Christoph Ransmayr interviewt Fred Sinowatz
von cc am 13.08.2008
Mai 1980.
Im Extrablatt, dem "illustrierten Magazin für Politik und Kultur" (Eigendefinition):
Der Schriftsteller Christoph Ransmayr im Interview mit Kunstminister Sinowatz.
So beschreibt Sinowatz seine sozialistische Kulturpolitik:
Meine Utopie in diesem Bereich ist, Politik grundsätzlich zur Kulturpolitik zu machen.Denn Kulturpolitik, das ist für mich eine sinnvolle Fortsetzung der Sozialpolitik.
Hier das ganze Interview als scan (das war lange vor "Internet):
interviewsinowatz (pdf, 941 KB)
Im Extrablatt, dem "illustrierten Magazin für Politik und Kultur" (Eigendefinition):
Der Schriftsteller Christoph Ransmayr im Interview mit Kunstminister Sinowatz.
So beschreibt Sinowatz seine sozialistische Kulturpolitik:
Meine Utopie in diesem Bereich ist, Politik grundsätzlich zur Kulturpolitik zu machen.Denn Kulturpolitik, das ist für mich eine sinnvolle Fortsetzung der Sozialpolitik.
Hier das ganze Interview als scan (das war lange vor "Internet):
interviewsinowatz (pdf, 941 KB)
Es ist Kultur ...
Es ist Kultur, ob man pfleglich mit seiner Um - Welt umgeht oder so tut, als wäre alles wurscht.
Es ist Kultur, was uns von den Schweden unterscheidet (wo man Leute nicht durch Strafandrohung zwingen muss, Hundekot wegzuräumen, wo Campingplätze blitzsauber sind, weil es niemandem einfallen würde, seinen Schmutz zurückzulassen),
und es ist Kultur, was uns von einigen Ländern unterscheidet, von denen wir derzeit "kulturell bereichert" werden.
Kultur ist die Voraussetzung für Umweltschutz.
ist in konsequenz der mensch dann vielleicht jenes insofern verwunderliche lebewesen, das je nach kultureller einbettung vollkommen unterschiedliche verhaltensweisen an den tag zu legen imstande ist? und wenn ja, ist eine anthropozentrische weltsicht dann möglicherweise eine weltsicht, die von den im positiven denkbaren möglichkeiten dieses lebewesens fasziniert und gebannt ist während der anthropozentrismus kritiker all das negative betont, das dieses lebewesen ebenso hervorzubringen imstande ist? und wenn ja, haben dann vielleicht beide einen wertvollen beitrag zu einer erneuerten menschlichen kultur zu leisten?
fragen über fragen...
"Einbettung" oder "Anpassung"
Auf der anderen Seite gibt es natürlich singuläre Ereignisse, die eine kulturelle Blüte hervorbringen, welche aus sich selbst zu entspringen scheint.
Man denke nur daran, was wir etwa der Regentin Maria Theresia und ihrem Sohn Rudolf II an zivilisatorischen Errungenschaften verdanken. Ist M.T. nur ein "Produkt" ihrer Lebensbedingungen gewesen, oder hat sich da so etwas wie ein göttlicher Funke manifestiert ?
Egal, wir haben ein reiches zivilisatorisches Erbe, und wir sollten sehr selektiv dabei sein, was wir wogegen eintauschen !
Und wie siehst du die Situation der "indigenen Völker" in abgelegenen Regionen ?
Sollen sie ihre Traditionen bewahren, oder sollen sie sich der Globalisierung öffnen ?
(möglichst) freie entscheidungen von individuen haben natürlich konsequenzen. diese können dann auch darin bestehen, dass eine kulturelle erscheinungsform früher oder später endet.
aber mir ist auch klar, dass wir von einer so oder so ähnlich gelebten freiheit noch weit entfernt sind...