Mit Kettensäge Butter schneiden
von cc am 10.09.2007
Auch in der regelmäßigen Pressekolumne erlaube ich mir, einige Eindrücke aus Südafrika aufzugreifen.
Mehr dazu: bei den Kommentaren auf der Presse Website
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Grüne Betonierer
Das 21. Jh konfrontiert uns aus heutiger Sicht mit zwei globalen, zentralen Herausforderungen: 1. Die Anhebung des Lebensstandards aller Menschen auf ein heutigem Wissen und heutigen Möglichkeiten entsprechendes besseres Niveau. 2. Gleichzeitig die zumindest ausreichende Entschärfung der Klimaproblematik.
Die gute Nachricht: Das ist bereits mit heutigem Wissen zu schaffen. Die schlechte Nachricht: "Perfekt" wirds nicht werden, wir werden die Kernkraft für zumindest 100 Jahre brauchen, bis wir mit besseren Alternativen weit genug sind. Die UNO schlägt bereits genau diesen Weg vor um den Spagat der kommenden 50 Jahre irgendwie zu schaffen: Umschichtung der Investitionen in Erneuerbare Energien UND Kernkraft, gleichzeitig Zurückfahren fossiler Energieträger und insbesondere auch der (todbringenden) Kohle. Die UNFCCC Experten sind sicher nicht irgendwelche Wappler, sondern die verstehen ihr Geschäft und haben eine globale Perspektive.
International fordern zahlreiche renommierte, eigenständig denkende Umweltexperten seit langem genau diesen Weg, zB der Greenpeace Mitbegründer und spätere Dissident Patrick Moore, oder zB James Lovelock wird sicher einigen bekannt sein. Einen ganz guten Überblick über diese Bewegung kann man sich unter https://www.ecolo.org/ verschaffen.
Auch der schwedische Vorsatz "raus aus dem Öl" denkt im Stromerzeugungsbereich neben 50% Wasserkraft (die glücklichen...) auch 50% Kernkraft mit. Diese rund 50% zumindest mal bis 2050 verlängerte Kernkraft werden dabei besonders gern unter den Teppich gekehrt, wenn Grüne auf das schwedische Vorbild verweisen.
Es wäre höchst an der Zeit uralte Überzeugungen angesichts neuer Erkenntnisse zu hinterfragen, uraltes Wissen unvoreingenommen aufzufrischen und in Folge mal eine ehrliche grüne Option zu entwickeln. Diese müsste einen Prioritätenkatalog umfassen an dessen Ende zu lesen wäre, dass im Zweifel besser in Kernkraft als in Kohlekraft zu investieren wäre. Es reicht nämlich nicht, sich mit den oberen Einträgen dieser Prioritätenliste zu befassen (Effizienz inkl Bau und Städtebau, Erneuerbare Energien, etc.) Denn leider wird wohl nicht das obere, sondern das UNTERE Ende dieser Prioritätenliste massgeblich darüber entscheiden, ob die genannten zwei zentralen Herausforderungen des 21. Jh. gleichzeitig bewältigbar sein werden.