Die von CC vorgestellte Idee der Direktwahl aller Abgeordneten ist ja ganz interessant: damit fordert er nicht mehr und nicht weniger als die Auflösung der Grünen. Schliesslich ist der eigentliche Zwecke einer politischen Partei ja die Kandidatur bei Wahlen. Erfolgen die Wahlen nur mehr ad Personam sind die Parteien überflüssig geworden.
Zeitlich halte ich den Vorstoss von CC schlecht gewählt - im Umfeld der Voggenhuber-Debatte schaut die Initiative schwer nach Silberrücken-Solidarität aus.
Mit dem Vorzugstimmenwahlkampf Voggenhubers aus der letzten Reihe wird das "die Grünen streiten"-Klischee neu belebt. Also eine ganz schlechte Idee.
Voggenhuber hat die Sache von vorn herein vergeigt: er ist unvorbereitet zur Wahl am Bundeskongress angetreten und war vom Wahlausgang bis zur Handlungsunfähigkeit überrascht.
Ein anständiger Generationenwechsel hätte so ausgesehen, dass er sich die Grüne Spitze vor der Wahl mit alles Szenarien auseinandersetzt und der Plan B fertig in der Schublade liegt: an 2. Stelle kandidieren und Lunacek unterstützen. Diese Lektionen lernt man auf ÖH - schade dass sich die acho so erfahrenen grünen Alt-Politiker derart amateurhaft geben. Offenbar liegt der Gedanke die 2. Geige zu spielen und Nachwucs aufzubauen vielen der profilierten Ego-Trip-Männer bei den Grünen (Pilz,...) nicht.
Am Ende des Tages ist alles halb so tragisch: selbst wenn er durch Vorzugstimmen ganz nach vorne gereiht wird: Europasprecherin und Fraktionsführerin kann trotzdem Lunacek sein. Vielleicht dämmert dem Voggenhuber ja doch noch irgendwann, dass derjenige die nachhaltigste Politik betreibt, der seine Nachfolgerin so gut eingeführt hat, dass sie nahtlos anschliessen kann.
falke (Gast) - 30. Jan, 16:05
... aber sicher nicht
"Die von CC vorgestellte Idee der Direktwahl aller Abgeordneten ist ja ganz interessant: damit fordert er nicht mehr und nicht weniger als die Auflösung der Grünen. Schliesslich ist der eigentliche Zwecke einer politischen Partei ja die Kandidatur bei Wahlen. Erfolgen die Wahlen nur mehr ad Personam sind die Parteien überflüssig geworden."
Hätten allein die Parteigremien bestimmt, wäre wohl Obama nie Spitzenkandidat und schließlich Präsident geworden und welch Wunder - die Demokraten gibt es noch immer.
"Zeitlich halte ich den Vorstoss von CC schlecht gewählt - im Umfeld der Voggenhuber-Debatte schaut die Initiative schwer nach Silberrücken-Solidarität aus."
Die einzigen, die hier die niederen Instinkte bemühen, sind die Benutzer solcher Mensch Tier - Vergleiche, die offensichtlich nichts aus der jüngeren Geschichte gelernt haben, wo unliebsame Personen ebenso mit vergleichen aus dem Tierreich bedacht wurden.
"Mit dem Vorzugstimmenwahlkampf Voggenhubers aus der letzten Reihe wird das "die Grünen streiten"-Klischee neu belebt. Also eine ganz schlechte Idee"
Ganz im Gegenteil. Der Eindruck wäre hier werden konflikte wirklich basisdemokratisch ausgetragen - schließlich ist der wähler und nicht die funktionäre die basis.
"Ein anständiger Generationenwechsel hätte so ausgesehen, dass er sich die Grüne Spitze vor der Wahl mit alles Szenarien auseinandersetzt und der Plan B fertig in der Schublade liegt:"
lunacek ist gerade um einige jahre jünger als voggenhuber, da von generationswechsel zu sprechen ist eine bewusste verdrehung von tatsachen.
der Obama ist Präsident und auch in Österreich wir der Präsident - wie in vielen anderen Demokratien auch - direkt ad Personam gewählt. Dein Hinweis auf das Osterwunder in den USA hinkt, da sich CCs Vorschlag auf die freie Wahl von Abgeordneten bezieht. Heute sind nur Parteien zur Kandidatur für den Nationalrat zugelassen und keine Individuen. Das ist sein Punkt. Ändert man das in CCs Sinn, braucht man keine Partei mehr um für den Nationalrat zu kandidieren. Folglich sind die Parteien ihrer Kernfunktion (das Wahlbündnis) entledigt.
Die Konsequenz daraus wird durchaus eine Schwächung der Parteistrukturen sein, oder sogar die Auflösung. Ich bin jedoch überzeugt, dass die Parteien gerade durch die Nachwuchsarbeit einen ganz wichtigen Beitrag für die professionaliät und politische Kultur einer Demokratie liefern.
CCs Vorschlag ist daher - und da bleibt er seinem Stil ganz treu - recht utopisch.
Was den Generationenwechsel anbelangt, so bezieht der sich ja auf das politische und nicht auf das Lebensalter. Und da fällt auf, dass Voggenhuber, CC und Pilz die (einzigen?) noch aktiven Gründungsmitglieder sind. Klar schweissen 25 Jahre gemeinsame politische Arbeit zusammen.
Thun (Gast) - 30. Jan, 12:49
Voggenhuber
Ich waehle gruen mit Vorzugsstimme Voggi - also eine Stimme mehr fuer gruen. Ansonsten waehl ich einfach nicht gruen...So einfach kann waehlen sein.
Und Eva's Argument das der Waehler ja die Liste umdrehen koennte ist wohl das schwaechste Argument das ich je von einem Politiker gehoert habe.
Das macht mir Angst - so wie Voggi Eva Angst macht
Flo (Gast) - 30. Jan, 19:26
:-(
Lieber Christoph,
da hat wohl deine Partei gesiegt. Ein Schlag in Gesicht für alle Wähler/innen. :-(
Ob da nun im Sommer das nächste Desater folgt?
Thomas (Gast) - 30. Jan, 20:49
Naja, die Antwort ist da ...
Es entscheidet die Partei... Also, zumindest für die Europawahl habt Ihr höchstwahrscheinlich eine Stimme verloren :(
chren (Gast) - 30. Jan, 21:00
Voggenhuber abgeblitzt
Schade. Die Grünen waren einmal eine Partei, der man die demokratische Grundeinstellung abgenommen hat. Und auch abnehmen konnte.
für den Link - er erinnert mich auch ein bissl an Zeiten, in denen ich noch etwas motivierter war, mich irgendwie einzubringen. Fühl mich müde, momentan...
Ohne Worte