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wieviel geht erneuerbar?

zur einfachen Rechnung::

selbst bei steigendem Energieverbrauch, was nicht "not" wendig ist, wärs möglich, in absehbarer Zeit fasst die Hälfte des Energieverbrauchs, und 80(!!)% des Stromverbrauches erneuerbar bereitzustellen:


energie42erec
vergrössern? anklicken!
beide grafiken von erec

strom82erec
vergrössern? anklicken!

und der Energieverbrauch kann sinken:
Hier zwei österreichische Beispiele, wie ganz "stinknormale Nachkriegsbauten auf Passivhausniveau (minus 95% Verbrauchsreduktion) saniert wurden.
paefamvorher1

pafamnachher

oder vorher: eine der unzähligen Gewerbehallen (meist schlecht gedämmt und ölbeheizt)

pahallevorher

und nachher.

pahallenachher

wieviel heimische Arbeitsplätze
wieviel eingesparte Energieimporte
wieviel regionale Wertschöpfung
aber auch
wieviel gute Architektur würde es bringen
eine wirkliche politische Offensive für "Passivhaussanierung" einzuleiten?
Susi - 16. Mär, 21:30

gratulation zu ihrer graz-studenten-bautätigkeit in afrika!
einschlägiges projekt zu passivhäusern: https://www.s-house.at
authentische erfahrung eines frischgebacknen pelletsheizers und freund von mir:
im verbrauch ist die heizung günstig, ca 2-3 sack/woche
einbau ist 2-3x so teuer wie ne normal
zwar gefördert, doch der förderungsdschungel ist so undurchsichtig, dass man
manchmal den weg retour antreten möchte.

Otto (Gast) - 17. Mär, 07:16

Susi

Hallo Susi!

Die Argumente mögen stimmen. Um das ganze finanzierbarer zu machen,
gbit es seit Neuestem von der Fa. KWB (www.kwb.at) eine neue Pelletsheizung,
die mit einem Stylingmotor versehen ist. Dadurch können auch Häuslbauer
Ökostrom erzeugen und diesen ins Netz einspeisen.
maschi - 16. Mär, 22:58

Kumulativ also ca. 20%...

Aus der EREC Analyse geht hervor, dass sie rund 50% Renewables 2040 für machbar halten, sofern in einer Mehrzahl der Länder weltweit massive Anstrengungen unternommen werden ("implementation of the Kyoto protocol, internalisation of external costs for conventional energy supply, ending subsidies to conventional, polluting energy sources and other initiatives").

Wenn das weniger bis gar nicht geschieht sollten bis 2040 dennoch rund 25% drinnen sein. Sagt EREC. Und ich nehm jetzt mal nicht an, dass die die allergrössten Skeptiker sind... womit meine anderen Fragen wieder ein bissl mehr ins Blickfeld rücken... es bedeutet nämlich (ohne es jetzt ausgerechnet zu haben, ich schätze nur),
- dass wir die bis 2040 kumulativ verbrauchte Energie zu 80-90% aus anderen Quellen bereitstellen werden (in den Grafiken die graue Fläche oberhalb der Renewables...).
- dass Renewables selbst in den positiven Szenarien noch auf 10 bis 20 Jahre weniger schnell "wachsen" als der Verbrauch (siehe den zunächst noch wachsenden Abstand der Linien in den obigen - optimistischen - Grafiken)

Aber mir ist schon klar, dass wir hier eine mehr oder weniger öffentliche Diskussion führen und Österreich in einer energiepolitischen Sonderposition ist... auf europäischer Ebene freilich stellt sich die Frage schon massiver: Wie ernst nehmen wir die IPCC Modelle? Wenn wir sie ernst nehmen, dann wird die Menschheit des 21. Jh. der Frage ob Fossil wirklich besser ist als Atom nicht ganz ausweichen können. Ein Grossteil der Umweltbewegung (nicht alle) wird dieser Frage dennoch ausweichen. Trotz IPCC. Für mich traurig, bzw. ein Zeichen von Schwäche: man verlässt sich unterbewusst darauf, dass diese Entscheidungen andere treffen werden, und man kann sie dann dafür auch noch prügeln... entweder als Fossil- oder halt als Atomlobby.

Aber die Förderung von Renewables bleibt natürlich sinnvoll. Das ist 100% ausser Streit. Und die vorgestellte Politik daher begrüssenswert...!

hope (Gast) - 17. Mär, 09:45

Was sollte man deiner Meinung nach tun/entscheiden?

Es geht doch primär darum wie man den zusätzlichen Energiebedarf und den durch wegfallende ältere Kraftwerke sinnvoll bedienen kann. Funktionierende wirtschaftliche Öl/Gas/Atom-Kraftwerke wird niemand aus rein politischen Motiven abreißen. Das gabs nur in Österreich.

Mir ist aber auch ein Rätsel wieso Europa nicht mehr auf erneuerbare Energien setzt. Wäre das ein zu großes Zugeständnis der konservativen an die zukunftsorientierten Kräfte?
maschi - 17. Mär, 11:23

@hope

Aus den obigen EREC Grafiken geht hervor, dass selbst unter Zugrundelegung einer exponentiellen Kurve für die Renewables diese Kurve noch einige Zeit lang weniger steil nach oben geht als das lineare Wachstum des Energieverbrauchs, und zwar ganz besonders im Strombereich... 10 bis 20 Jahre im positivsten Szenario, in einem etwas realistischeren wohl eher länger.

Diese Sicht auf die kommenden Jahrzehnte wird man auch mit massiven Anstrengungen auf der Effizienzseite eher nicht stark verändern können. Warum? Weil wir 1. begrenzte (Zeit- und Arbeits-)Ressourcen haben und zB die Gebäudelandschaft sich daher auch bei bestem Willen nur langsam ändern lässt und weil 2. hohe energetische Investitionen (wiederum als Beispiel die Gebäuderenovierung) sich energetisch erst in vielen Jahren bezahlt machen.

Wenn wir aber noch auf zumindest zwei Jahrzehnte mehr Energie verbrauchen als gleichzeitig durch Renewables bereitgestellt werden kann und noch dazu gleichzeitig - wie von Dir angesprochen - alte Kraftwerke laufend vom Netz gehen, dann bleibt die "harte" Frage, mit welchen Mitteln wir die temporäre Lücke füllen im Raum stehen.

Die Umweltbewegung beantwortet diese Frage implizit, indem sie extrem massiv gegen Atom auftritt und bei Fossil mit den Achseln zuckt. Und die Umweltbewegung hat implizit "Erfolg" dabei, Europa setzt auf russisches Gas. Wenn man das zu Ende denkt bleibt aber nur die Hoffnung, dass die IPCC Modelle ohnehin Schmafu sind... für mich keine sehr redliche Position!

Wir leben in einer Medienwelt. Und das Verhältnis von Fossil zu Atom hat Ähnlichkeiten zum Verhältnis von Strassenverkehrs-Toten zu Terrorismus-Toten. Das eine Problem ist grösser, aber schleichend und unspektakulär, das andere kleiner, aber griffig und gut vermarktbar um Angst und Schrecken zu verbreiten. Und die Politiker richten sich danach: Wenn sie auf Fossil setzen, gibts einen Klapps auf den Hintern, ok, wenn sie massiv auf moderne AKWs setzen würden, stünde Europa auf der Strasse. Welche Vorwürfe werden uns die vielzitierten nachfolgenden Generationen wohl tatsächlich machen...?

Zur Erinnerung: Ich bin - natürlich - FÜR Effizienz- und Renewables-Politik.
hope (Gast) - 17. Mär, 22:47

@maschi

"Welche Vorwürfe werden uns die vielzitierten nachfolgenden Generationen wohl tatsächlich machen...?"
Tja, wenn wir das wüßten bräuchten wir nicht mehr diskutieren.

Ich schließe aus deinen Ausführungen dass du die Atomkraft forderst um das CO2 Problem zu umgehen. Du solltest das dann aber auch explizit aussprechen und dazu stehen und dich nicht damit verstecken. Ich kann diese Meinung nachvollziehen und respektiere das.

Jedoch glaube ich man sollte zwischen Europa und dem Rest der Welt bei der Energieentwicklung unterscheiden. Ich kenne leider keine Statistiken dazu, aber vermute das der zusätzliche (direkte) Energiebedarf Europas nicht größer ist, als was durch Renewables und Energieeffizienz aufgebracht werden könnte. Die EREC Grafiken beziehen sich auf den Weltenergiebedarf.

Der weltweite Energie-Gap wird vor allem durch das starke Wachstum Südostasiens verursacht und muss dort behandelt werden. Ob dieser Energiebedarf dann mit Öl/Atom oder sonstwas gelöst wird liegt nicht in der Entscheidungsmacht Österreichs und auch nicht Europas.

Für das CO2 Problem sehe ich keine vernünftige Lösung. Ich glaube damit umzugehen wird zum Schicksal der Menscheit werden. Sämtliches Erdöl der Erde wird über kurz oder lang in Form von CO2 in der Atmosphäre landen. Denn die, die im Besitz des Erdöls sind, werden nicht der Umwelt zuliebe auf den Verkauf dessen verzichten und Öl verarbeitende Motoren wird es noch eine Ewigkeit geben. Jedes Atomkraftwerk kann diesen Prozess nur hinauszögern und Öl damit länger verfügbar halten. Ich denke man sollte mehr über Wege nachdenken und forschen wie man vorhandenes CO2 binden kann (z.b. in der Tiefsee speichern).

Ich bin natürlich auch für Effizienz und Renewables (außer eventuell für Treibstoffen aus biologischen Prozessen, denn die prodzieren wieder CO2).

Hoffen wir das Beste.
just my 2 cents
maschi - 18. Mär, 09:04

Verstecke mich nicht ;-)

Wie ich sehe, habe ich mich klar genug ausgedrückt, um verstanden zu werden: Nach allem was ich derzeit zu wissen glaube, sollte man für den Bereich, der noch nicht durch Effizienzgewinne und Renewables abdeckbar ist temporär besser auf modernes Atom setzen als auf Fossil: Effizienz-Renewables-Atom-Fossil in dieser Reihenfolge.

Wir müssen in Europa erstens alte Kraftwerke ersetzen (insbesondere viele auslaufende AKWs...). Zweitens liefern Sonne und Wind die Energie nicht immer dann, wenn wir sie benötigen... auf absehbare Zeit braucht es halt noch die Ergänzung durch "grundlastfähige" Energieträger.

Wir könnten aber Fossil tatsächlich relativ rasch loswerden, nämlich mit Effizienz-Renewables-Atom. Und Atom in weiterer Folge dann abbauen so rasch es eben geht. Ausserdem forschen: Wir haben vermutlich erst an der Oberfläche dessen gekratzt, was wir an sauberen Energiequellen noch finden werden.

Ich behaupte aber nicht alles zu wissen, was man darüber wissen kann. Im Gegenteil: ich bin sicher, bei weitem nicht alles zu wissen. Deswegen formuliere ich Fragen. Ich bin weder Energiefachmann noch Politiker. Ich möchte mich gerne vertreten lassen von Politikern, denen man vertrauen kann...

Und was mich nachdenklich stimmt, ist, dass es in der Umweltbewegung viele "Wahrheiten" zu geben scheint, die absolut sakrosankt sind. Das ist aber eine suboptimale Basis, um die wirklich beste Politik zu finden...
coyote (Gast) - 20. Mär, 11:47

25000 Jahre ...

ist die Halbwertszeit von Plutonium.
Also genau das Richtige für eine temporäre "Aushilfe" in Sachen Energieversorgungslücke:

"Nach allem was ich derzeit zu wissen glaube, sollte man für den Bereich, der noch nicht durch Effizienzgewinne und Renewables abdeckbar ist temporär besser auf modernes Atom setzen als auf Fossil: Effizienz-Renewables-Atom-Fossil in dieser Reihenfolge.
"
"Weil wir 1. begrenzte (Zeit- und Arbeits-)Ressourcen haben und zB die Gebäudelandschaft sich daher auch bei bestem Willen nur langsam ändern lässt und weil 2. hohe energetische Investitionen (wiederum als Beispiel die Gebäuderenovierung) sich energetisch erst in vielen Jahren bezahlt machen.
"

Und genau darum sollen wir neue Zwentendörfer bauen ?
Bullshit !
maschi - 20. Mär, 12:23

@coyote

Ich kenne die Halbwertszeit von Plutonium, auch die Mengen, die ca anfallen und die intakten - aber sehr ungewissen - Chancen, das (bereits in die Welt gesetzte) Problem durch Transmutation wesentlich früher zu lösen. Wenn Kernspaltung eine Art Wunderding gewesen wäre, würden wir über Effizienz und Renewables wahrscheinlich gar nicht diskutieren.

"Zwentendörfer" braucht es im übrigen sicher nicht, denn Österreich ist auch energiepolitisch eine Insel der Seligen.

Bitte Argumente dafür bringen, dass es entweder keine Energieversorgungslücke gibt, derer man nicht ab sofort mit Effizienz & Renewables Herr werden könnte. Oder Argumente dafür bringen, dass Effizienz & Renewables & Fossil die bessere temporäre Lösung ist. Ich möchte gerne etwas "lernen" über das Thema und lasse mich gerne von einer solchen Meinung überzeugen. Ihre Kraftausdrücke helfen mir aber wenig weiter... da könnte ich auch gleich auf orf.at posten...
coyote (Gast) - 10. Apr, 16:26

Schwanenstadt: Schulsanierung spart 90% Energie


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