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Martin Graf und die SPÖ

Um unser Bild in internationalen Medien sollen wir uns keine Illusionen mehr machen.
Erst landesweite Trauer und der Riesenstaatsakt um Jörg Haider.
Dann unter "Vermischtes" der "Sieg Heil" Spruch des Strassenbahnfahrers und dann vor allem:
Der österreichische Nationalrat wählt mit überwältigender Mehrheit Martin Graf ins Nationalratspräsidium.
Inklusive etlicher SPÖ Stimmen.
Komme mir niewieder irgendein Soze mit dem Argument "Bollwerk gegen rechts".
Von 163 nicht Grünen Mandataren haben ganze 7 van der Bellen gewählt.
Übrigens: Es war eine geheime Wahl.
david ramirer - 29. Okt, 15:38

der straßenbahnfahrer hat seinen job sehr rasch verloren.
martin graf hat seinen nicht verloren, nein: er wurde befördert.

wenn das gerechtigkeit ist, nennt mich bitte wurschtel.

boomerang - 29. Okt, 15:44

naja, da muss man ein bissl unterscheiden.
der bim-fahrer ist ja mehr als nur entgleist,
die kündigung somit angebracht.
graf ist zwar einer äußerst dubiosen gruppe
teilhaftig, aber hat er sich direkt in einer art
und weis ähnlich dem bim-fahrer verhalten?
klar, ich bin auch dagegen, dass dieser herr
dritter dritter mann im staat ist, aber daraus
eine schiefe "gerechtigkeit" abzuleiten?
dass polizisten, die eine asylwerber zu tode
quälen nur suspendiert werden - und der
bimfahrer gekündigt wird, da läuft was
schief!
david ramirer - 29. Okt, 15:56

ich habe nicht in frage gestellt, dass die kündigung des bim-fahrers gerechtfertigt ist: das ist schon das mindeste.

aber ich stelle in frage, dass angehörige von derart zu recht verrufenen studentenburschenschaften überhaupt im parlament als abgeordnete arbeiten dürfen, ganz zu schweigen von einer beförderung ins präsidium.

dass beides gleichzeitig passiert (kündigung des kleinkriminellen und beförderung des gesinnungsverirrten) hat eine sehr sehr sehr sehr sehr peinliche optik und mit öffentlich zelebrierter gerechtigkeit nichts zu tun.

und es zeigt die spürbaren schattenseiten einer demokratie.
schexpir (Gast) - 29. Okt, 21:56

danke

eines muss schon mal klipp und klar gesagt werden:

all jene die sich jetzt beschweren, über:

die möglicherweise neue große koalition
einen rechtsruck bei den wahlen
einen graf als nationalratspräsident
kornblumen im parlament (bei allem respekt vor dieser schönen blume)
und und und

wer nicht grün gewählt hat is selber schuld und sollte sich beim nächsten wahlgang mal überlegen welche richtung Ö. nun weiter gehen soll. ich finde die überhebliche art und weise von peter pilz ( die grünen haben das monopol auf anstand,...) für idiotisch - ABER eines war ja wohl vor der wahl ganz klar:

wer rot und schwarz wählt, wählt die jetztige situation
wer nicht wählt, wählt die jetztige situation
wer eine der vielen kleinparteien wählt, bei denen klar war daß sie es nicht schaffen, wählt die jetztige situation.

danke v.a. all jenen die eigentlich grün wählen hätten können, es aber aus x (nebensächlichen) gründen nicht taten.

maschi - 30. Okt, 08:58

peter pilz und seine ständige unterschwellige gleichsetzung von unternehmern mit kriminellen haben massgeblich dazu beigetragen, dass ich diesmal nicht grün gewählt habe. er nennt immer wieder gern "bau und rüstung" als die beiden besonders schmiergeldgefährdeten bereiche, und hat sich im wahlkampf in die zib2 gestellt um mit diesem allgemeinplatz (ohne weitere konkrete begründungen) haselsteiner anzupatzen. motto: irgendwas wird schon stinken. im übrigen: wenn in diesen branchen irgendwas "stinkt", dann ist der gemeinsame nenner, dass hier der auftraggeber der staat ist und die auftragnehmer müssen sich nach dessen realverfassung richten.

ebenso eva glawischnig, die ein presse streitgespräch mit hans peter haselsteiner, der von seinem baukonzern dort sagte "ich baue alles, auch atomkraftwerke, wenn du gestattest. ich habe 70000 leute im brot." zu einer unsäglich tiefen apa presseaussendung umgemünzt hat.

diese dinge - und das sind nur zwei beispiele und mir gehts wirklich nicht um haselsteiner persönlich - zeugen alle davon, dass es ein tiefgehendes unverständnis dafür gibt, was wirtschaft leisten kann und was politik leisten müsste. notorische versäumnisse der politik rahmenbedingungen zu setzen, in denen man mit blütenweisser weste wirtschaften kann werden von ebendieser politik umgemünzt in moralinsaure vorhaltungen gegenüber jenen, die bereit sind den hobel in die hand zu nehmen. und das kotzt mich - mit verlaub - mittlerweile an.

aber es war im grunde eh immer so. vor van der bellen haben die grünen nichtmal verstanden, was qualitatives wirtschaftswachstum ist...
tetrade (Gast) - 30. Okt, 00:21

Zynisch oder tragisch?

Es gibt nur zwei Möglichkeiten.

Die zynische lautet: Cap hebt nach Aussen den Fraktionszwang auf, läßt den einen oder die andere an der langen Leine Van der Bellen wählen, will freilich die sorgsam aufgebaute taktische Variante Strache um keinen Preis verlieren und instruiert den Kern der Fraktion Graf zu wählen.

Die tragische lautet: Der Klubzwang war tatsächlich aufgehoben und die große Mehrheit der sozialdemokratischen Fraktion wählt aus freien Stücken einen deklariert Deutschnationalen zum vierthöchsten Repräsentanten des Staates. Und stellt damit den letzten verbliebenen ideologischen Kern mindestens der Wiener Sozialdemokratie zur Disposition.

Was zurückbleibt ist eine total entkernte SPÖ, die für nichts mehr steht, weder für ein bestimmtes Geschichtsbild, noch für ein Bild von Europa und schon gar nicht für eine Vision von Österreich.

maschi - 30. Okt, 08:32

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