Gemeinsam Bauen-gemeinsam Wohnen in Wien
von cc am 20.01.2010
Heute wieder einmal ein längeres Posting.
Über eine Idee, die sehr viel Potential hat.
Von der ich schon länger finde, daß sie im größeren Maßstab in Wien umgesetzt gehört, weil sie so bestechend ist.
Jetzt kommt sie nicht nur, sondern ich habe sogar die Möglichkeit sie selbst operativ umzusetzen.
Der Reihe nach.
1.) Die Idee.
Die Sargfabrik ist ein Beispiel. Die autofreie Siedlung irgendwie auch ein anderes.
Menschen beschliessen, miteinander zu bauen, um dann selbstbestimmter als irgendwo “anonym” mit anderen Menschen, die sie kennen und schätzen zusammen zu wohnen.
Jeder in seiner eigenen Wohnung zwar, aber mit einer unmittelbaren Nachbarschaft, die man selbst gewählt hat.Und in einem Haus, einer Wohnung, die nach jeweils eigenen Wünschen errichtet wurden.
Selbstgewählte Nachbarschaft:
Das erleichertet sehr vieles im Leben.
Vor allem für Kinder und für deren Eltern.
Denn Kinder wollen vor allem eines. Andere Kinder.
Befinden sich solche in der unmittelbaren Nachbarschaft und gibt es zusätzlich (Frei-)Räume , in denen sie sich aufhalten, sich bewegen können, ist Aufwachsen einfach besser.
Und “Elternsein” wird entspannter.
Wenn Freunde einfach auch räumlich da sind, ist viel einfacher, einen Abend, oder ein Wochenende "off” zu sein, wenn andere, denen man vertraut auf die Kinder schaun.
Dafür nehmen “wir” dann nächstes Wochenende deren Kinder mit auf den Ausflug.
Einfach.Unkompliziert.
Aber auch ohne Kinder.
Wenn die große begrünte Dachterrasse (die muß es natürlich geben) für alle Hausbewohner offensteht, und dort in der warmen Jahreszeit öfters gegrillt wird, dann kann ich einfach hinaufgehen, und Freunde treffen, wenn ich mag.
Wenn ich schlicht meine Ruhe möchte, habe ich ohnehin meine eigene Wohnung.
Oder uns ist eine kleines Schwimmbad, eine Sauna, ein Weinkeller, eine große - zusätzliche - Gemeinschaftsküche, eine Werkstatt, ein Kindergarten was auch immer wichtig.
Wenn 10, 20 oder auch mehr Menschen sich finden, und soetwas errichten und bewohnen wollen, hier schlummern ungeheure Möglichkeiten des “Besseren Lebens”.
Warum ist das bisher dann sowenig realisiert worden.
Ganz einfach:
Laien (der Baubranche), hatten zwar den Wunsch, soetwas zu realisieren, aber weder das technische know how und vor allem nicht die Möglichkeit ein geeignetes Grundstück zu finden.
Solche Projekte brachen vor allem: Zeit.
Zeit sich als Gruppe zu finden, Wohnwünsche miteinander zu koordinieren, um dann, wenn alle Voraussetzungen stimmen, DANN ein Grundstück zu erwerben.
Aber wie kommt man zu einem Grundstück, wie finanziert man das? Hier war für viele Schluß.
2.) Jetzt gibts dafür ein konkretes Projekt.
Die Gesellschaft 3420, jene, die die Seestadt Aspern entwickelt, vielen noch als “Flugfeld Aspern” bekannt ist an mich herangetreten, ob ich als “Projektentwickler” Grundstücke in der Seestadt und potentielle Baugruppen vernetzen möchte.
Sehr gerne habe ich hier zugesagt, arbeite schon länger daran, und jetzt geht das Ganze los.
Ich freu mich sehr, daß beinahe alles, was mir dabei wichtig war, jetzt auch tatsächlich umgesetzt wird
3.) Einschub: Beruf und Politik
Mir war es immer wichtig, zusätzlich zu meinem politischen Standbein ein berufliches zu behalten.
So gründete ich bereits vor ca 20 Jahren einen kleinen Bauträger, der einige kleine, ökologisch wie architektonisch feine Projekte in Wien umgesetzt hat.
Auch weil es mir schon damals wichtig war zu zeigen, daß das, wofür ich politisch eintrete auch konkret möglich ist.
Diesen Bauträger mußte ich abgeben, als ich zum Klubobmanns der Wiener Grünen gewählt wurde, da es für dieses Amt (völlig zurecht) ein gesetzlich geregeltes ziemlich strenges Berufsverbot gibt.
Seitdem ich wieder “einfacher Abgeordneter” bin, hab ich mich wieder selbständig gemacht, und realisiere mit verschiedenen Partnern einige wenige Projekte, z.B. Passivhäuser mit hohem architektonischen Anspruch.
Mein beruflicher “Fuß” ist mir auch wichtig, da man allzuleicht in der “sehr eigenen” politischen Welt betriebsblind werden kann, und eine berufliche “Erdung” sehr wichtig ist.
Und nicht zuletzt: Ich würde jedem angehenden Politiker raten, niemals existenziell von einer Partei, egal welcher abhängig zu sein. Da wird man enorm erpreßbar und verliert die Möglichkeit, einfach aus der Politik wieder auszusteigen (was ich nicht vorhabe!).
Aber das liegt ja nicht nur an mir, man muß ja auch wieder gewählt werden.
3,) Infos über dieses Projekt gibt es hier, und am 22. Jänner um 18.00 gibts dazu eine erste Informationsveranstaltung
4.) Zum Standort: “Super Idee, aber so weit draussen...”, das höre ich öfters.
Kurz dazu. Es ist EINE Möglichkeit. Auch als Alternative für viele, die sich überlegen, “ins Grüne” zu ziehen.
Natürlich gibts für die Idee der Baugruppen auch andere Standorte. Nur ist diese Gesellschaft bisher die einzige in Wien, die solches sehr offensiv anbietet, es einfach will.
Und die Mischung aus Lobaunähe, großflächigem Grünraum, trotzdem urbaner Verdichtung (dezentrale Nahversorgung im Erdgeschoß statt Enkaufszentrum, plus ein neuer U-Bahnanschluß, der unmittelbar ins Zentrum führt) kann für viele attraktiv sein.
Denen soll damit ein Angebot gemacht werden
5.) Nur eine Qualität, die dort möglich sein wird, auf die ich recht stolz bin sei noch kurz erwähnt:
Ich lebe in einer Altbauwohnung vor allem auch deswegen: Ich liebe hohe Räume.
Dies schien bisher im Neubau nur sehr selten möglich, da Grundstückskosten und Widmung Verlust an Nutzfläche bedeuten würden, baute man höher als 2,5 Meter.
Hier, bei den Baugruppen in der Seestadt wird dies möglich sein, da die Grundstückskosten nach Nutzflächen berechnet werden, und widmungsmäßig höhere Räume möglich gemacht sind.
6.) Das attraktivste Angebot heißt: Zeit.
Menschen, die sich soetwas überlegen, haben einige Monate Zeit sich zu finden, ihr jeweils eigenes Modell zu entwickeln, dabei Unterstützung zu erhalten, vorerst ohne etwas entscheiden (oder gar bezahlen) zu müssen. Erst, wenn alles klar ist, kann ein Vorvertarg abgeschlossen werden.
Alle interessanten und auch wichtige Details hier zu beschreiben, würde den Rahmen eines (ohnehin schon zulangen) blogposts bei weitem sprengen.
Deswegen gibts ein von mir betreutes weblog, klarerweise mit Kommentarfunktion sowie verschiedene Informationsveranstaltungen.
Ich halte die Idee der Baugruppen, die in deutschen Städten enorm boomen (Freiburg, Tübingen, Berlin, Hamburg) für eine grandiose Idee zukünftigen Wohnens, ja mehr noch für eine sehr interessante sowie dezente Chance, das Konzept der isolierten Kleinstfamilie zu überwinden.
Dazu werden noch viele Diskussionen zu führen sein.
Ich freu mich jedenfalls sehr, diese Idee in Wien operativ begleiten zu dürfen.
Gerade weil es offen ist, was dabei herauskommt.
Über eine Idee, die sehr viel Potential hat.
Von der ich schon länger finde, daß sie im größeren Maßstab in Wien umgesetzt gehört, weil sie so bestechend ist.
Jetzt kommt sie nicht nur, sondern ich habe sogar die Möglichkeit sie selbst operativ umzusetzen.
Der Reihe nach.
1.) Die Idee.
Die Sargfabrik ist ein Beispiel. Die autofreie Siedlung irgendwie auch ein anderes.
Menschen beschliessen, miteinander zu bauen, um dann selbstbestimmter als irgendwo “anonym” mit anderen Menschen, die sie kennen und schätzen zusammen zu wohnen.
Jeder in seiner eigenen Wohnung zwar, aber mit einer unmittelbaren Nachbarschaft, die man selbst gewählt hat.Und in einem Haus, einer Wohnung, die nach jeweils eigenen Wünschen errichtet wurden.
Selbstgewählte Nachbarschaft:
Das erleichertet sehr vieles im Leben.
Vor allem für Kinder und für deren Eltern.
Denn Kinder wollen vor allem eines. Andere Kinder.
Befinden sich solche in der unmittelbaren Nachbarschaft und gibt es zusätzlich (Frei-)Räume , in denen sie sich aufhalten, sich bewegen können, ist Aufwachsen einfach besser.
Und “Elternsein” wird entspannter.
Wenn Freunde einfach auch räumlich da sind, ist viel einfacher, einen Abend, oder ein Wochenende "off” zu sein, wenn andere, denen man vertraut auf die Kinder schaun.
Dafür nehmen “wir” dann nächstes Wochenende deren Kinder mit auf den Ausflug.
Einfach.Unkompliziert.
Aber auch ohne Kinder.
Wenn die große begrünte Dachterrasse (die muß es natürlich geben) für alle Hausbewohner offensteht, und dort in der warmen Jahreszeit öfters gegrillt wird, dann kann ich einfach hinaufgehen, und Freunde treffen, wenn ich mag.
Wenn ich schlicht meine Ruhe möchte, habe ich ohnehin meine eigene Wohnung.
Oder uns ist eine kleines Schwimmbad, eine Sauna, ein Weinkeller, eine große - zusätzliche - Gemeinschaftsküche, eine Werkstatt, ein Kindergarten was auch immer wichtig.
Wenn 10, 20 oder auch mehr Menschen sich finden, und soetwas errichten und bewohnen wollen, hier schlummern ungeheure Möglichkeiten des “Besseren Lebens”.
Warum ist das bisher dann sowenig realisiert worden.
Ganz einfach:
Laien (der Baubranche), hatten zwar den Wunsch, soetwas zu realisieren, aber weder das technische know how und vor allem nicht die Möglichkeit ein geeignetes Grundstück zu finden.
Solche Projekte brachen vor allem: Zeit.
Zeit sich als Gruppe zu finden, Wohnwünsche miteinander zu koordinieren, um dann, wenn alle Voraussetzungen stimmen, DANN ein Grundstück zu erwerben.
Aber wie kommt man zu einem Grundstück, wie finanziert man das? Hier war für viele Schluß.
2.) Jetzt gibts dafür ein konkretes Projekt.
Die Gesellschaft 3420, jene, die die Seestadt Aspern entwickelt, vielen noch als “Flugfeld Aspern” bekannt ist an mich herangetreten, ob ich als “Projektentwickler” Grundstücke in der Seestadt und potentielle Baugruppen vernetzen möchte.
Sehr gerne habe ich hier zugesagt, arbeite schon länger daran, und jetzt geht das Ganze los.
Ich freu mich sehr, daß beinahe alles, was mir dabei wichtig war, jetzt auch tatsächlich umgesetzt wird
3.) Einschub: Beruf und Politik
Mir war es immer wichtig, zusätzlich zu meinem politischen Standbein ein berufliches zu behalten.
So gründete ich bereits vor ca 20 Jahren einen kleinen Bauträger, der einige kleine, ökologisch wie architektonisch feine Projekte in Wien umgesetzt hat.
Auch weil es mir schon damals wichtig war zu zeigen, daß das, wofür ich politisch eintrete auch konkret möglich ist.
Diesen Bauträger mußte ich abgeben, als ich zum Klubobmanns der Wiener Grünen gewählt wurde, da es für dieses Amt (völlig zurecht) ein gesetzlich geregeltes ziemlich strenges Berufsverbot gibt.
Seitdem ich wieder “einfacher Abgeordneter” bin, hab ich mich wieder selbständig gemacht, und realisiere mit verschiedenen Partnern einige wenige Projekte, z.B. Passivhäuser mit hohem architektonischen Anspruch.
Mein beruflicher “Fuß” ist mir auch wichtig, da man allzuleicht in der “sehr eigenen” politischen Welt betriebsblind werden kann, und eine berufliche “Erdung” sehr wichtig ist.
Und nicht zuletzt: Ich würde jedem angehenden Politiker raten, niemals existenziell von einer Partei, egal welcher abhängig zu sein. Da wird man enorm erpreßbar und verliert die Möglichkeit, einfach aus der Politik wieder auszusteigen (was ich nicht vorhabe!).
Aber das liegt ja nicht nur an mir, man muß ja auch wieder gewählt werden.
3,) Infos über dieses Projekt gibt es hier, und am 22. Jänner um 18.00 gibts dazu eine erste Informationsveranstaltung
4.) Zum Standort: “Super Idee, aber so weit draussen...”, das höre ich öfters.
Kurz dazu. Es ist EINE Möglichkeit. Auch als Alternative für viele, die sich überlegen, “ins Grüne” zu ziehen.
Natürlich gibts für die Idee der Baugruppen auch andere Standorte. Nur ist diese Gesellschaft bisher die einzige in Wien, die solches sehr offensiv anbietet, es einfach will.
Und die Mischung aus Lobaunähe, großflächigem Grünraum, trotzdem urbaner Verdichtung (dezentrale Nahversorgung im Erdgeschoß statt Enkaufszentrum, plus ein neuer U-Bahnanschluß, der unmittelbar ins Zentrum führt) kann für viele attraktiv sein.
Denen soll damit ein Angebot gemacht werden
5.) Nur eine Qualität, die dort möglich sein wird, auf die ich recht stolz bin sei noch kurz erwähnt:
Ich lebe in einer Altbauwohnung vor allem auch deswegen: Ich liebe hohe Räume.
Dies schien bisher im Neubau nur sehr selten möglich, da Grundstückskosten und Widmung Verlust an Nutzfläche bedeuten würden, baute man höher als 2,5 Meter.
Hier, bei den Baugruppen in der Seestadt wird dies möglich sein, da die Grundstückskosten nach Nutzflächen berechnet werden, und widmungsmäßig höhere Räume möglich gemacht sind.
6.) Das attraktivste Angebot heißt: Zeit.
Menschen, die sich soetwas überlegen, haben einige Monate Zeit sich zu finden, ihr jeweils eigenes Modell zu entwickeln, dabei Unterstützung zu erhalten, vorerst ohne etwas entscheiden (oder gar bezahlen) zu müssen. Erst, wenn alles klar ist, kann ein Vorvertarg abgeschlossen werden.
Alle interessanten und auch wichtige Details hier zu beschreiben, würde den Rahmen eines (ohnehin schon zulangen) blogposts bei weitem sprengen.
Deswegen gibts ein von mir betreutes weblog, klarerweise mit Kommentarfunktion sowie verschiedene Informationsveranstaltungen.
Ich halte die Idee der Baugruppen, die in deutschen Städten enorm boomen (Freiburg, Tübingen, Berlin, Hamburg) für eine grandiose Idee zukünftigen Wohnens, ja mehr noch für eine sehr interessante sowie dezente Chance, das Konzept der isolierten Kleinstfamilie zu überwinden.
Dazu werden noch viele Diskussionen zu führen sein.
Ich freu mich jedenfalls sehr, diese Idee in Wien operativ begleiten zu dürfen.
Gerade weil es offen ist, was dabei herauskommt.
Sucks