Zit. "Für 99 Wohnungen gibt's derzeit 3400 Voranmeldungen." -- Ja, warum wird dann von dieser ach so sozialen Wiener Stadtregierung nicht in diesem Sinne auf Teufel komm raus geplant und gebaut? Statt dessen werden die Menschen in "Wohnbatterien" auf der Donauplatte und am Wienerberg gepfercht. Klar, dass dort keiner wohnen will...
Ist es nicht auch so, dass der einzige funktionierende, dicht verbaute Wohnkomplex (Alterlaa, Harry Glück) gar nicht von der Gemeinde Wien sondern privat gebaut wurde?
Gérard (Gast) - 7. Mai, 21:23
Ergänzung
Zitat von Harry Glück (anl. 25 Jahre Alterlaa, 2001): "Der einzige Weg, die Stadtflucht zu bremsen, ist den Menschen Wohnungen zu bieten, die den Wunsch aufs Land zu ziehen gar nicht aufkommen lassen. Eine Binsenweisheit - aber sie wird beharrlich ignoriert."
Da steckt System dahinter - nicht im Sinn einer Verschwörung, aber sehr wohl im Sinne eines veralteten "sozialen" Denksystems, passend eben zum bei uns in Riesenschritten zu Ende gehenden Industriezeitalter - aber eben nicht angekommen im mikrokapitalistischen 21. Jahrhundert.
In diesem ist vor allem das sozial, was Menschen "befähigt", befähigt über sich selbst hinauszuwachsen - und damit aber tendentiell dann auch hinauszuwachsen über ihre derzeitigen politischen Verwalter. Dieser Gedanke ist es, den die ängstlicheren und rückwärtsgerichteteren Vertreter dieser politischen Klasse zwar nicht zu Ende denken, aber auf Gefühlsebene bietet er ihnen eine Art Handlungsanleitung zur Selbsterhaltung - so eine Wohnbatterie ist eine Art Wählerzuchtverein.
coyote (Gast) - 8. Mai, 11:01
Maschi nimmt mir die Worte aus dem Mund !
Angesichts der Radverkehrsbedingungen in Parma hab ich mich über die "Analfixiertheit" der wiener Regierung (die den Radverkehr durch Sondervorschriften und Sonderverkehrsflächen zu fördern vorgibt, während sie ihn tatsächlich - im Vergleich mit anderen Städten wird dies evident - marginalisiert, in Reservate verdrängt, schikaniert, behindert, einengt - Stichwort: "Mehrzwangstreifen") erregt...
a.m. (Gast) - 10. Mai, 06:32
@coyote
ad Mehrzweckstreifen für Radfahrer. Ich bin grundsätzlich auch dagegen. Ein Mehrzweckstreifen ist aber finde schon nicht Überall so unsinnvoll (zumindest bei manchen Teilabschnitten): der in der Margaretenstraße. Würde dieser nicht existieren (auf dieser meist doch sehr engen Straße) hätten Fahrräder keine Chance bei jedem im Stau steckenden Auto zu überholen, da die Autofahrer dann sehr mittig oder gänzlich rechts stehen. Der Radfahrer müsste selbst stehen bleiben oder in Schlangenlinien die Autos überholen.
Aber in den meisten Fällen ist der Mehrzweckstreifen sinnloser Zwang.
Wobei der Mehrzweckstreifen in der Margaretenstraße nicht unbedingt als Vorbild dienen sollte, da sehr schmal und entlang einer Parkreihe. Der Streifen auf der Zweierlinie zwischen Schwarzenbergplatz und Stadtpark sieht da etwas vertrauenswürdiger aus.
coyote (Gast) - 10. Mai, 13:02
Das Problem bei den Mehrzwangstreifen...
und darum nenne ich sie beharrlich "MehrZWANGstreifen", ist:
Sie sind nicht ein "Goodie", das uns die liebe Stadtverwaltung zur allfälligen Benutzung anbietet (zum Vorbeiwurschteln)
sondern:
Sie sind benützungspflichtig !
Sie sind der virtuelle Straßengraben, in den RadlerInnen zu hupfen haben, wenn die HerrInnenMenschen in ihren BMWs und dergl. es nicht ertragen können, einen knackigen RadlerInnenhintern vor sich zu haben.
Vorher: RadlerIn sucht sich seinen/ihren Platz auf dem Fahrstreifen (d.h. mit Sicherheitsabstand nach beiden Seiten, also in der Mitte).
Nacher: RadlerIn muss im Schwenkbereich der Autotüren / Blindrückstoßbereich der Schrägparker dahinkriechen und zulassen, ohne ausreichenden Sicherheitsabstand überholt zu werden.
Worst Case: SP parkt aus, Radler weicht nach links aus, wird von KFZ, welches "in seiner Fahrspur" vorbeifährt, abgeschossen, überfahren, zerquetscht (LKW, 74A,...).
Es gibt kein halbes Überleben, bei Sicherheit darf es keine wischi-waschi Kompromisse geben. Vielleicht kapieren das auch einmal die Grünen.
Bei den Versagern von der ARGUS hab ich keine Hoffnung, die nehmen, was sie kriegen und feiern es als Erfolg.
Und kriegen tun sie Mehrzwangstreifen, denn:
* Farbe ist billig
* Das Rathaus will "Radwegkilometer", um ein Weniger an Platz als
ein Mehr verkaufen zu können
* Dem Autoverkehr bringt es Vorteile - illegales Überholen wird möglich,
die RadlerInnen werden behindert (gut gegen Mobilitätsneid)
coyote (Gast) - 10. Mai, 13:05
@a.m.
Wenn der MZS zum Überholen da ist,
warum ist er dann nicht links ?
a.m. (Gast) - 13. Mai, 22:58
gebe euch eh vollkommen recht. trotzdem ist es doch häufig so, dass es in der Margaretenstraße staut. Und so kann man wenigstens überholen.
Natürlich ist es fast immer vorteilhafter einen Radweg zu bauen oder gar keinen (also nur Straße). >> nur welcher Radfahrer fährt mitten auf der Straße (zumindest wenige). selbst wenn kein Mehrzweckstreifen eingezeichnet ist, fahren die meisten Radler doch recht knapp neben den parkenden Autos, was ja auch gefährlich ist. aber gut, da kann man sich dann nicht rausreden, da man ja in der MItte der Straße fahren hätte können.
Warum er nicht links ist?
Antwort: Warum wird der Parkraum nicht gleich aufgelöst und ein gscheiter "Radhighway" (Radweg) gebaut?
es wird nicht in jeder Straße möglich sein - aus Platzgründen - einen gscheiten Radweg, Parkraum, Straße für Autos und Fußgängerweg zu bauen.
Wo ich auf jeden Fall einen Radhighway vermisse ist direkt über dem Wien-Fluss --> so wäre bei der Wien-Zeile kein Zick-zack-Radstreifen. (Straßen würde man ja auch nicht so bauen. Bei Radfahrwegen, -spuren, zweckstreifen ... ist das aber eine gängige Praxis das Zick-Zack).
schneckenhaus (Gast) - 8. Mai, 11:08
nicht böse sein, ich wiederhole mich
warum hat cc. keine bedeutendere funktion bei den bundesgrünen, bzw. fordere ich ihn hiermit auf, wieder um die spitze der wiener grünen zu rittern (ein statemant von cc. würde mich freuen).
es kann doch nicht sein, dass einer der ganz wenigen, der die zukunft versteht, als einfacher gemeinerat herum tun muß, während die spitzen (vasilakou, ellensohn, ect. in wien, aber mittlerweile leider auch VdB, glawischnig, ect im bund) innerpolitische scheingefechte austragen.
ich glaube ein cc. wäre mitlerweile für sehr sehr viele, auch und vor allem abseits der grünen kernwählerschaft wählbar und könnte, auch was koalitionsfragen angeht, sehr viel bewegen.
aber:
1. war ich schon Bundessprecher
2. gibts innerhalb der Grünen zwar etliche, die die Art, wie ich Politik mache unterstützen, aber auch sehr viele, die das nicht rasend gutieren (wär in jeder anderen Partei glaub ich genauso)
3. hab ich überhaupt keine Lust, meine Zeit primär in innerparteilichen Sitzungen zu verbringen.
4. bin sehr zufrieden Zeit zu haben, konkrete kommunale Projekte (Passivhaussiedlungen, Radhighway, bike-cities, strenge Bauordnugen für Bürohäuser, Ausweitung Radverker, etc, etc.) umzusetzen
5.bin auch zufrieden, Zeit für internationale Projekte bei sarch zu haben, und fühl mich auch der walz sehr verpflichtet
6. Hab Zeit nachzudenken, neue Gedanken zu äussern, ohne nachfragen und ausgleichen zu müssen, ob das ohnehin "Parteimeinung" ist
7. Jede/r soll wissen, wo seine/ihre Stärken liegen, und sein Leben dorthin orientieren; darum bemüh ich mich.
8. und im übrigen ist die Zukunft unsicher, wer weiss was sie bringt.
andreas hohenauer (Gast) - 9. Mai, 22:44
Schlafstadt
Ihre Glosse vom 07.05.2007 kann ich nur
bestätigen. Vor allem der letzte Absatz wird von den jungen
"landsüchtigen" Familien oder Paaren nie in Betracht gezogen. Wir
verbringen die Sommerfrische seit langer Zeit immer im westlichen
Mittelgebirge von Innsbruck. Speziell in unserer Gegend hat sich die
ehemalige Sommerfrischidylle in eine "Schlafstadt" verwandelt. Es war und ist traurig zu beobachten, wie vor dreissig Jahren junge Paare aus
Innsbruck voll Freude und Stolz und wohl auch beträchtlichen finanziellen Aufwendungen sich ein neues Heim im Grünen errichteten. Dann kamen die Kinder. Das Zweitauto mit Mutter war ständig mit dem
Nachwuchs zu Ballett-, zu Sport-, zu Kinderpartys und anderen
Freizeitpflichtunternehmungen unterwegs. Es vergingen die Jahre. Die
Kinder waren aus dem Haus. Die Gemüsebeete verwandelten sich in Wiese,
das Schwimmbad wurde nicht mehr eingelassen, das Zweitauto wurde
verkauft. Dann, nachdem der Partner mit Führerschein nicht mehr
fahrtüchtig war, kam die große Einsamkeit. Keine Bekannten aus der Stadt
kamen mehr - ab Samstag Vormittag verkehrt bis Montag 6,00 Uhr kein Bus - und die Spaziergänge in der "gesunden Landluft" wurden immer weniger. Was noch vergessen wird, aber ein sehr wesentlicher Punkt ist: Ein "Zuagraster" wird von den lieben "Einheimischen" bis an sein Lebensende nicht akzeptiert. Was an freiwilliger Pflegeleistung bei den Einheimischen klappt, wird also beim "Zuagrasten" nie greifen. Hier warten die Einheimischen geduldig auf das Ableben der Beiden, in der Hofffnung, sich dann das Grundstück billig einverleiben zu können. So ist die Realität. Sehr, sehr traurig! Wir raten allen unseren Bekannten immer wieder ab, sich den Traum von "Landhaus und Landleben" zu verwirklichen. Meist gelingt es mit drastischen Hinweisen auf das Alter.
Dies nur ergänzend zu Ihrer Glosse. Es wäre aber notwendig, das Problem
öfters und drastischer anzusprechen. Mit dem Ausdruck der vorzüglichsten Hochachtung A. Hohenauer
Yes.