Nicht die „Ausländer“, sondern Gehrer&Co ruinieren die Unis
von cc am 30.08.2005
Jetzt denkt Gehrer in der Presse über Uni-Ausländerquoten nach und versucht einmal mehr vom Hauptproblem der österreichischen Unis abzulenken.
Folgendes muss man sich immer vor Augen halten:
Diese Regierung hat seit 1999 die Ausgaben für die Hochschulen gekürzt und deswegen ist das Hochschulbudget (in Prozent des BIP) im Zeitraum von 1999 bis 2002 von 1,22% auf 1,02% zurückgegangen. Schlag nach bei Orwell: Wer Krieg führt, nennt sich Friedensministerium. Wer die Wissensgesellschaft fördern will, schwafelt von der „Weltklasseuni“ und kürzt bei den Hochschulen.

Zur Graphik: Österreich ist bei der Akademikerquote im europäischen Vergleich Vorletzter.
Quelle: europe_in_the_creative_age_2004 (pdf, 798 KB)
Weiter mit Zahlen, denn sie rauben den Atem, v.a. den Universitäten, und sie sind das Problem, und nicht die „Ausländerflut“.
Im OECD Schnitt wird 1,6% des BIP für Hochschulen ausgegeben, bei uns deutlich weniger (siehe oben).
Im OECD Schnitt treten 45% eines Jahrgangs ein Studium an, im Land des PISA-Siegers Finnland gar 71%, bei uns bloss 30%.
Im OECD Schnitt liegt die Akademikerquote bei 23%, hierzulande bei 14%, und wir zählen damit klar zu den Schlusslichtern.
Die Lösung kann daher nur lauten:
Investitionen in Bildungseinrichtungen (die Infrastruktur des 21. Jhdts) müssen Vorrang vor der Infrastruktur des 19. und 20 Jhdts (Strassen, Kanäle) haben.
Die Unis brauchen viel, aber v.a. eines: deutlich mehr Geld.
Und Österreich brauch nicht weniger sondern mehr Studierende.
Aus dem In- wie aus dem Ausland.
Dass junge Menschen nicht nur in ihrer „Heimat“ studieren, sondern auch „ins Ausland“ gehen, ist zu fördern, nicht zu begrenzen.
Das Erasmus-Programm ist eines der erfolgreichsten Initiativen der EU, und ist weiter zu auszubauen.
Österreich ist kein armes Land, leistet sich Abfangjäger, eines der dichtesten Autobahnnetze der Welt und in vielen Bereichen neun parallele Verwaltungen.
Wer bei Unis und Schulen spart, ruiniert unsere Zukunft.
Folgendes muss man sich immer vor Augen halten:
Diese Regierung hat seit 1999 die Ausgaben für die Hochschulen gekürzt und deswegen ist das Hochschulbudget (in Prozent des BIP) im Zeitraum von 1999 bis 2002 von 1,22% auf 1,02% zurückgegangen. Schlag nach bei Orwell: Wer Krieg führt, nennt sich Friedensministerium. Wer die Wissensgesellschaft fördern will, schwafelt von der „Weltklasseuni“ und kürzt bei den Hochschulen.

Zur Graphik: Österreich ist bei der Akademikerquote im europäischen Vergleich Vorletzter.
Quelle: europe_in_the_creative_age_2004 (pdf, 798 KB)
Weiter mit Zahlen, denn sie rauben den Atem, v.a. den Universitäten, und sie sind das Problem, und nicht die „Ausländerflut“.
Im OECD Schnitt wird 1,6% des BIP für Hochschulen ausgegeben, bei uns deutlich weniger (siehe oben).
Im OECD Schnitt treten 45% eines Jahrgangs ein Studium an, im Land des PISA-Siegers Finnland gar 71%, bei uns bloss 30%.
Im OECD Schnitt liegt die Akademikerquote bei 23%, hierzulande bei 14%, und wir zählen damit klar zu den Schlusslichtern.
Die Lösung kann daher nur lauten:
Investitionen in Bildungseinrichtungen (die Infrastruktur des 21. Jhdts) müssen Vorrang vor der Infrastruktur des 19. und 20 Jhdts (Strassen, Kanäle) haben.
Die Unis brauchen viel, aber v.a. eines: deutlich mehr Geld.
Und Österreich brauch nicht weniger sondern mehr Studierende.
Aus dem In- wie aus dem Ausland.
Dass junge Menschen nicht nur in ihrer „Heimat“ studieren, sondern auch „ins Ausland“ gehen, ist zu fördern, nicht zu begrenzen.
Das Erasmus-Programm ist eines der erfolgreichsten Initiativen der EU, und ist weiter zu auszubauen.
Österreich ist kein armes Land, leistet sich Abfangjäger, eines der dichtesten Autobahnnetze der Welt und in vielen Bereichen neun parallele Verwaltungen.
Wer bei Unis und Schulen spart, ruiniert unsere Zukunft.
Ach, die Statistiken...
Uni-Statistiken. Studienanfänger, Absolventen, Unis, Hochschulen etc. wird in nahezu
jedem Land anders definiert!
Nicht umsonst führen die Amis bei dieser Wertung. Im Kleingedruckten sieht man immerhin,
dass dabei "BA or above" gemeint ist, nur ein Bachelor in den USA ist in den allermeisten
Unis vom Anforderungniveau und der gebotenen Ausbildung nicht mehr als ein erster
Studienabschnitt in Ö. oder eine Fachmatura.
Wenn also mit Akademikerzahlen hantiert wird, dann für Ö. bitte auch sämtliche Absolventen
von berufsbildenden höh. Schulen und Studierende im 2. Abschnitt dazu zählen - und dann,
oh Wunder, wird Ö. sicher im Spitzenfeld liegen!
Was bringt außerdem eine hohe Akademikerquote? Ansehen, Macht, Geld, langes Leben?
Viel wichtiger wäre es, Menschen im mittleren und unteren Bereich der Bildungsleiter bessere
Chancen zu bieten, denn "Karriere mit Lehre" - wie ein Slogen einmal war - spielts nicht
wirklich. Die Einstellung "ausgelernt" zu haben (nach einer Lehre nämlich) darf es nicht mehr
geben im 21. Jhdt!
Trotzdem, die einzige sinnvolle und nachhaltige Zukunftsinvestition bleibt natürlich die in
Bildung und Ausbildung - auf allen Ebenen. Es ist schlicht Wahnsinn, wieder zu hören, dass
Junglehrer keinen Job bekommen, weil es angeblich weniger Kinder gibt. Tatsächlich wird
der Förder- und Erziehungsbedarf immer größer, die Aufgaben der Lehrer immer umfang-
reicher - und die Klassenschülerzahlen steigen wieder auf das Niveau der 70er!
traurig,