Die Stadtkiller
von cc am 14.09.2005
In einem gleichen sich alle Stadtentwicklungsprojekte: Ein grosses Einkaufszentrum wird gebaut. Das Interesse der Investoren ist klar: Keine Immobile wirft mehr Renditen ab, die Baukosten sind geringer als im Bürobau, die Mieten höher. Die Kosten jedoch trägt die Gesellschaft.
Im innerstädtischen „urbane“ Bereich müssen immer mehr Geschäfte schliessen. Denn die Verkaufsfläche wächst dramatisch, die Kaufkraft jedoch nur sehr moderat. Einmal mehr bleiben in diesem ungleichen Wettbewerb „die Kleinen“, die Nahversorgung auf der Strecke. War es gestern noch möglich, in fussläufiger Umgebung nahezu alle Waren zu bekommen, muss man sich heute immer öfter ins Auto setzen, um an den Stadtrand zu stauen, da immer mehr Rollbanken für immer geschlossen werden.
Was das für die Mobilität eine alternde Stadtbevölkerung heisst, in einer Stadt, in der immerhin 40% aller Haushalte über kein Auto verfügen, möge sich jeder ausmalen. Gestern noch zu Fuss voll mobil, im Sinne der Abdeckung aller notwendigen Wege in den Geschäften der Umgebung, heisst morgen immobil ins Einkaufszentrum stauen.
Besonders absurd ist in diesem Zusammenhang, was sich in Rothneusiedl, im Süden der Stadt tut. Ein Grosskonzern (Magna) will dort Geld verdienen, und plant ein weiteres Rieseneinkaufszentrum. Der Stadt möchte er es schmackhaft machen, indem ein Stadion versprochen wird; praktischerweise sitzt der Wiener Bürgermeister im Kuratorium dieses Fussballvereins.
Das Riesenproblem dabei: Dorthin führt derzeit weder eine leistungsfähige Strasse noch eine U-Bahn (wozu auch, auf einen Rübenacker). Also wünscht sich Magna (aus Konzernsicht verständlich) eine U-Bahn genauso wie eine Autobahn; beides kostet die Steuerzahler ein paar hundert Millionen Euro. Kaum bedacht wird, dass die Geschäfte in der Favoritenstrasse damit starke Konkurrenz bekämen, Konsequenz: siehe oben.
Das europäische Stadtmodell, dieses neben- und übereinander von Wohnen, Einkaufen, Freizeit und Arbeit welches „die Strasse“ als Begegnungs- und Bewegungsraum hervorgebracht hat ist ein Erfolgsmodell und wird jetzt durch diese Mega-Einkaufszentren massiv bedroht.
Stadtplanung ist dem öffentlichen Interesse verpflichtet und nicht ausschliesslich den Begehrlichkeiten privater Immobilienunternehmen. Diesem Wildwuchs an Einkaufszentren, diesen Stadtkillern muss eine weise Politik eine Riegel vorschieben.
Im innerstädtischen „urbane“ Bereich müssen immer mehr Geschäfte schliessen. Denn die Verkaufsfläche wächst dramatisch, die Kaufkraft jedoch nur sehr moderat. Einmal mehr bleiben in diesem ungleichen Wettbewerb „die Kleinen“, die Nahversorgung auf der Strecke. War es gestern noch möglich, in fussläufiger Umgebung nahezu alle Waren zu bekommen, muss man sich heute immer öfter ins Auto setzen, um an den Stadtrand zu stauen, da immer mehr Rollbanken für immer geschlossen werden.
Was das für die Mobilität eine alternde Stadtbevölkerung heisst, in einer Stadt, in der immerhin 40% aller Haushalte über kein Auto verfügen, möge sich jeder ausmalen. Gestern noch zu Fuss voll mobil, im Sinne der Abdeckung aller notwendigen Wege in den Geschäften der Umgebung, heisst morgen immobil ins Einkaufszentrum stauen.
Besonders absurd ist in diesem Zusammenhang, was sich in Rothneusiedl, im Süden der Stadt tut. Ein Grosskonzern (Magna) will dort Geld verdienen, und plant ein weiteres Rieseneinkaufszentrum. Der Stadt möchte er es schmackhaft machen, indem ein Stadion versprochen wird; praktischerweise sitzt der Wiener Bürgermeister im Kuratorium dieses Fussballvereins.
Das Riesenproblem dabei: Dorthin führt derzeit weder eine leistungsfähige Strasse noch eine U-Bahn (wozu auch, auf einen Rübenacker). Also wünscht sich Magna (aus Konzernsicht verständlich) eine U-Bahn genauso wie eine Autobahn; beides kostet die Steuerzahler ein paar hundert Millionen Euro. Kaum bedacht wird, dass die Geschäfte in der Favoritenstrasse damit starke Konkurrenz bekämen, Konsequenz: siehe oben.
Das europäische Stadtmodell, dieses neben- und übereinander von Wohnen, Einkaufen, Freizeit und Arbeit welches „die Strasse“ als Begegnungs- und Bewegungsraum hervorgebracht hat ist ein Erfolgsmodell und wird jetzt durch diese Mega-Einkaufszentren massiv bedroht.
Stadtplanung ist dem öffentlichen Interesse verpflichtet und nicht ausschliesslich den Begehrlichkeiten privater Immobilienunternehmen. Diesem Wildwuchs an Einkaufszentren, diesen Stadtkillern muss eine weise Politik eine Riegel vorschieben.