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Spinnen die Wiener?

War da nicht bis vor Kurzem ein hoher Spritpreis?
Und geht nicht von den USA bis (fast) überall in Europa der Trend weg vom SUV hin zum Kleinwagen?
Ja, sicher!
Nur Wien ist anders.
Weil hier ist ja echt viel Gelände.
Man glaubt es kaum.

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dank an VCÖ für die Daten

Ein Fest für Ithuba

Würde mich freuen, wenn auch der eine oder die andere Blogleser/in zu unserem Ithubafest kommen könnte.
Wir zeigen Bilder, erzählen Geschichten,man kann sicher auch interessante Menschen kennenlernen, und die "Architektur" der walz ist auch zu "besichtigen".
Wer sich bisschen mehr engagieren möchte.
Wir haben eine Ithuba-facebook Gruppe gegründet.

ithuba_einladung_mail

ein Video als Afrikabericht

Ithuba läuft hervorragend.
Eine Führung:

von einem anderen Stern

breitband

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Zwei kleine europäische Länder.

Das eine heisst Finnland.
Es hat (das ist bekannt) eines der besten Schulsysteme der Welt.

Und es ist auch führend bei breitbandigen Internetverbindungen, was ohne Zweifel eine ausserordentlich wichtige Infrastruktur der Zukunft sein wird.

Finnland ruht sich aber nicht aus.
Vor kurzem gab es einen Regierungsbeschluss: bis 2016 jwird eder Haushalt in Finnland (und dieses Land ist sehr sehr gross) mit 100 mbit ausgestattet.
Eine intelligente Regulierungbehörde schafft dazu die Voraussetzungen, der Staat finanziert mit, ein staatliches Telekomunternehmen setzt es in führender Rolle um.
(Kurzzusammenfassung samt interessanter links hier)

Das andere Land heisst Österreich.
Nicht nur liegen wir unter dem EU Schnitt, was den Ausbau von Breitband betrifft.
Was tun wir?
Geld in die Hand nehmen, um aufzuholen?
Nein!
Statt die Mitarbeiter/innen der Telekom genau dafür einzusetzen, wird ihnen jetzt viel Geld geboten, damit sie gehen und nichts tun.

Wofür es in Österreich überhaupt keine Kultur gibt:
Eine intelligente Regulierung, welche Unternehmen einen Rahmen gibt, damit auch übergeordnete Ziele umgesetzt werden.

Wieder das absurde Pendel: Früher war Österreich von staatliche Betrieben dominiert. Deren Schwäche war augenscheinlich.
Dann flog das Pendel in die andere Richtung: Markt suuuper, Staat böse.
Wo es keine kluge Regulierung gibt, folgt das Desaster.
Nicht nur Finnland, auch im Mutterland des freien Marktes, den USA gibt es in vielen Bereichen strenge Regulierungen; z.B. im Energiebereich oder im Mediensektor, um nur zwei zu nennen.
Kurzsichtiges betriebswirtschaftliches Denken, Absenz von Regulierung schadet allgemeiner Lebensqualität (Post: keine Versorgung mehr im ländliche Raum) oder zulasten zukünftiger Infrastruktur (Telekom: kaum Breitband) und führt zur sinnlosen Vernichtung von Arbeitsplätzen.

Das nächste Desaster kündigt sich schon an:
Was heute AUA, POST oder telekom heisst, ist morgen der ORF (denn schon heute schreibt er beträchtliche Verluste).
Auch ein Beleg inexisteter Regulierung.
Um heute nur ein Beispiel zu nennen (denn dem ORF möchte ich mich in nächster Zeit ausführlicher widmen):
Warum schadet der Staat dem Wirstchafts-und Fiulmstandort Österreich, dass er ohne jegliche Auflage mehr als 170 Mio Euro in die Werbefenster deutscher Privatsender abfliessen lässt.
Meine Conclusio: Nicht "Markt oder Staat" ist die Alternative.Ein vitaler Markt braucht einen klugen starken regulierenden Staat.
Von dem sind wir derzeit leider meilenweit entfernt.

Uns wirds besonders hart treffen

Ich mag weder Kastastrophengesänge noch Angstmacherei.
Beides lähmt.
Wenn jedoch sehr kritische Entwicklungen absehbar sind, soll man sie benennen.
Und ich glaube:
Die grosse Wirtschaftskrise kommt erst, und sie wird gerade Österreich besonders heftig treffen.
Statt einer langen ökonomischen Abhandlung kurzgefasst meine Thesen:

Österreichs “Erfolg” der letzten Jahre hat v.a. einen Namen: Osteuropa.
Dort hat das kleine Österreich überproportional viel investiert; nicht nur Banken, Versicherungen und Bauwirtschaft (die jedoch besonders) sondern auch Mittelbetriebe.
Österreich hat seine Exporte in diese Länder sehr stark ausgeweitet.

Und jetzt trifft die Krise in Osteuropa mit voller Härte.
Denn:
Diese Länder haben ebenso wie die USA eine riesige Immobilienblase aufgebaut.
In Moskau oder Bukarest waren Wohnungen und Büros deutlich teurer als in Wien.
Die ist geplatzt.
Der “Aufholprozeß” wurde sehr stark über Auslandsverschuldung finanziert.
Einer der Hauptgläubiger: Österreich
Ähnlich wie österreich (darüber wird bei uns noch verschämt geschweigen) haben sich Osteuropäer “günstige” Yen- oder Frankenkredite besorgt.
Diese Währungen haben in den letzten Wochen massiv (gegenüber dem Euro) aufgewertet, erst recht gegenüber den unter Druck befindlichen osteuropäischen Währungen.
Da werden sehr sehr viele ihre Kredite nicht mehr bedienen können.
Und die Kapitalflucht (tausche weiche Inlandswährung gegen Dollar oder Euro) wir den Teufelskreis weiter beschleunigen: Weitere Abwertung, Notenbanken müssen zur Gegensteuerung Leitzinsen erhöhen, das verunmöglicht Kredite, Wirtschaft bricht völlig ein.
Zu diesen gefährlichen Entwicklungen kommt:
Viele dieser Länder haben extrem labile Regierungen.
Ihre demographische Situation ist noch schlechter als bei uns: Sehr wenige Kinder, die gebildeten Jungen wanderten aus.(siehe Ostdeutschlad, jedoch ohne ein Westdeutschland das Abermilliarden hineinpumpen kann)
Eine sehr geringe Arbeitsproduktivität.
Um bei Wahlen zu punkten sehr hohe Lohnabschlüsse, va. im öffentlichen Dienst (in Rumänien erhielten Lehrer jüngst eine Erhöhung um 50%).
Das alles ist ein sehr sehr giftiger Cocktail.
Und er wird, gemeinsam mit der heimsichen Kreditklemme gerade Österreich hart treffen.
Das jüngste staatliche Bankenpaket fliesst 1:1 ins Auffangen von wahrscheinlich uneinbringlichen Krediten aus Osteuropa.

Fazit 1: Osteuropa hat in den letzten 15 Jahren eine rasante wirtschaftliche Aufholjagd hingelegt.Österreich hat davon sehr profitiert.
What goes up must come down.
Fazit2: Oben genannte Gründe lassen jetzt eine sehr starke, sehr tiefe Krise erwarten.
Weil sie gleichzeitig global auftritt.
Die Frage ist nur, wie lange diese Krise dauern wird.

Kann man (die österr., die europäische Politik) gegensteuern?
Ich meine, teilweise ja.
Ein gross angelegter Energie -und Ökokeynesianismus (Obama hat ihn wiederholt angesprochen) wäre das.
Dafür müsste man jetzt auf Europäischer Ebene Verbündete suchen.
Gerade Osteuropa ist politisch ansprechbar, die teilweise enorme Energieabhängigkeit von Russland zu reduzieren.
Ich sehe, da bin ich zumindest kurzfristig pessimistisch, kaum einen namhaften Politiker, der dafür richtig Dampf macht.
Aber die Krise ist ja noch nicht spürbar.

" Wirtschaft" interessiert mich nicht

Im aktuellen falter ist eine berührende Reportage über eine Mindestrentnerin zu finden, die ihr Erbe in Meinl-European-Land Zertifikate steckte und verlor.
Wie ihr ging es sehr vielen, egal ob Meinl oder Immofinanz.
Im Artikel ist zu lesen:

Ihre Geschichte steht für das Versagen dieses Systems.Sie erzählt viel über den Vertrauensgrundsatz in einer Gesellschaft, aus dem man Banken, Finanzberater und Aktiengesellschaften längst streichen muss.
Letztlich ist es eine Geschichte, mit der sich die hohe Politik auseinandersetzen muss.


Ja, ich glaube, es ich auch eine politische Geschichte.
Auch.
Ja, Konsumentenschutz gehört verbessert, und angeblich "unabhängigen" Finanzberatern, die nur gegen hohe Provisionen jene Produkte vertreiben, für die sie bezahlt werden, gehören an den publizistischen Pranger und auch juristisch belangt.

Es bleibt für mich trotzdem eine grosse Frage:

Was ist das für eine Gesellschaft, in der Frau Kosch(laut falter-Artikel) heute sagt: " Ich wußte damals gar nicht, dass ich in Aktien investieren würde."
Und sie legt ihr gesamtes erspartes Erbe in einer einzigen (besonders windigen) Aktie an und verlor

Ich versuche eine Antwort:
Es ist eine Gesellschaft in der es bis weit hinauf in "gebildete Kreise" schick ist zu sagen, "geh lass mich, Wirtschaft interessiert mich nicht"

Ein paar wenige, ganz wenige Dinge soll man zum eigenen Schutz lernen.
Z.B.: einen zweiten Arzt aufsuchen, wenn man vom ersten eine umfangreiche Therapie verordnet bekommt.
Oder eben Wirtschaft:
Wer mehr Zinsen möchte als sie "am Sparbuch" oder bei Staatsanleihen gezahlt werden, der trägt ein Risiko, das MUSS man wissen
Langfristig (zehn und mehr Jahre) ist es durchaus ratsam eine gewissen Teil seines Vermögens in Aktien anzulegen.
Aber eben nur einen gewissen Teil.
Und dann das Risiko zu streuen.

Zu sagen, "ich interessier mich nicht für Wirtschaft" kann man schon sagen, aber es hat seinen (hohen) Preis.

Das System hat versagt?

Oder gibt es zumindest bei der Geldanlage soetwas wie "das System" Eigenverantworung?

It`s about individuals

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Seine wichtigste Botschaft über "das Politische":
Er weckt Emotionen, die sich aber nicht "gegen" jemanden richten;
Er weckt Emotionen , die Mut machen, sich für eine bessere, gerechtere Welt zu engagieren.
Millionen haben sich dieser Bewegung angeschlossen, um diese grosse Vision zu verwirklichen.
Er hat Menschen auf der ganzen Welt berührt und aktiviert.
Sein Wahlkampf war nahezu perfekt.

Er hat das Internet, diese neue Infrastruktur genau dazu benutzt, wofür sie da ist: Beteiligung, nicht blosse Propaganda.(Obwohl seine "Propaganda "auch nicht schlecht war)

Bill Clinton`s Wahlkampf hatte den Slogan:"It`s the economy stupid".
Hinter Obamas gelebten, unglaublich demokratischen slogan "yes we can" steckte die Botschaft:"It´s the culture, stupid"

Es hat, mitten aus dem Politischen heraus, eine unglaubliche Kulturbewegung losgetreten.

Und das ist für mich die grosse Frage:
Die Amerikaner haben mit Innovationen unser Leben beeinflusst: I-pod und I phone, facebook und amazon, und immer wieder : Musik.
Obama wird auch unsere Politik verändern, da bin ich mir völlig sicher.
Wie?
Das wäre doch eine Debatte wert.
Eure Meinung darüber würd mich sehr interessieren

We need to fix capitalism, not install socialism

Das unvermeidliche Pendel.
Erst schlägt es absurd in die eine Richtung aus.
Markt ursuper, Staat böseböse
lass uns Kapitalisten nur arbeiten
unsere Genialität erkennst Du daran, dass Du unsere (Finanz-)Produkte nicht verstehen kannst.

Jetzt wissen wir: Ihre Finanzprodukte haben sie selber nicht kapiert, alle zahlen die Zeche.

Jetzt rast das Pendel in die andere Richtung.
Verstaatlichung als Heilsprodukt.

Thomas L Friedmann hat einen sehr schlauen Kommentar geschrieben.
Stell Dir vor wir haben die Banken verstaatlicht.
Und dann kommen zwei boys...

Let’s imagine this scene: You are the president of one of these banks in which the government has taken a position. One day two young Stanford grads walk in your door. One is named Larry, and the other is named Sergey. They each are wearing jeans and a T-shirt. They tell you that they have this thing called a “search engine,” and they are naming it — get this — “Google.” They tell you to type in any word in this box on a computer screen and — get this — hit a button labeled “I’m Feeling Lucky.” Up comes a bunch of Web sites related to that word. Their start-up, which they are operating out of their dorm room, has exhausted its venture capital. They need a loan.

What are you going to say to Larry and Sergey as the president of the bank? “Boys, this is very interesting. But I have the U.S. Treasury as my biggest shareholder today, and if you think I’m going to put money into something called ‘Google,’ with a key called ‘I’m Feeling Lucky,’ you’re fresh outta luck. Can you imagine me explaining that to a Congressional committee if you guys go bust?”




völlig richtig schreibt Friedmann:

The winners: the strong, the big, the established, the domestic and the safe — the folks who, relatively speaking, don’t need the money. The losers: the new, the small, the foreign and the risky — emerging markets, entrepreneurs and small businesses not politically connected.


Bottom line: We must not overshoot in regulating the markets just because they overshot in their risk-taking. That’s what markets do. We need to fix capitalism, not install socialism. Because, ultimately, we can’t bail our way out of this crisis. We can only grow our way out — with more innovation and entrepreneurship, which create new businesses and better jobs.

So ist es.
Aber das Pendel bleibt ein Hund.

Zeit für ein Öko-Konjunkturpaket

4 Vorschläge an die Regierung.
Denn die ganz grosse Krise kommt erst.
In meiner aktuellen Pressekolumne

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