back_top

Energiefresser Computer

12 "energiegemanagte" Bildschirme sparen soviel Energie ein, wie ein Auto jährlich verbraucht,
schreibt Helmut Spudich im standard.
In der Tat, das Thema Computer und Stromverbrauch gehört erstens einmal als Herausforderung erkannt, und dann auf europäischer Ebene klug geregelt:
Zumindest klare lesbare "energie-effizient-labels", wie sie bei Waschmaschinen längst üblich sind, müssen rasch her.
Hier "lauert" ein grosses Feld signifikanter Einsparungen.

Pellets-ein weltweiter Boom

Christian Rakos (Geschäftsführer von pro pellets austria) war auf der Weltpelletskonferenz in Jönköping.
Er hat nachfolgenden Artikel verfasst.
Diese internationale Perspektive kommt bei uns (auch in den Medien) viel zu kurz.


Waren auf der 1. Weltpelletskonferenz in Stockholm 2002 kaum 300 Teilnehmer, so tummelten sich diesmal in Jönköping auf der 2. Weltpelletskonferenz von 30.5.-1.6. über 1200 Teilnehmer aus 60 Ländern. Über 100 Teilnehmer kamen aus China, 100 aus den USA, ca. 30 aus Österreich. Von Lateinamerika bis Südostasien, von Südafrika bis Russland kamen Interessenten, überwiegend Unternehmer auf die Großveranstaltung, an die auch eine Ausstellung angeschlossen war. Damit sind Pellets fast über Nacht zu einem Thema geworden, das globales Interesse hervorruft. Neben einem umfangreichen Besichtigungsprogramm bot die Konferenz eine Fülle von Vorträgen zu Themen wie Pelletsproduktionstechnik, Verbrennungstechnologien, Nutzung von Pellets in Kraftwerken, Marketing und Logistik sowie Umweltfragen. Die Veranstaltung wurde von den schwedischen Veranstaltern initiiert und gezielt genutzt, um sich weltweit als erste Adresse für Bioenergie zu etablieren.


Besonderes Aufsehen erregte der Eröffnungsvortrag des Vorsitzenden des Chinesischen staatlichen Elektrizitätsversorungsunternehmens. Bis zum Jahr 2020 will China jährlich 50 Millionen Tonnen Pellets produzieren und sowohl zur Wärmeversorgung von Haushalten als auch in industriellen Kesseln verwenden. Das chinesische Rohstoffpotential wurde mit 350 Millionen Tonnen holziger Biomasse und 350 Millionen Tonnen Stroh angegeben. Jährlich sollen 20 – 30 neue Biomassekraftwerke mit einer installierten Leistung von je 25 MW elektrisch errichten

Extrem dynamisch verläuft auch die Entwicklung am amerikanischen Pelletsmarkt. Wurden 2002 noch 40.000 Pelletöfen pro Jahr verkauft, so stieg diese Menge im vergangenen Jahr auf 120.000 Stück. Der Pelletsmarkt wuchs in diesem Zeitraum von 500.000 t auf etwa 1.000.000 t und war im vergangenen Jahr komplett ausverkauft. Für das heurige Jahr wird ein weiteres Wachstum der Pelletsproduktion auf 1,4 Mio Tonnen erwartet. Ein highlight war die Präsentation von Stan Elliot, einem Pelletsproduzenten, der die enormen Qualitätsunterschiede zwischen den amerikanischen Heizgeräten, praktisch ausschließlich Kaminöfen und den österreichischen Produkten hervorhob, und dabei Fotos von der Welser Messe zeigte.


Auch in Europa zeichnet sich eine stürmische Marktentwicklung ab. Während sich der Pelleteinsatz in Kleinanlagen zur Zeit nur in wenigen Ländern eine substantielle Größe erreicht hat (Schweden ca. 500.000 t, Dänemark ca. 200.000 t sowie Deutschland, Österreich und Italien je 300.000 t) steigt der Einsatz in Großkraftwerken derzeit sprunghaft an. Vor allem in Holland und Belgien hat die Nutzung von Pellets als biogener Rohstoff in Kohlekraftwerken für die Erzeugung von Ökostrom sprunghaft zugenommen. Weiter angeheizt wird der Bedarf von Pellets in Holland durch eine neue Einspeiseregelung, die ab 1. Juli 2006 für die Produktion von Ökostrom aus Holz eine wesentlich höhere Prämie (6 c/kWh zusätzlich zum Marktpreis) zur Auszahlung bringt, als für andere biogene Rohstoffe, wie Ernterückstände etc. für die nur 2,5 c/kWh Prämie gewährt wird. Dadurch wird die Nachfrage nach Holzpellets im Kraftwerkssektor weiter signifikant ansteigen. Große Mengen von Pellets werden auch in dänischen und schwedischen Kraftwerken genutzt. Auch in England könnte der Einsatz von Pellets in Kraftwerken noch ein großes Thema werden, erste große Kraftwerke wurden bereits für den Einsatz von Pellets umgerüstet.

Ausgelöst durch das abrupte Ansteigen der Nachfrage am Kraftwerksmarkt und die relativ hohen Preise, die auf diesem Markt für Pellets bezahlt werden können, sind Pellets zur Zeit in ganz Europa Mangelware. Aus diesem Grund wurde auch von proPellets eine sehr gut besuchter Workshop zum Thema „Versorgungssicherheit für den Pelletseinsatz am Heizungsmarkt“ organisiert. Fazit des Workshops: die hohen Einspeisetarife für den Einsatz von Holz in Kraftwerken stellen ein ernsthaftes Problem für die Versorgungssicherheit am Kleinanlagensektor dar. In größeren Feuerungen sollten vor allem biogene Brennstoffe mit weniger günstigen Verbrennungseigenschaften zum Einsatz kommen. Weltweit bieten sich eine Vielzahl von Rohstoffen an, die in Kraftwerken wirtschaftlich genutzt werden können. Insgesamt wurde für offenere Märkte plädiert. Eine Differenzierung der Märkte sowie der zum Einsatz kommenden Pelletqualitäten ist zu erwarten. Wesentlich verbessern ließe sich die Versorgungssicherheit am Brennstoffmarkt auch durch die Anlage größerer Lager, durch verbessertes Qualitätsmanagement bei der Pelletsproduktion, aber auch durch eine Flexibilisierung der Heizkessel, die auch unterschiedliche Pelletqualitäten nutzen können sollten.

Einigkeit herrschte auch darüber, dass die Transparenz der Märkte durch systematische Marktbeobachtung durch Verbände und internationale Zusammenarbeit in diesem Bereich erhöht werden sollte. Was bleibt ist der Eindruck, dass sich der Pelletsmarkt erst in einer sehr frühen Phase der Entwicklung befindet und noch viel vor sich hat. Das bringt große Chancen mit sich, aber auch besondere Herausforderungen, Unsicherheiten und Risken für die Pioniere, die jetzt diesen Markt aufbauen.

Extrem gefährlich: Der Ring-Radweg

Wer wissen möchte, welch geringen Stellenwert der Radverkehr für die regierende SPÖ darstellt, muss nur den "Rad-Ring-Rund" benutzen.
Unerträglich v.a. für die Fussgänger, weil oft völlig unklar ist, wo dürfen Radler fahren, wo ist Platz fürs Zu Fuss gehen.
Das Ärgste aber:
Dieser "Radweg" ist extrem gefährlich.
Diese Grafik zeigt die gefährlichsten Stellen für Radler/innen in Wien.
bild-1
vergrössern?anklicken!
Und man sieht: Mit Ausnahme der Kreuzung HernalserHauptstrasse/Gürtel (diese wird derzeit saniert) ist der Ringradweg DIE Unfallquelle.

Das wissen Verkehrssstadtrat Schicker seit Jahren.
Und versprechen auch seit Jahren eine Sanierung.

das Klügste aus meiner Sicht:
Einerseits die Querungen durch die City durchgehend öffenen Herrengasse iund Rotenturmstrasse in beide Richtungen befahrbar machen
und die Nebenfahrbahnen des Rings als durchgängige Radrouten öffnen.
Und kurzfristig: eine ordentliche, leuchtende (von mir aus knallrot) Markierung des bestehenden Radwegs.

Solarthermie boomt

Neben der Photovoltaik, die Sonnenlicht direkt in Strom umwandelt(und weltweit heftig boomt) scheint jetzt auch die "solarthermische" Stromerzeugung grosse Fortschritte zu machen.
Grad für die heissen Länder im Süden (die z.b. wie Marokko Atomstrom aus Frankreich importieren, Länder die mittelfristig sicher viel Strom für die Klimatisierung verwenden werden), scheint das eine sehr effiziente und v.a. kostengünstige Alternative zu sein.
Hier ein sehr interessanter Artikel dazu

digitaler Maoismus

eine erfrischende und intelligente Streitschrift des Computerwissenschaftlers und Musikers Jaron Lanier wider den Kollektivismus im Internet und wider die angebliche "Weisheit" von Wikipedia und Co.
die deutsche Übersetzung davon hier
dazu setzte eine heftige Debatte ein
z.b. hier
auch Larry Sanger, Wikipediagründer, erwidert ausführlich in seinem blog
spannend!

der US-Autowahnsinn (2)

Dass tonnenschwere SUVs das "normale" Kaufverhalten von US-Amerikanern dominieren wurde hier unlängst dokumentiert.
Dass sich die Verkaukszahlen des "Hummer", eines besonderen Auswuchs in den USA von 2004 auf 2005 beinahe verdoppelt
haben, trotz steigender Benzinpreise,sei auch noch ergänzt.

hier ein Wiener Exemplar:
hummer_img

Nachfolgende Grafik ist in diesem Zusammenhang doppelt aufschlussreich:

usefficenc
vergrössern?anklicken!

Einerseits zeigt sie (schwarze Linie) dass der Benzinverbrauch pro Fahrzeug in den USA seit 1987 wieder ansteigt.
(dort wird mittels miles/gallon gerechnet, steigende Effinzienz-statt bei uns sinkende Verbrauchswerte, bitte bei Lektüre der Grafik umdenken)
aber eine sehr optimistische Entwicklung ist dieser Grafik auch zu entnehmen:
Falls eine Regierung will (wie die US-amerikanische Ende der 70er Jahre) und mittels strenger Auflagen die Autoindustrie ZWINGT, energieeffinziente Autos zu produzieren und auch zu verkaufen, dann wirkt das (man betrachte die dramatische Steigerung der blauen Kurve ab Ende der 70er Jahre).
Deswegen wird es eines der wichtigsten Vorhaben sein
(und wir werden das auch in unserm Wahlprogramm fixieren)
strenge Vorgaben auf EU-Ebene zu erlassen, die statt derzeit mittels freien Vereinbarungen klare Effizienzverbessereungen beim Spritverbrauch von Autos durchsetzt.
Wenn es gelänge (was technisch kein Problem wäre) den Durchschnittsverbrauch
von derzeit 7 Liter/100km in der EU auf 3- 4 Liter zu reduzieren, wäre das eine enorme Entlastung von Erdölimporten und ein extrem wirksamer Beitrag zum Klimaschutz.
Und erst dieser reduzierte Verbrauch kann dann weitgehend biogen bereitgestellt werden.

unglaublich: die beliebtesten US-Autos

Man glaubt es nicht.
Das waren 2003 die drei meistverkauften Autos (PKWs nicht LKWs) in den USA.
Die Nummer eins wiegt fast 4 Tonnen und braucht 14,3 Liter Benzin
Nummer zwei und drei liegen in derselben "Klasse"
Ich kann es kaum fassen, was das für eine "Kultur" ist.
Schwacher Trost, dass sich die Reihenfolge durch die gestiegenen Ölpreise leicht verschoben hat.
(hier die Zahlen für 2005, danke maschi)

dreisuvs

fuenfsuvs

mehr dazu hier
und Gratulation an die beiden WU-Studenten für die tollen Recherchen.

Technik als Antwort gegen Abhozung

Wie scheinbar "kleine" technische Innovationen wirklich grosse Probleme lösen könnten:
Die Abholzung von Wäldern, das stundenlange Klauben von Holz, alles um "Energie" zum Kochen zu bekommen führt unstrittig zum Ausbreiten der Wüsten und zur dramatischen Zunahme von Überschwemmungen (auch die jüngsten Überflutungen in Thailand sind auf Abholzungen zurückzuführen)
Aber es muss gekocht werden.
Dort, wo es kaum moderne Energieversorgung gibt, und noch lange nicht geben wird.
Das ist eine vielversprechende Innovation.
Nicht nur technsich, sondern auch sozial.
Denn die soziale Verträglichkeit, die "userbility" betrifft nicht nur Computerprogramme, sondern v.a. Problemlösungstechnologien in Entwicklungsländern.

Mail an
Christoph Chorherr

Versuche jedenfalls Mails selbst zu beantworten.

Christoph Chorherr auf Twitter Christoph Chorherr auf Facebook

Meine Tweets

    Aktuelle Beiträge

    Wenn ich mich grad irre,...
    Wenn ich mich grad irre, vergessen Sie den Kommentar...
    la-mamma - 9. Mär, 09:08
    Neue Bauordnung 2018
    In Städten, in Wien zu leben ist beliebt. Seine Bevölkerung...
    cc - 6. Apr, 12:18
    Barrierefreiheit
    Da es ja noch keine öffentlich zugänglichen Text gibt...
    martin.ladstaetter - 6. Apr, 11:20
    Word!
    Martin Schimak - 20. Nov, 12:55
    Deutschland: Ein schlichter...
    Der Anlass für diesen Blogpost ist das Scheitern der...
    cc - 20. Nov, 12:44
    Mehr Chorherrs!
    Lieber Christoph, Du engagierst Dich, übernimmst Verantwortung,...
    Andreas Kleboth - 29. Okt, 10:04
    Interconti
    Ich bin zwar kein grüner aber nun fällt es mir wie...
    WolfgangS - 27. Okt, 15:44
    Am besten alle "unecht-grünen"...
    Am besten alle "unecht-grünen" auch noch rausschmeissen...
    Martin Schimak - 27. Okt, 13:14
    Echt-Grüne...
    fliegen nicht...
    Hans Doppel - 26. Okt, 18:35
    Wer dich kennt,
    wird dir niemals unlautere Absichten unterstellen....
    Erwin Greiner - 26. Okt, 16:00
    Ein besonders krasses...
    ... dafür wie leicht es in der heutigen Medienwelt...
    Martin Schimak - 26. Okt, 14:16
    Lieber Christoph! Vielleicht...
    Lieber Christoph! Vielleicht währe es, gerade als...
    volvox - 26. Okt, 11:21

    User Status

    Du bist nicht angemeldet.

    Feeds





    development