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Neulich

Neulich
abends
eine illustre private politinteresste kleine Runde
Wechselwähler/innen
und klarerweise auch diesmal wieder "Wienwahl"
"Sag, was ist eigentlich los bei Euch, ich tu mir schwer einen zwingenden Grund zu finden, warum ich Euch wählen soll"
Manchmal bin ich sachlich, aber diesmal versuchte ich die Antwort anders zu geben.
"Spielen wir ein kurzes Spiel", gab ich zurück.
"Stell dir vor, wir sind am Ende der kommenden Legislaturperiode. Also 2015.
A: Rot Grün hat regiert.
B: Rot schwarz hat regiert.
Glaubst Du, da wirds einen substatiellen Unterschied geben, nehmen wir nur zwei Bereiche, Verkehr und Bildung?"
Dann holte ich v.a. zu zweiterem aus.
Wiesehr derzeit v.a die Hauptschulen in Wien (Landessache) vernachlässigt werden.
Ob er, der Fragende, einmal den Bürgermeister (medial) in einer jener Schulen gesehen habe, wo es offensichtlich Probleme gibt, mit einem klar artikulierten Willen, wie das verbessern sei.
Ob er der Fragende das Gefühl habe, ob bei Direktorenbestellungen wirklich die besten zum Zug kämen, oder nach wie vor Proporzbesetzungen vorgenommen wurden.
Ja kurz, ob er das Gefühl habe, hier werde sich unter rot/schwarz etwas ändern.
Und dann skizzierte ich kurz, was wir hier vorhaben.
Im Kern: Pflichtschulen und deren offensichtlichen Probleme wahrnehmen, öffentlich machen, Ressourcen bereitsstellen (Sozialarbeiter, Förder-Sprachunterricht), wirklich die besten Direktor/innen suchen, unabhängig von der Parteizugehörigkeit.
Dass gerade die Schulen mit den schwierigsten Schülern die besten Lehrer bräuchten, die attraktivsten Angebote (Sport, Musik, Theater, Projekte), ausreichend Freiräume, bauliche Sanierungen, und daß Wien reich genug ist, um das zu finanzieren.
"Hmmm, das hör ich so jetzt zum ersten Mal", wurde mir erwidert.
"Warum sagt ihr das nicht lauter?"
Ich will es in den nächsten Wochen versuchen.

Wieviel sind 780 Mio Liter?

Es war der schlimmste Ölkatastrophe ever.
780 Mio Liter Rohöl strömten ins Meer.
Aber: Wieviel ist das.
Hier ein Versuch, diese Menge darzustellen.

oilspill3

Zur Erläuterung:
Wir haben das Öl in Würfel "gefüllt".1Meter x 1 Meter x 1 Meter

Diese Würfel haben wir dann vor das Empire State Building gestapelt.
130 Würfel ganz unten (die Breite des Hochhauses) und dann die nächsten 130 Würfel drauf.
Und dann: Bis ganz nach oben.

Und das Ganze dann 13 mal.
Soviel sind 780 Mio Liter.

Dank an Peter Kraus für die grafische Umsetzung

Lokalaugenschein-Wientalradweg

In wenigen Wochen wird er fertig & befahrbar sein.
Die Verlängerung des Wientalradwegs, für den wir so lange gekämpft haben.
Vorerst bis zur Kennedybrücke.
Ein sonnig sommerliches Wochenende ist eine gute Gelegenheit, sich "das Werk" genauer anzuschaun.

Start der Tour in Hütteldorf. Stadtauswärts gibts den Wientalradweg bereits

P1010348

und los gehts (Blick stadtauswärts):

P1010350

Wenn schon so ein "Großprojekt" kommt, zieht es auch andere sinnvolle Investitionen an.
Eine weitere wichtigeQuerung für Fußgänger und Radfahrer verbindet den 13. mit dem 14. Bezirk.

P1010357

kurz vor der Kenndedybrücke gehts leicht bergan und unten durch

P1010377
und dann gehts oberirdisch kreuzungsfrei bis Schönbrunn (einstweilen einmal)

P1010369

Blick von der Kennedybrücke

P1010378

und schliesslich ein "Sehnsuchtsblick"-
denn hier sollte es bald weiter Richtung Innenstadt gehen:

P1010381

Abschliessend eine Antwort auf eine (zurecht) häufig gestellte Frage:
Warum ist der Geh- und Radbereich nicht getrennt?
Die Antwort ist ausschliesslich "rechtlich" begründet.
Es handelt sich rechtlich um keinen Radweg.
Wäre es ein solcher, gäbe es viel strengere Auflagen v.a. bezüglich Befahrbarkeit der Rampen (geringere Steigung), Fluchtwege etc.
Dies hätte das Projekt um viele Millionen verteuert.
Das wollten auch wir nicht.
Drum ists kein Radweg, sondern eine "Begleitstrasse", und deswegen kann "offiziell" keine Abtrennung vorgenommen werden.
Aber:
Schaun wir einmal, wie es in der Praxis funktioniert.
4 Meter sind einerseits großzügig breit.
Sollte es trotzdem zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern kommen, gibts schon eine Idee, wie es rechtlich korrekt zu trennen wäre.
Da muß man bloß ein wenig kreativ sein.
Aber: step by step.
Jetzt freu ich mich einmal wirklich, daß dieses Projekt nach so langer Zeit gelungen ist.
Das "Raumgefühl" im Wientalbett ist beeindruckend, und bald ist man tatsächlich in wenigen Minuten kreuzungsfrei und sicher von Hütteldorf in Schönbrunn.
Eröffnungsdatum steht noch nicht fest, aber es geht bloß um ein paar Wochen.

Wieder gelernt: Politik braucht einen langen Atem.

Wien ist anders-leider (noch)

Was haben München,Köln, Zürich, Paris, Barcelona, Malmö, und viele andere Städte in Europa, was Wien nicht hat.

Alle haben rot-grüne Mehrheiten
und
Grüne in der Regierung, die zeigen, was Grüne Programmatik in der Praxis kann.

In Österreich hat sich die SPÖ noch nie entschlossen, eine Koalition zu wagen.
Auch wenn es Mehrheiten gab (wie z.B. in Salzburg)
Anders die ÖVP (Graz, Oberösterreich)

In Wien wird es mit größter Wahrscheinlichkeit im Herbst eine deutliche rot/grüne Mehrheit geben, und damit die Chance statt des Stagnationsmodell rot/schwarz eine neue Alternative zu versuchen.

Wir werden im Wahlkampf darzustellen versuchen, was in Wien anders wäre, wenn Grün gestalten könnte.
Auch hier am blog möchte ich das ausführlich zur Diskussion stellen.

Heute nur das:
Ein rot/grüner Streifzug durch Europa.
Um zu zeigen wie "anders" Wien leider noch ist:


ROT/GRÜN in Europa

Deutschland:
München: Seit 1990 Mehrheit von SPD und GRÜNEN gemeinsam mit kleineren Listen, Vizebürgermeister ist Hep Monatzeder.
Köln (seit 2009): Die Grüne Vizebürgermeisterin Angela Spizig war auch schon unter einer "schwarz-grünen" Koalition Vizebürgermeisterin.
Bremen: Mehrheit SPD-GRÜNE seit 2007, Karin Mathes ist Vizepräsidentin der Bremischen Bürgerschaft.
Auch in zahlreichen "mittleren" Städten Deutschlands gibt es Mehrheiten SPD-GRÜNE.

Schweiz:
Zürich (seit 1990 rot-grün regiert) hat grüne Stadtregierungsmitglieder für Tiefbau und Polizei.
In den nächst-größten Städten Genf, Basel, Bern und Lausanne gibt es ebenfalls rot-grüne Mehrheiten, die Stadtregierungen sind aber (ähnlich wie in Wien) proporzmäßig besetzt und werden meist direkt gewählt.

Niederlande:
In zahlreichen Städten gibt es rot-grüne Mehrheiten, u.a. in Amsterdam und Utrecht.

Belgien:
In der Region Brüssel regieren Grüne mit, allerdings nicht nur mit der PS, sondern auch mit bürgerlichen Parteien. Evelyne Hyutebroeck (Ecolo) ist Ministerin für Umwelt und Energie, außerdem gibt es noch zwei grüne Staatssekretäre je einer von der flämischen Partei Groen! Und von der wallonischen Partei Ecolo.

Schweden:
Eine rot-grüne Mehrheit gibt es in Malmö, dort stellen die Grünen mit Lari Pitkä-Kangas den Vizebürgermeister. Stockholm ist derzeit konservativ regiert, hatte jedoch vor 2006 eine "rot-grüne" Koalition, die u.a. die City-Maut einführte.

Spanien:
In Barcelona stellt eine Koalition der links-grünen ICV (Mitgliedspartei der Europäischen Grünen) mit den Sozialisten und Linksrepublikanern die Stadtregierung, Vizebürgermeister und Sozialstadtrat ist Ricard Gomà, Umweltstadträtin die frühere Vizebürgermeisterin Imma Mayol.

Frankreich:
Paris: Seit 2001 gibt es eine Koalition der Sozialisten (PS) und der Grünen (Les Verts), u.a. mit einem Stadtrat für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz (Denis Baupin, der davor für Verkehr zuständig war).

Dänemark:
Kopenhagen: Seit 2009 regiert eine Koalition der SF (Sozialistische Volkspartei, Beobachter-Partei der Europäischen Grünen) mit den Sozialdemokraten die Stadt, SF stellt eine Stadträtin für Gesundheit (Ninna Thomsen) und einen Stadtrat für Umwelt (Bo Asmus Kjeldgaard).

(danke an Gerhard Jordan für diese wichtige Recherche)

Diesmal Shell: Ölpest im Nigerdelta

Schickt diesen apokalyptischen 6 minütigen Film an irgendjemanden von jenen 800000, die in Österreich noch immer mit Öl heizen, und sagt ihnen, es gibt Alternativen.
Und vergeßt das Auto, steigt aufs Radl um!

Wer fährt Rad in Wien? Die Gebildeten und die Reichen

Wer fährt eigentlich in Wien mit dem Fahrrad?

Dazu interessante Grafiken.

Dies war zu erwarten, es lohnt aber trotzdem, darüber nachzudenken.
Je höher der Bildungsstand, desto (deutlich) höher die Radnutzung.
Besonders ausgeprägt: Akademiker/innen

radfahren-bildungsgrad

Quelle dieser Grafiken: MA18, Beiträge zur Stadtentwicklung (K.Czasny, J. Gielge)

Aus folgender Grafik läßt sich zweierlei fragen:
Wieso fahren mehr Männer Rad?
und:
Was ist mit den unter 30-Jährigen los?

radfahren-altersgruppen


Dies jedoch ist überraschend:
Je höher das Einkommen desto (ebenso deutlich) höher die Radnutzung.

radfahren-einkommen


Warum ist das so?
Auto hat offenbar noch viel mehr mit Status zu tun, als allgemein vermutet wird.
So bitte es klingt, aber man muß es so aussprechen.
Wer eine gute Bildung hat, oder gut verdient, kann es sich leisten, nicht im Auto sein Ego zu stärken.
Da steht objektive Gewinn des Radelns ( Wohlbefinden, Kosten-Zeitersparnis, kein Ärger beim Parkplazsuchen, etc.) im Vordergrund.
Ist es allzu "political incorrect" diesen Schluß zu ziehen:
Wer arm bzw ungebildet ist, braucht das Auto als Egoersatz.
Oder gibts andere Ursachen.
Und v.a.
Welche Konsequenzen soll die Politik daraus ziehen?

So funktioniert(e) Faymann

Man ahnte es und raunte darüber, wie es war.
Das Verhältnis zwischen dem österr. Bundeskanzler und Onkel Hans.
Aber "Ohrenzeugenberichte" gabs bisher wenige.
Hier einer aus der Zeit:

Es war eine Informationsreise, wie sie zu den Annehmlichkeiten des Berufsstandes zählt. Eine Journalistendelegation aus Österreich auf Erkundungstour in China. Thema: Korruptionsbekämpfung im Reich der Mitte. Mit dabei in der Reisegruppe: Claus Pándi, Ehemann der Pressesprecherin von Bundeskanzler Werner Faymann, Redakteur der marktbeherrschenden Kronen Zeitung, häufig in besonderer Verwendung des Herausgebers Hans Dichand im Einsatz und gern gesehener Gast bei den Beratungen des Führungsgremiums der Sozialdemokratischen Partei. »Zimmerküchenkabinettspropagandist« nennen ihn deshalb manche seiner Kollegen.
Anzeige

Zur gleichen Zeit erwog in Wien die SPÖ nach einer herben Schlappe bei den Wahlen zum Europaparlament eine Personalrochade, in deren Verlauf die glücklose Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas in das Amt einer Staatssekretärin für Integration weggelobt werden sollte. Wie würden die Meinungsmacher der Nation auf dieses Avancement reagieren, besorgte sich die rote Führungsspitze.

Nördlich von Peking inspizierten die Journalisten aus Österreich gerade die Große Mauer, den gewaltigen Nordwestwall der Ming-Dynastie, da schlug das Mobiltelefon von Krone- Reporter Pándi an. Am anderen Ende der Satellitenverbindung habe sich der Bundeskanzler aus Wien befunden, berichteten erstaunte Ohrenzeugen des außergewöhnlichen Gesprächs. Werner Faymann benötigte dringend Rat: Wie wohl sein publizistischer Mentor Dichand den geplanten Rollenwechsel der roten Nachwuchshoffnung bewerten werde, wollte der Kanzler wissen. Pándi habe nicht lange nachdenken müssen: Das wäre gar nicht nach dem Geschmack des alten Herren. Laura Rudas blieb, wo sie war, in der Parteizentrale.

Neu am Blog

Viele haben es mir vorausgesagt:
"Durch twitter (manche nennen es microblogging) & facebook wirst Du seltener bloggen".
Und so kam es tatsächlich.
Kurze Gedanken, links auf interessante Artikel, etc wurde von mir v.a. per twitter verschickt.
Drum ab heute am blog: Rechts meine tweets.
Quasi die Kurzkommentare.
Eine erste Aktualisierung/Verbesserung dieses Blogs.
Es feiert bald seinen 5. Geburtstag.
Denn es wurde vor der letzten Gemeinderatswahl gestartet.
Und jetzt soll es schrittweise besser werden.

Drum meine Frage in diesem Zusammenhang:
Was sonst soll hier am Blog noch verändert werden?

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