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Oligarchen oder Kleptokraten?

Ein russischer Multimilliardär kauft sich in die STRABAG ein.
Ein Oligarch sei er, wird geschrieben.
Oligarch?
Herrschaft der wenigen? Ist das nicht unglaublich verharmlosend?
Wie sind diese Männer zu dem ungeheuren Vermögen gekommen?
Als nach Zusammenbruch der UdSSR Staatsvermögen "privatisiert" wurde, waren einige wenige schneller, geschickter, hatten die besseren politischen Kontakte, oder auch die besseren Leibwächter.
Einige nehmen sich Volksvermögen.
Aus Afrika kennen wir das.
Diebstahl nennt man das eigentlich.
Diebstahl an Vermögen, das vorher allen gehört hat.
In Russland lebt die Mehrheit in bitterer Armut.
Einige wenige haben sich das allgemeine Vermögen angeeignet.Und gleich auch die Medien dazu.

Wer gute Kontakte zum Kreml hat wird unterstützt.
Wer aufmuckt, landet im Gefängnis.
Ologarchie?
Nein, Kleptokratie, Herrschaft der Plünderer wäre angebrachter und präziser.
Alex (Gast) - 27. Apr, 11:51

Danke.

Danke dass Sie aussprechen, was ich mir die ganze Zeit schon denke.

maschi - 27. Apr, 11:57

Ja, aber

es ist das alte, immer wiederkehrende Thema: Besser nicht anstreifen oder zu beiderseitigem Vorteil engmaschig vernetzen?

Schön ist anders, aber ich glaube dennoch, dass instabile Strukturen im Endeffekt gerade dadurch nicht komplett kippen...?

coyote (Gast) - 27. Apr, 12:46

Monopol als stabiler Endzustand

Danke für den Beweis, dass es eine "Freie Marktwirtschaft" nicht gibt !
maschi - 27. Apr, 12:53

Er wills wieder wissen :)

Die "instabile Struktur" ist nicht eine in soziale, ökologische und rechtsstaatliche Strukturen eingebettete "freie Marktwirtschaft", sondern das staatliche Unrechtssystem der besprochenen Sorte.

Und das ist in erster Linie ein Problem des STAATES, ergo der dortigen Politik. Die immer wiederkehrende Frage ist daher nur, wie fördere ich die Stabilisierung der staatlichen Strukturen besser: Per Ausgrenzung oder per Vernetzung?
coyote (Gast) - 27. Apr, 17:01

Aha !

Das Wesen einer "freien Marktwirtschaft" bedingt also ihr eingebettet Sein
in eine ganze Reihe von Einschränkungen (= Strukturen).

Danke für die Erläuterung ! :)
maschi - 27. Apr, 17:07

Öfter maschi lesen!

Dann wär das alles längst klar... :)
kritikus (Gast) - 29. Apr, 09:51

"Öfter maschi lesen!"

Würd ich ja gerne, aber wo kann man das?
Gérard (Gast) - 27. Apr, 13:04

Keine demokratische Reife

Russland (wie viele afrikanische Länder auch) hat das Problem, auf keine demokratische Tradition zurückgreifen zu können. Von der zaristischen Monarchie nahtlos in die kommunistische/stalinistische/sozialistische (bitte ankreuzen) Diktatur - die Bevölkerung ist den "Mächtigen" immer schon hilflos ausgeliefert gewesen. Dazu kommt noch eine nicht vorhandene Kontrollinstanz durch unabhängige Medien, und fertig ist das Schlamassel.

Wer den Prozess einer solchen (Nicht)Staatsbildung live miterleben will, hat dazu jetzt Gelegenheit: mit dem Irak...

coyote (Gast) - 27. Apr, 17:07

Und vor der zaristischen Monarchie war das oströmische Reich...

und die orthodoxe Kirche, die ja augenfällig die räumliche Trennung des Klerus
vom Volk vorsieht.

Mein venezianischer Freund bezeichnet immer die KPdSU als Rechtsnachfolgerin
der orthodoxen Kirche.
kritikus (Gast) - 29. Apr, 09:49

Wieder was gelernt!

Ich muss zugeben, die Bedeutung des Wortes "Oligarch" nicht gekannt zu haben. Dank dieses Beitrages habe ich nun nachgelesen. Wenn ich es richtig verstanden haben, ist das wohl eher ein "Schimpfwort" ;)

teacher - 29. Apr, 15:43

Was solls? Investoren sind herzlich willkommen - auch mit "gestohlenem" Geld.
Der Oligarch wird einem öst. going-public vorgezogen, um der Kontrolle von Hauptversammlungen und Pflichtpublikationen zu entkommen. Geld stinkt (leider) nicht.

schneckenhaus (Gast) - 2. Mai, 08:55

mutig, mutig

und sehr sehr richtig, die stellungnahme von cc. ist leider selten geworden, dass politiker stellung beziehen. cc tut es. danke!

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