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4x ärger als die EU!

Es wird immer ärger, und die meisten schauen einfach weg.
Immer schwerere Autos, immer stärkere Zersiedelung, immer mehr Einkaufszentren und factory outlets, immer mehr leerstehende Geschäfte in der Innenstädten.
Und der Verkehr explodiert und damit die Abhängigkeit von Öl.
Besonders extrem die Entwicklung in Österreich: die Treibhausgase aus dem Verkehr wuchsen um 400% stärker als der EU-Schnitt.
Danke VCÖ für die Daten.
Hier die grafische Aufarbeitung:



co2_verkehr_einwohner2
Für grosse Ansicht, Bild anklicken!
Datenquelle: EU Kommission/VCÖ


co2_entwicklung
Für grosse Ansicht, Bild anklicken!
Datenquelle: EU Kommission/VCÖ

und soetwas nennt die Regierung dann "Umweltmusterland"

Wien: 3 x Schlusslicht

Neue Jobs wählen, plakatiert die Wiener SP und meint sich selbst.
Die Job-Bilanz Wiens (verglichen mit den andern Bundesländern) der letzten 10 Jahre ist beschämend.

1.) Nirgendwo in Österreich ist die Arbeitslosigkeit so hoch wie in Wien
(Wien: 9,8% - Ö Schnitt: 7,1%)

2.)Nirgendwo in Österreich ist die Arbeitslosigkeit (1995-04) stärker als in Wien gestiegen (Wien:2,5% - Ö Schnitt:0,5% - Wachstum in Prozentpunkten)

3.)Nirgendwo in Österreich ist die Wirtschaft (gemessen in realer Bruttowertschöpfung) langsamer als in Wien gewachsen
(Wien:1,4% - Ö Schnitt:2,1%),Zeitraum 95-03.

"Gut verwalten" sollte ein bisschen mehr sein, als den Müll ordentlich wegräumen.

radrettung

radrettung4
Im Wiener Wahl-Herbst überall anzutreffen: Die Rad-Rettung der
Grünen. MechanikerInnen der IG-Fahrrad checken im Lazarett-Zelt
gratis Räder auf Herz + Tretlager. Service, Einstellungen und
kleine Reparaturen werden prompt erledigt, zusätzlich gibt's Infos
und Beratung rund ums Rad in der Stadt.
(In Mariahilf übernimmt die Firma Ciclopia den Rettungseinsatz.)

die Radrettung findet ihr hier

ORF Zentrum:Runter vom Berg?

Achtung schwieriges Thema.
Normalerweise nix für einen Wahlkampf.
Schwierig weil nicht schwarz-weiss, gut-böse, sondern wie vieles in der Welt irgendwo dazwischen.
Also versuchen wir trotzdem eine öffentliche Debatte:
Das ORF Zentrum am Küniglberg, von Roland Rainer geplant und Anfang der 70er Jahre gebaut, braucht, weil in die Jahre gekommen eine Generalsanierung.
Beachtliche 50 Mio Euro soll das nach ersten Schätzungen kosten, wer sich mit Bauen auskennt ahnt, dass es schliesslich noch teurer wird.
Jetzt ist die gute, richtige Frage aufgetaucht, ob es nicht sinnvoller wäre, statt (von wegen ORF "Zentrum") "am Rande dert Stadt", am Küniglberg sehr viel Geld zu investieren, in einer Zeit veränderter Fernsehlandschaft einen Neubau wirklich innerhalb der Stadt zu versuchen.
Ich halte das für eine interessante Idee, drum hier einmal Argumente, was dafürf spricht, den ORF zu "urbanisieren".
.) Es ist ja in der Tat merkwürdig, den Arbeitsplatz von rund 2000 Menschen irgendwo an die Peripherie zu verlegen, wo ausser ein paar wirklich Tapferen, die Mehrheit mit dem Auto fährt, weil bloss verhungerte Busse sich dorthin verirren.
Soetwas gehört in die Nähe einer U-Bahn Station gebaut.
.) Noch merkwürdiger ist, dass diese 2000 Menschen mit der Stadt kaum etwas zu tun haben, weil rundherum, ausser sehr teuren Villen, kaum "Stadt" ist.
Kein Kaffehaus, nix zum Einkaufen, kein Ort sich zu treffen (eigentlich wichtig für Journalisten und Fernsehmacher); Folgerichtig gibts drinnen "im Zentrum" die Stadt ikn der Stadt:ein Geschäft, ein kleines Reisebüro gar, die Kantine, Bankomat, alles, was man so braucht.
Nur nicht mit der Stadt in Berührung kommen.
.) Dabei, und das ist mein wesentlichstes Argument für eine "Urbanisierung", wären diese 2000 Menschen und die vielen Besucher eine riesige Belebung jedes Stadtviertels
.) Dann zur Geschichte und zur Veränderung der Rolle des ORF (ein heikles Thema): als es geplant wurde, war es DIE mächtige Monopolanstalt.
Am ORF konnte niemand vorbei, es gab keine Konkurrenz, er beherrschte sinnbildlich, wie die Burg über der Stadt, Wien.
Heute ist das anders:
Auch im Fernsehn herrscht Wettbewerb, der ORF-Anteil ist auf 40% gefallen, Tendenz weiter fallend (was auch mit seiner derzeitigen Führung zu tun hat, das aber ist eine andere Geschichte)
Architektur drückt diese Herrschaftsfunktion auch aus.
Kein Besucher kann sich frei im ORF Zentrum bewegen. Zu verschlungen sind seine Wege, ohne "Führung" findet man niemanden.
Von wegen "Bürgernähe".
Alles spricht aus diesen Gründen dafür, an einem "urbanen" Standort den ORF für eine neue Zeit eine neue Gestalt zu geben, und ein Umfeld von Geschäften Restaurants, Kaffehäusern, schlicht "die Strassen" zu beleben.
Ums gleich konktret zu machen zwei denkbare Standortvorschläge (es gibt sicher mehrere):
Wien Mitte, (U4, U1, Schnellbahn, rundherum die Landstrasse, der Belebung gut täte)
oder als Leitprojekt rund um den neuen Zentralbahnhof (U1, Schnellbahnen, Züge für die vielen die im Süden Wiens wohnen)
Es gibt aber auch berechtigte Einwände:
Was tun mit Roland Rainers Bau?
Der Umgang mit Anton Schweighofers Stadt des Kindes zeigt, was passiert, wenn man sich solches nicht vorher überlegt?
Diese Frage ist alles andere als leicht zu beantworten.
Eine sorgfältige Untersuchung über sinnvolle (und finanzierbare) Nutzungsvarianten gehört auf den Tisch.
Ein weiterer Einwand:
"Der Küniglberg" ist eine starke Marke, "landmark" obendrein;
soetwas aufzugeben, da muss es starke Gründe geben (ich glaube, es gibt sie).
Alles in allem eine spannende, notwendige städtebauliche Debatte, in der nicht zuletzt auch jene 2000 Menschen einbezogen werden sollten, die dort arbeiten.
In diesem Sinne, Wahlkampf ist, debattieren wir drüber.

autofrei

in Zukunft hoffentlich nicht nur am autofreien Tag:
ein "freier" Ignaz Seipel Platz.
ignaz_img
ein Bild von unserer Pressekonferenz

Rita und Schüssel

Meldung heut im Morgenjournal: Der Wirbelsturm Rita entwickelt sich zum 3.stärksten der Geschichte, und nähert sich der texanischen Küste.
Meldung gestern in der ZIB: Schüssel meint, dass in der österreichischen Stromwirtschaft 15000 Arbeitsplätze durch neue Kraftwerke zu schaffen sind.
Was das miteinander zu tun hat?
Das Fatale ist, dass es in der öffentlichen Diskussion in keinerlei Zusammenhang gebracht wird.
Hoher - steigender Energieverbrauch- noch mehr kalorische Kraftwerke-noch mehr CO2 Emissionen- noch weiters (!) Verschärfen des Klimawandels- es wird noch wärmer-noch stärkere Wirbelstürme-Überschwemmungen-usw.
Konkret am Beispiel Österreichs:
Wir gehören zu jenen knapp 20% dert Weltbevölkerung, die bereits jetzt den höchsten Energie (Rohstoffverbrauch) und damit den grössten Anteil an Treibhausgasen haben.
Trotzdem geht der Stromverbrauch nicht zurück (was durch Investitionen in Effizienzsteigerung möglich wäre - die herrschende Politik tut aber kaum etwas dazu ) sondern steigt weiter.
Um 2,5% pro Jahr.
2,5% heisst (Zinseszinsrechnung) Verdoppelung des Verbrauches in weniger als 30 Jahren.
Da können wir noch soviele Biomassekraftwerke, Kleinwasserkraftwerke, Windräder und andere erneuerbare Rohstoffquellen nutzen. Das geht sich "erneuerbar" sehr schwer aus.
Und ist zuviel - vielzuviel - und noch viel mehr Ritas sind die Folge.
Der Kern der ökologischen Debatte ist noch lange nicht im Zentrum der Politik angelangt.

das Dachterrassenhaus-Modell gegen die Zersiedelung

Die zentrale Herausforderung für die Stadtplanung:
Wie kann der Suburbanisierung (das "Absterben" der gewachsenen lebendigen Innenstädte, und das Wuchern und Ausfransen am Stadtrand, "im Grünen") gegengesteuert werden?
Ein Projekt, dessen Realisierung wir auf Schienen gebracht haben, scheint mir besonders hervorhebenswert:
Das Dachterassenhaus!
Eine Dachwohnung mit grosser Terrasse, Ausblick inklusive, das wollen (fast) alle. Leisten können es sich wenige.
Die "urbane" Antwort:
Ein grosses Haus, mitten im gewachsenen Favoriten, soll allen Wohnungen das bieten, was die Dachwohnung kann, und damit eine neue "grün-urbane" Alternative zur Zersiedelung bieten.
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Rüdiger Lainer und das Modell des Terrassenhauses

ruelai2

Nachfolgende Beschreibungen stammen aus einem Gespräch mit dem Architekten, Rüdiger Lainer, der den Wettbewerb gewonnen hat:
attraktive Freiräume mitten in der Stadt;
individuell aneigenbare Veranden, "kleine Himmelsnester";
halböffentliche Loggien im Haus, vertikale Gärten, Treffpunkte informeller Begegnungen, quasi neue "Bassenas", Angebote für Kommunikation;
die Neudefinition des gründerzeitlichen Blockratsers, aber aufgelöst in der Vertikalen;
Aussicht, Belichtung
flexible Wohnungsgrundrisse,
die Baukörper sollen zur Landschaft werden, verdichtet, fast hochalpin.
Baubeginn im Frühjahr nächsten Jahres.
Dieses Projekt soll aber kein Einzelfall bleiben, an Nachfolgern arbeiteten wir.

Jamaika: heftige Diskussion

im "offenen Forum" der deutschen Grünen gehts heiss her.

Kluger Kommentar zu Deutschland und "Jamaika"

Der dt. Politikwissenschafter Joachim Raschke hat einen klugen und lesenswerten Kommentar geschrieben.
Lohnt darüber nachzudenken.

Verhandeln ist Pflicht!

Eine Demokratie kann sich selbst lähmen.
Und damit gefährden.
Das deutsche Wahlergebnis, das keinem der "Lager" eine Mehrheit gebracht hat, macht eine Regierungsbildung schwierig.
Aber ist es wirklich so schwierig?
Fühle mich zurüchversetzt in den Winter 2002/03.
Da ging sich rot/grün nicht aus, schwarz grün wäre sich ausgegangen.
Was hab ich mir nicht für "Watschen" v.a. innerparrteilich geholt, als ich gemeint habe, man solle in Verhandlungen mit der VP gehen, um zu schauen ob es ausreichend Übereinstimmung für ein Regierungsprogramm gibt, oder eben nicht.
Richtigerweise gingen die Grünen in diese Verhandlungen, und es zeigte sich, dass die gemeinsame Schnittmenge zu klein war.
Ganz ähnlich jetzt in Deutschland.
Manchmal sind die Verhältnisse eben anders, als Parteigremien sie sich wünschen.
Drum: Aufbruch zum Verhandlungstisch!
Und im Gepäck: Die wesentlichsten Punkte des Programms.
Atomausttieg, Forcierung der Energiewende, Absicherung des Sozialstaates aber genauso: Massnahmen zur Wirtschaftsbelebung und die wichtigste sozialpolitische Massnahme: Erneuerung des Bildungssektors.
(@BP: Grüne sollen sicher nicht "nur" Umweltpartei sein, wiewohl Umwelt Kernanliegen bleiben muss, sonst hats nämlich niemand)
Und dann verhandeln, streiten und Kompromisse finden.
Oder transparent feststellen, warum es nicht geht.
Aus grüner Sicht kann ich nicht verstehen, warum z.B. eine grosse Koalition besser sein soll, als Grüne plus CDU und FDP.
Nur zur Erinnerung: Viele der "Schily-Gesetze" hat die FDP zurecht wegen Fragen der Bürger/innenrechte abgeleht, die Grünen mussten zustimmen.
Und den Spitzensteuersatz hat nicht die böse neoliberale CDU gesenkt, sondern rot grün.
Also: Auch ich bin skeptisch, ob die Schnittmenge gross genug ist, und in der Tat wäre einer derartige Koalition für die Grünen ein Kulturbruch der Sonderklasse.
Aber ernsthafte Verhandlungen sind die verdammte Pflicht einer Partei.

grüner und gelber blog

leider enden die blog-Einträge der meisten dt. Politiker/innen vor dem Wahltag.
Seitdem Sendepause
Dabei wär doch gerade jetzt Debatte angesagt.
Zwei Ausnahmen
Oswald Metzger (Grüne)
und
Silvana Koch Merin (FDP)

Schwampeln die Grünen in eine Koalition?

Allein für diese herrliche Sprachschöpfung (als Substantiv, aber noch besser als Verb: "schwampeln") müssen wir über den gestrigen Wahlabend dankbar sein.
Sonst?
Die tatsächliche Chance einer Schwampel ist minimal.
Gespräche, sofern sie stattfinden, werden politisch wie personell mehr noch an der FDP scheitern, als an der CDU.
Trotzdem wären sie interessant und klärend:
Wo die Unterschiede bzw die Gemeinsamkeiten zwischen SPD und Grünen liegen, haben wir in den letzten 7 Jahren gelernt.
In einer Zeit, in der politische Unterschiede, v.a. wegen fernsehinszenierter Wahlkämpfe immer mehr verschwimmen bzw verborgen bleiben, könnten Gespräche zwischen Grünen und CDU substantielle neue Klärungen bringen.

Die nächsten Wochen werden spannend.

als hätten sie nichts gewusst

"Mehr Schutz für unsere Schüler", titelt
die Krone heute, in "Nachlese" des tödlichen Vorfalls in einer Wiener Schule.

Im März dieses Jahres verfassten Wiener Schuldirektor/innen folgenden dringenden Apell:
Hilferuf von Wiener PflichtschuldirektorInnen:
4 SozialarbeiterInnen dringend gesucht!
Die LeiterInnen aller 12 Volksschulen, 5 Kooperativen Mittelschulen und 2 Sonderpaädagogischen Zentren im XX. Wiener Gemeindebezirk haben bei einer Konferenz am 10. 3. 2005 ausführlich uber die immer massiver werdenden Grenzüberschreitungen von jugendlichen SchülerInnen beraten (Erpressung, Gewaltexzesse, Selbstgefährdung, kriminelle Delikte u.ä.m.). Die großen Bemühungen seitens der LehrerInnen und LeiterInnen an den hauptsächlich betroffenen Standorten (= weiter führenden Schulen), der unterstützende Einsatz der Schulpsychologischen Abteilung des Stadtschulrats für Wien sowie die Hilfestellung durch den Inspektionsbezirk für die Beschulung dissozialer Kinder reichen angesichts der immer drängender werdenden Problematik, verschärft durch ständige Ressourcenkürzungen nicht mehr aus. Die Versammelten richten auf diesem Weg einstimmig einen Hilferuf an die Öffentlichkeit und wünschen sich als Not- und Sofortmaßnahme dringendst die Anstellung von 4 SozialarbeiterInnen mit festem Einsatzgebiet an den betroffenen Schulen spätestens ab 1. April 2005.
Wien-Brigittenau, 10. März 2005

Geschehen ist nichts. NICHTS!
Im Gegenteil: Es wurde wird weiter gespart und gekürzt.
Auch die Stadt Wien hat nicht reagiert.
Sie hätte diese geforderten Solzialarbeiter/innen bereitstellen können.

Man soll die "Gewalt an unseren Schulen" nicht dramatisieren, aber rasch die geforderten und notwendigen Konsequenzen durchführen.
Das im "Apell" Verlangte ist das Mindeste.

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