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besinnungslos

mein dieswöchiger Pressekommentar

2 x Reichtum

1.) Wiedereinmal Besuch der autofreien Siedlung in Floridsdorf. Profil macht eine Reportage.
Und wieder beeindruckend: was sich an Lebensqualität, an "Reichtum" realisieren lässt, wenn man statt hunderten Garagenplätzen anderes finanziert:
Zum Beispiel Beete am Dach für die Bewohner

WOB_0051

2.) Nachdrückliche Empfehlung:
Ein Kurzbesuch ins Burgenland zum Kaiser der Paradeiser.
Hier kann man bei einer Führung die Geschmacksunterschiede von hunderten Paradeisern riechen und schmecken. Gezüchtet werden hier tausende verschiedene Arten.
Es ist absurd: Beim Wein gibts eine Vielfalt und einen Kult, der schon groteske Züge annimmt.
Bei unseren Alltagslebensmitteln (Paradeiser, Erdäpfel, Salaten etc.) begnügen wir uns meist mit einer geschmackliche Fahlheit und einer Verarmung, die erschrecken lässt.
Verglichen mit unserem Weinkult: Man gehe in eine Vinothek und bestelle "einen roten halt". Weil sonst gibts nichts.

Diese Paradeiser eröffnen grössere Welten, als jede Vinothek.

es ist möglich

Die Stromproduktion ist weltweit die Nr 1 bei der Emission von Treibhausgasen.
Egal ob USA oder China: Strom kommt aus kalorischen Kraftwerken, und da verstärkt aus der extrem umweltschädlichen Kohle.
Und der Stromverbrauch steigt und steigt.
Bei uns nicht zuletzt wegen ignorater Bauweise und daraus resultierenden "notwendigen" Klimaanlagen.
Aber es geht auch anders.
Schaun wir nach Kalifornien:

Hier gelang es einer konzentrierten Politik, den Stromverbrauch/Kopf stabil zuhalten, bzw sogar leicht zu senken (im Unterschied zu Rest-USA oder zu Österrech)

california

Dahinter steckt eine Haltung, die wie folgt zusammengefasst wird:

Die offizielle Schlussfolgerung der CPUC in Kalifornien lautet wie folgt: “cost effective energy efficiency is the resource of first choice for meeting California’s energy needs. Energy efficiency is the least cost, most reliable, and most environmentally-sensitive resource, and minimizes our contribution to climate change. California’s energy efficiency programs are the most successful in the nation and we want to continue to build upon those successes”

Soetwas hat sich bis zu unserer Bundes-oder Landesregierung noch nicht durchgesprochen.

Warum U2 aufs Flugfeld?

Wie kann man die U1 nach Rothneusiedl kritisieren, gleichzeitig aber die U2 aufs Flugfeld Aspern im 22. gutheissen, wurde ich hier einigemale gefragt.

Versuch einer Antwort:
Wien wächst. In den nächsten 25-30 Jahren um ca 300 000 Menschen, d.h Wien baut innerhalb seiner Stadtgrenzen die zweitgrösste Stadt Österreichs.
Und exakt an einem Ort (und wirklich nur hier) besitzt Wien auch tatsächlich grund und bodfen in grossem Ausmass, das ist das Flugfeld Aspern. Mit 200 ha ist es grösser als der erste Bezirk.
Und weil es der Stadt gehört, können Ziele, die die Stadt vorgibt auch umgesetzt werden.
In viele anderen bereichen kann die Stadt bloss Flächenwidmungspläne erlassen, die normieren, wie hoch genaut wird. Was und wie genau gebaut wird, darauf hat die Stadt dort keinen Einfluss.
Und deswegen halte ich es für eine riesige Chance, zu Beginn des 21. Jhdts, mit all den Kenntnissen, die wir heute haben, eine neue Stadt zu gründen.
Denn in der Tat ist das Projekt Flugfeld nicht eine Weiterführung des (sehr fragwürdigen) Bestehenden in diesem Gebiet, sondern eine neue Stadt.

flugfeld1

Jüngst wurde im Gemeinderat der Masterplan beschlossen, welcher die Grundlagen der zukünftigen Entwicklung vorgibt.

flugfeld2

Da ich selbst einiges eingebracht habe, hier ein paar Gründe, warum ich diese Entwicklung für sehr positiv halte:
1.) gemischte Nutzungen statt blosses Wohnen oder monofunktionale Büronutzungen: Kurz gesagt, es sollen Häuser (die intern umnutzbar sind) statt Büros oder Wohnungen gebaut werden
2.) Das ganze Areal wir innerhalb der nächsten Jahrzehnte für 25 000 Meschen gebaut.Statt riesiger Einkaufszentren sind von Beginn an grosszügige Erdgeschosszonen vorgesehen. Um diese attraktiv zu machen, soll schon in der Finanzierung festgelegt werden, dass sie günstig mietbar sind
3.) Niedrigst-energie-Passivhauskonzepte sollen zur regel werden
4.) Freiraumqualität wird nicht nur gefordert, sondern von den Grundeigentümern (WWFF, Wohnfonds Wien und BIG) von Beginn an sichergestellt.
5.) Für Schulen, Kindergärten und sogar Uni-Institute (hoffentlich wachsen auch Wiens Universitäten) sind flächen vorgesehen und günstige gründe reserviert
6.) Von Beginn an sollen U-Bahnen, Schnellbahnen sowie Strassenbahnen und Busse für qualitätsorientierten öffentlichen Verkehr sorgen

flugfeld3

7.) Auch dem Radverkehr wird besonderes Augenmerklgeschenkt
8.) Die Qualität der Strassenräume (Breite Gehwege, Alleen)ist überlegt, und geplant

Ich könnte noch eine Reihe von Punkten anführen, die diese Planung auszeichnen.
Zugegeben: Sich etwas vornehmen ist das eine, ob und wie es umgesetzt wird ist ein Zweites.
Aber hier wird es wenigstens versucht.
Und, um das wichtigste nochmals zu wiederholen:Da dieses grosse Areal der Stadt Wien gehört, könnte sie es auch umsetzen.
Paradox formuliert: Gäbe es auf dem Flugfeld zersplitterte Eigentumsverhältnisse, würde ich keinen Grund sehen, ausgerechnet dort die Stadt zu erweitern.
So besteht zumindest die Chance, etwas wirklich besonderes umzusetzen.

ein wenig sonne reicht

passend zum Wetter,
meine dieswöchige Presse-kolumne

Falsch!

Heute wurden die U-Bahnausbaupläne bekannt.
Einiges davon ist schlicht richtig,
eines jedoch völlig falsch.
Zum Richtigen: für das Flugfeld Aspern im 22. liegt ein brauchbares chancenreiches Entwicklungskonzept vor.
Dafür, aber auch als Alternative zum Auto (Tangente) ist die U2 Nord eine richtige Entscheidung.
Richtig auch, die U6 nach norden weit nach hinten zu schieben (Dort fahren bereits Strassenbahnen, der Zeitgewinn wäre marginal und extrem teuer) sowie die U4-Auhof nicht zu bauen (ausser man will, dass sich der Auhof wie der Wienerberg entwickelt.
Falsch ist es, die U1 Süd vor der U2 Süd zu bauen.
Denn diese Entscheidung heisst: Zersiedelung rund um Rothneusiedl hat Viorrang vor innerstädtischer Entwicklung.
Die U2 Süd würde den grosse Entwicklungsraum im Süden dses neuen Zentralbahnhofes erschliessen, ebenso das Arsenal und Eurogate.Alles weit unternutzte innerstädtische Lagen.
Für all diese bereiche gibt es fortsgeschrittene Entwicklungspläne und "rundherum" existiert "Stadt" bereits.
Ganz anders in Rothneusiedl.
Dort ist Acker und die S1.
Wie dort eine Entwicklung aussehen wird möchte uns Stronach vorhüpfen.
Aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.

Rad? gibts kaans

ist hoffentlich in wenigen Wochen vorbei.
Deswegen fuers blog und nicht fuer die Radfalle

Kandlgasse_02_web

<tülütü tülütü ö3 verkehrsinformation : sperre des radwegnetzes.
radfahrerInnen welche den gürtel im bereich 7.-und 8. bezirk übersetzen
wollen werden gebeten großräumig über den 6.- und 9.bezirk auszuweichen.
grund : betonfeldsanierungen tülütü tülütü>

Pfeilgasse_01_web

sowohl der radweg pfeilgasse-gürtelradweg (verbindung wien 8 und wien 16)
sowie der radweg kandlgasse-gürtelradweg (verbindung wien 7 und wien 15)
sind wegen bauarbeiten bis auf weiterse nicht benützbar.
radfahrerInnen, die aus den innenbezirken - ohne vorwarnung auf einmal vor
einer abschrankung stehen, können
a) umkehren
b) illegal am gürtelgehsteig mehrere hundert meter fahren
c) legal am gürtelgehsteig mehrere hundert meter schieben
d) sich todesmutig - aber legal - in den gürtelverkehr auf der strasse
werfen

Kandlgasse_02_web

radfahrerInnen, die aus den aussenbezirken in die innenstadt wollen, müssen
über die äußerst radfahrerInnen-feindlichen schienen-pflasterstrassen
josefstätterstrasse bzw. lerchenfelderstrasse ausweichen.

von abschnittsweiser bauweise im urbanen raum - auf die in allen
vorbemerkungen der anbote der ma28 hingewiesen wird - hat man anscheinend
noch nichts gehört.
dass es sich um eine partikuläre ignoranz gegenüber fahradfahrerInnen
handeln könnte, oder dass man den beiden einzigen grünen bezirken wiens - 7
und 8 - und seiner klientel demonstrieren will, wer das sagen in dieser
stadt hat, ist eine böswillige unterstellung

kurz verschnaufen

in letzter Zeit war ich hier ein wenig kurz angebunden.
Aber vieles musste fertiggemacht bzw vorbereitet werden, viele Gespräche geführt, viele Menschen einbezogen und überzeugt werden.
Erlaube mir, mal ganz stolz hier zu berichten, was da u.a geschehen&gelungen ist.

1.) Das grösste Glasdach Österreichs, jenes über dem neuzubauenden Zentralbahnhof erhält eine fassadenintegrierte Fotovoltaikanlage.
(Ein diesbezüglicher Antrag von mir wurde im Gemeinderat mehrheitlich angenommen)

2.) Wientalhighway-jetzt beginnt die Detailplanung.
Einen ganzen langen (aber sehr interessanten Tag) gabs ein hearing mit 7 verschiedenen interdisziplinären Teams von Ziviltechnikern, Verkehrs-und Landschaftsplanern sowie Architekten, um den Bestbieter zu finden, welcher die Detailplanung des Wiental-Radweges vornehmen wird.
Die zu lösende Aufgabe war die Kennedybrücke.
Interessant, wie die verschiedenen teams dabei vorgegangen sind. Ich selbst hab wieder viel gelernt, wie man dieses spannende Projekt angehen kann.
Schön, an so einem transparenten Verfahren teilnehmen zu können.
Bin mir sicher, dass das Siegerteam (wird nächste Woche bekanntgegeben) eine hervorragende Planung entwickeln wir.
Extrem positiv auch der dauernd anwesende und sehr engagierte Leiter der MA 29 (Brückenbau) in dessen Ressort das abgewickelt wird.
Er will das wirklich (was wohl eine der wichtigsten Voraussetzungen einer Realisierung ist)

3.) Mindestens ebenso erfreulich:
Es wir mehrere bike-cities geben.
Habe hier schon öfters berichtet, dass das erste Projekt total übergebucht ist.
Knapp 100 Wohnungen, 4400 Voranmeldungen.
Viele, sehr viele Gespräche und Lobbying waren erfolgreich.
Jetzt gibts einen vom Gemeinderat mehrheitlich beschlossenen Antrag, dass einerseits weitere Projekte ausdrücklich erwünscht sind, andererseits auch (was noch wichtiger ist) die Rahmenbedingungen formuliert sind, was ein Bauträger tun muss, um in den "Genuss" einer reduzierten Stellplatzpflicht zu kommen.
Endgültig beschlossen wird dieser Antrag am 8. August im Planungsausschuss.
Zwei weitere sehr schöne Projekte hab ich im Auge, aber da will ich erst öffentlich "gackern", wenn die Umsetzungschancen gross sind. Gegner gibts nach wie vor viele.

4.) Interessant war auch der von uns (mit-) initiierte Wettbewerb über 750 Wohnungen in Passivhausqualität im 3. Bezirk (Eurogate).
Spannend auch hier in der Jury zu sein, und unter qualitativ hochstehenden Projekten wählen zu können.

Ja und schliesslich noch die Radfalle.
Allein, wieviele "Punkte" innerhalb eines Tagen gesetzt wurden, zeigt, dass "user generated content" und kommunale Demokratie extrem gut zueinanderpassen.
Da ist noch ganz viel möglich.
Ja und bitte: Fotos machen

Radfalle

An dem haben wir jetzt einige Wochen intensiv gearbeitet.

radfalle

Alltags-radler/innen selbst sind die besten Experten, wo es in Wien Defizite gibt.
Ergo: Raus mit der Digi-Kamera und postet Eure Verbesserungsvorschläge.

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