unmengen an Sprit) sieht man immer öfter in Wien

hummer_img

Der Blick in die Statistik zeigt, dass das kein Einzelfall ist:
Die gekauften Autos werden immer PS stärker und schwerer, der Anteil vergleichsweise spritarmer weil leichter und mit geringerer PS Anzahl verringert sich.

Laut VCÖ und Statistik Austria hält auch der steigende Benzinpreis die Österreicher nicht vom Kauf von Geländewagen ab.
Bis Ende August wurden heuer um 22 Prozent mehr Geländewagen zugelassen als im Vorjahr. Schon jeder 12. Neuwagen ist ein Geländewagen. Der Verbrauch dieser Autos liegt im Schnitt um 30-50 Prozent höher.
Derzeit sind in Österreich bereits rund 178.500 Geländewagen gemeldet. Seit 1999 haben sie somit um 2/3 zugenommen.

2.) Der Klimawandel beschleunigt sich

3.) In Österreich wachsen die Treibhausgase besonders dramatisch

4.) Der Verkehrsminister will Tempo 160 auf Autobahnen

5.) Die Wiener SPÖ will um rund 2 Mrd Euro die Lobauautobahn bauen. Damit wird sich eine v.a. am Auto orientierte Stadtentwicklung im Nord-Osten der Stadt weiter beschleunigen.

Öffitarife rauf-Mineralölsteuer runter

Heute im Gemeinderat:
Meine Frage an den Bürgermeister:"Können Sie garantieren, dass die Öffitarife in den nächsten vier Jahren nicht erhöht werden?"
Seine Antwort war nicht nur ein klares Nein, was eine Erhöhung bald nach den Wahlen erwarten lässt, sondern Häupl bekräftigte einmal mehr seine Forderung nach Senkung der Mineralölsteuer.
Zweierlei Mass.
Zweierlei Politik:
Dass Öffitarife in den letzten Jahren deutlich stärker gesteigen sind wird ignoriert.
Keine weitere Preiserhöhung? Geht nicht, weil das muss dann der Steuerzahler berappen.
Aber Senkung der Mineralölsteuer?
Das geht schon, denn man muss ja Prprioritäten setzen in der Politik.
Oder?

Öffitarife und Benzinpreis

Selten hol ich eine Grafik aus dem Archiv dieses eher jungen blogs.
Aber diesmal muss es sein.
Am Montag gibts dazu eine Anfrage von mir an den Bürgermeister.
Der Hintergrund:
Wenige Tage ists her, da überboten sich Medien und Politiker (fast) aller Fraktionen in Wehgeschreih über die hohen Benzinpreise.
Alle möglichen Forderungen wurden erhoben, einige auch umgesetzt, so die Erhöhung des Kilometergeldes, das die Steuerzahler berappen.
Hier brachte ich eine Grafik, die ich heute ausgraben muss.
vergleich_86_jetzt
Der Preis der Wiener Linien ist schon bisher deutlich stärker als der Benzinpreis gestiegen.
Und jetzt plant die Wiener SPÖ, die noch gestern laut über den ach so hohen Benzinpreis gejammert hat die nächste Erhöhung.

ruinierte "Freiräume" in Wien (1)

Das "aussen" des Hauses ist das "innen" der Stadt.
Schöner kann man nicht ausdrücken, dass der öffentliche Raum, die Strassen und Plätze, das "zwischen den Häusern" den Kern des Städtischen ausmacht.
Hier zeigt sich die Qualität einer Stadtplanung, bzw ihr Versagen.
In der Folge möchte ich einige Freiräume "begehen", die in erschreckender Weise zeigen, dass das "innen der Stadt" völlig ruiniert wurde.
Ausflug 1, mit der U3 zum Gasometer, und dann zu Fuss Richtung Kinocenter bzw zu einem der vielen Büros, die rund um die Gasometer aus dem Boden schiessen.

Uns so präsentiert sich dort der "Freiraum":

gasometer1_img

oder am Retourweg zurück zu U-Bahn

gaso2_img

alles Städtische wie Geschäfte oder Cafes sind drinnen.
Auf der Strasse beschleicht einen das Gefühl, irgendwie falsch zu sein.
Vorbei an Parkhäusern, abweisenden leeren Fassaden, versucht man möglichst rasch zu verschwinden.
Städtisches Leben wird hier nie entstehen.
Der öffentliche Raum ist privatisiert und nach innen in die "mall" verfrachtet.
Und auch die funktioniert schlecht.

danke Ölpreis!

Die häufig beklagten Steigerungen des Ölpreises habe auch segensreiche Auswirkungen.
Derzeit beginnt ein wahrer Boom bei Pelletsheizungen.
Nicht nur in Österreich.
Und ebenso wie bei der Solarenergie sind Österreichs Kesselerzeuger weltweit ganz vorne dabei.
Die Ursache dieses Booms liegt schlicht hier:

energiek_gr

Während noch vor wenigen Jahren eine Wärmeeinheit hergestellt durch einen Pelletsofen teurer war als die einer Ölheizung, kosten Pellets derzeit nur mehr die Hälfte.
Und wegen deutlicher Angebotssteigerungen am Pelletsmarkt ist deren Preis gar gesunken.

Jetzt müsste eine breit angelegte, politisch unterstützte Aktion die ca 900 000 Ölheizungen Österreichs rasch substituieren.
Wald haben wir genug (jedes Jahr wächst doppelt soviel zu, wie genutzt werden kann).

Und Österreich könnte sich auch am Weltmarkt als Erzeugerland für erneuerbare Energien positionieren.
Neben der ökologischen Frage geht es hierbei um viele tausend zusätzliche Arbeitsplätze.
Diese Chance gilt es jetzt politisch zu nutzen.

Für Interessierte hier eine Marktübersicht über Pelletsöfen

Solarenergie:Österreich führt, Wien ist Schlusslicht

Solarenergie boomt weltweit; und Österreich spielt ganz vorne mit.
Die Exporte österreichischer Solar-unternehmen wuchsen letztes Jahr um 37%, das Jahr davor um 41%.

Und Solarenergie zeigt auch eins:
Nicht "natürliche" Rahmenbedingungen, wie bes. die Sonneneinstrahlung bestimmen, wie stark Solarenergie eingesetzt wird.
Sonst müssten Italien oder Spanien weit vor Österreich liegen.
Das Gegenteil ist der Fall.
Österreich zählt mit Griechenland und Zypern (gemessen an Kollektorfläche pro Kopf) zu den Europameistern.

Ganz Österreich?
Nein, da gibts ein Bundesland das weit nachhinkt.
Welches wohl?
Wien ist absolutes Schlusslicht.

folie21

Das liegt aber nicht, wie man annehmen könnte daran, dass es in Wien nur mehrgeschossige Miethäuser gibt, wo es eben schwer sei, Kollektoren anzubringen.
In Wien gibt es 180 000 Ein-und Zweifamilienhäuser, viele ein-bis zweigeschossige Reihenhaussiedlungen, von den "Kleingärten" ganz zu schweigen.
Wäre Solarenergie ein politischer Schwerpunkt der SP-Stadtregierung, müsste die Bilanz ganz anders aussehen.
Auch auf den gemeindeeigenen Wohnhäusern oder auf flachen Gewerbedächern gäbe es ein riesiges Potential, z.B. auch für die Zukunftstechnologie solar cooling.
Hier werde ich mich nach der Wahl sehr bemühen, dass Wien einen Forschungs- und Anwendungsschwerpunkt setzt, da der Boom an Klimaanlagen ein Hauptverantwortlicher für den rasant steigenden Stromverbrauch ist.

Dass Österreich heute so weit vorne ist, verdanken wir Pionieren, die seit mehr als 2 Jahrzehnten nicht bloss reden und Grundsatzstudien schreiben, sondern anfangs mittels "Selbstbau" sehr viel umgesetzt haben.

An erster Stelle ist hier die Arbeitsgemeinschaft erneuerbare Energie zu nennen, die heute nicht nur in Österreich, sondern vom südlichen Afrika bis China an der Verbreitung der Solarenergie vorne dabei ist.

Wer mehr Interesse hat:


solid
sonnenkraft
Greenonetec

Worüber Schicker reden sollte

Verkehrsstadtrat schicker (doc, 24 KB) beklagt die Moral der Verkehrsteilnehmer.
Worüber er nicht spricht:
Die Autobahnprojekte (insbesondere die Lobauquerung) werden die Zersiedelung noch mehr ankurbeln, und noch mehr Autoverkehr in die Stadt pumpen.
Diese Autobahnen "erschliessen" erst periphere Gebiet am Stadtrand, und dann schiessen Einkaufszentren aus dem Boden.
Dorthin kommen dann 90% mit dem Auto, innerstädtisch kommt die überwiegende Mehrheit zu Fuß, mit den Öffis oder mit dem Rad.
Der Radverkehr wiedrum könnte eine echte Entlastung bringen, sein Anteil liegt in Wien aber bei bloss 4-5%, in München z.B. beim Dreifachen.
Und die Konflikte zwischen Radfahrern und Fussgängern hat die Planung zu verantworten, wenn wie z.B. am Rad-Ring-Rund völlig unübersichtlich Radwege und Fusswege ineinander übergehen.

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