Zur Kultur des Rücktritts
von cc am 25.02.2010
...oder: hier irrt Alice Schwarzer
In Deutschland wird heftig und sehr kontrovers über die Alkofahrt und den darauf folgenden Rücktritt der Bischöfin Margot Käßmann diskutiert.
Alice Schwarzer, DIE Ikone des dt. Feminismus, hat in einem Kommentar für spiegelonline ihren Rücktritt als Fehler bezeichnet."Falsch für uns Frauen, falsch für sie selbst".
Was mich an dieser Diskussion interessiert:
Wann soll eine Person des öffentlichen Lebens, ob Politiker oder hohe Vertreterin einer Kirche persönliche Konsequenzen ziehen und zurücktreten?
Um es kurz zu machen:
Ich halte Frau Käßmanns Schritt, ebenso wie ihre Begründung für absolut richtig. Beides ringt mir Respekt ab.
Ihre Autorität, ihre Glaubwürdigkeit wäre maßgeblich beeinträchtigt gewesen, meint sie.
Gerade weil sie sich mit viel Leidenschaft (die der öffentlichen Debatte allzusehr fehlt) auch durchaus kontrovers immer wieder zu Wort gemeldet hat, ob Afghanistan-einsatz oder Hartz IV, muß man Konsequenzen ziehen, wenn man mit über 1,5 Promille als Lenkerein bei rot über eine Ampel fährt.
Und hier irrt die von mir sehr geschätzte Frau Schwarzer fundamental, wenn sie dies mit "ein Glas zuviel getrunken" verharmlost.
Nein, sturzbetrunken Autofahren (1,5 Promille muß man erst einmal ersaufen) ist kein Kavaliersdelikt, auch dann nicht, wenn es eine engagierte Frau tut.
Gerade weil es leider stimmt, daß viele Männer nicht zurückgetreten wären, ehrt es diese offensichtlich sehr konsequente und mutige Frau sehr, daß sie diesen Schritt gesetzt hat.
In Deutschland wird heftig und sehr kontrovers über die Alkofahrt und den darauf folgenden Rücktritt der Bischöfin Margot Käßmann diskutiert.
Alice Schwarzer, DIE Ikone des dt. Feminismus, hat in einem Kommentar für spiegelonline ihren Rücktritt als Fehler bezeichnet."Falsch für uns Frauen, falsch für sie selbst".
Was mich an dieser Diskussion interessiert:
Wann soll eine Person des öffentlichen Lebens, ob Politiker oder hohe Vertreterin einer Kirche persönliche Konsequenzen ziehen und zurücktreten?
Um es kurz zu machen:
Ich halte Frau Käßmanns Schritt, ebenso wie ihre Begründung für absolut richtig. Beides ringt mir Respekt ab.
Ihre Autorität, ihre Glaubwürdigkeit wäre maßgeblich beeinträchtigt gewesen, meint sie.
Gerade weil sie sich mit viel Leidenschaft (die der öffentlichen Debatte allzusehr fehlt) auch durchaus kontrovers immer wieder zu Wort gemeldet hat, ob Afghanistan-einsatz oder Hartz IV, muß man Konsequenzen ziehen, wenn man mit über 1,5 Promille als Lenkerein bei rot über eine Ampel fährt.
Und hier irrt die von mir sehr geschätzte Frau Schwarzer fundamental, wenn sie dies mit "ein Glas zuviel getrunken" verharmlost.
Nein, sturzbetrunken Autofahren (1,5 Promille muß man erst einmal ersaufen) ist kein Kavaliersdelikt, auch dann nicht, wenn es eine engagierte Frau tut.
Gerade weil es leider stimmt, daß viele Männer nicht zurückgetreten wären, ehrt es diese offensichtlich sehr konsequente und mutige Frau sehr, daß sie diesen Schritt gesetzt hat.
Käßmann-Rücktritt
Nur bitte: die Bezeichnung "Ikone" für Frau Schwarzer....wir Emanzen haben keine Ikonen. Wir sind Gleiche unter Gleichen und beten niemanden an.
@ Angelika
"Im modernen Sprachgebrauch bezeichnet man als Ikonen Erzeugnisse von Kunst und Massenmedien, die ein überragendes Maß an Popularität erreicht haben und den meisten Menschen eines Kulturkreises, vor allem des westlichen, bekannt sind. Sie können als auf säkulare Weise versinnlichte geistige Produkte des westlich, technisch rationalistischen Denkens und Selbstbewusstseins definiert werden. Sie vermitteln als Projektionsfläche ein gemeinschaftliches Identitätsgefühl mit den Ideen der westlichen Zivilisation."
(aus Wikipedia)
also: nix zum Anbeten, bloss sehr bekannt.