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Cool oder geil?

Was denn der Unterschied zwischen geil und cool sei, wollte ein Lehrer von seinen Gymnasiasten wissen. Die Antwort ist komplex: "Eigentlich ist beides das Gleiche, nur geil ist cooler."

Immer ein Genuss, Eva Males Sprachspaltereien.
Obiges grad im aktuellen Spektrum der Presse gefunden.
steppenhund - 8. Dez, 13:09

Das ist halt so wie der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, der in der Praxis größer ist als in der Theorie.

Wolfgang (Gast) - 8. Dez, 23:26

Wolfgang

Nachts ists ja auch kälter als draußen.
tetrade (Gast) - 9. Dez, 13:11

Ganz logisch

Gymnasiasten sind die quintessentiellen Medienmenschen, insofern ihr Leben, noch mehr als das anderer Menschen, von unausgesetzter Medialität beherrscht wird. Frontalunterricht, Lesen, Schreiben, Handy-Telefonieren, SMS und mails schreiben, MP3s am Kopfhörer konsumieren, MTV laufen lassen während man gleichzeitig surft und Aufgaben macht, Kinogehen und als Tagebuchersatz blogen etc.
Nach dem legendären Diktum eines großen Medienphilosophen ist das ein Kalt-Warm bzw. eine Anfolge von Hot Media und Cool Media. Unter Hot Media definierte er alles in hoher Auflösung und mit einem Überfluß an Detailinformation; und Cool Media sind jene, wo wir ganz wenig Information, "verrauschte Signale", sozusagen hochrechnen bis sie einen Sinn ergeben.
Frontalunterricht, ein Buch, ein Hochglanzmagazin, das Kino, Radio, PC oder Laptop sind "heiß" - Handytelefonie, MP3, Fernsehen auf der Kathodenröhre und Seminarkommunikation sind "kühle" Medien, erfordern ein hohes Ausmaß an "innerer Zuwendung" um Sinn aus technsich betrachtet wenig sinnlicher Information zu machen.
Klar ist: Der Gymnasiast ist Spezialist für dieses Wechselbad. Und seine Geilheit ist nicht selten von geringer sinnlicher Konkretheit, aber stets von großer "innerer Zuwendung" geprägt. Folglich ist "geil cooler", ganz logisch.

Wolfgang (Gast) - 9. Dez, 22:39

Hu?

Radio ist heiß und MP3 kühl?
Dann ist jedoch Fernsehn kühl und Kino heiß?

Ich kann der Einteilung nicht folgen, auch wenn ich sonst schon kapier, worauf du hinaus willst.
tetrade (Gast) - 10. Dez, 10:40

Erklaerungsversuch

Ein sorgfältig gemachtes Radioprogramm, das in hoher Auflösung uebertragen wird, wie sagen wir Ö1 bei einer Direktübertragung aus der Staatsoper, dem Musikverein oder von den Salzburger Festspielen, und auf einem Qualitätsempfänger mit Dachantenne ausgespielt wird, ist von geradezu atemberaubender Lebensnaehe (viel besser als jede CD zum Beispiel oder ein schlechter Sitz live). Erst reicht um ein Vielfaches besser als die MP3-Version dieses Klanggeschehens, die per definitionem auf einen Gutteil der Daten verzichtet.
Anders gesagt - in einem Fall ist die Musik als Musik materiell da, im anderen Fall sind Geraeusche da, die in ihren Konturen die Musik erahnen lassen, was unserem Gehirn reicht, um sie fuer unser inneres Ohr "hochzurechnen". Es handelt sich scheinbar um das gleiche, gewiss nicht das selbe. Das eine ist in der berühmten McLuhan-Definition ein "heisses" (weil hochaufgelöstes) Medium, das andere ist ein kühles Medium, weil sehr viel mehr assoziative neurologische Arbeit benötigt wird, um ihm einen "Sinn" abzuringen.

Analog dazu: Das Kino zeigt Bilder mit extrem hoher Datendichte, das klassische Fernsehen solche mit extrem niedriger (etwa bei ein und dem selben Film ein komplett anderes Erlebnis). Das hochauflösende Fernsehen ist deshalb so interessant, weil es diesbezueglich naeher beim Kino als beim "alten" Fernsehen liegt. Das wirkungsmaechtigste coole Medium zieht sich langsam aber sicher aus dem Verkehr - mit unabsehbaren Folgen für uns alle, die Gesellschaft, die Politik etc.
dus - 9. Dez, 20:37

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