"Ausländerwahlkampf"-die andere Seite
von cc am 31.10.2005
Die andere Seite beginnt mit der richtigen Diagnose, und hier muss auch jenen sich als liberal bezeichneten Journalisten wie Peter Rabl (diesen Sonntag im Kurier) widersprochen werden, wenn er von Problemen an Wiener Schulen so schreibt:
40% aller Wiener Schüler haben nicht Deutsch als Muttersprache
Wenn man so ein Problem beschreibt, hat man schon verloren.
Dass man zuhause Englisch, Türkisch, Ungarisch oder Chinesisch spricht und ebenso fliessend Deutsch, ist eine Bereicherung, kein Problem.
Ich war im Wahlkampf an vielen Schulen zu "Politikerrunden" eingeladen.
Oft haben sich gerade jene zu Wort gemeldet, an deren leichtem Akzent man merkte, dass Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, sie aber fliessend unsere Sprache beherrschen.
Warum mir das so wichtig ist:
Alle zucken zusammen, wenn von hohen Ausländeranteilen die Rede ist, und sie werden irreführenderweiseoft so definiert, wie es Rabl macht.
Daswirkliche Problem liegt dort, wo die Kinder nicht oder kaum Deutsch können (und im übrigen auch ihre Muttersprache kaum beherrschen)
Deren Zahl ist deutlich geringer, in etlichen Schulen jedoch in derTat ein grosses Problem.
Die "Lösung" ist aber auch nicht besonders schwierig:
Mit ausreichenden finanziellen Mitteln für Integrationslehrer/innen lernt jedes Kind innerhalb kurzer Zeit eine Sprache.
Hier kann und muss sofort etwas getan werden.
(es beginnen jetzt Gespräche zwischen der SPÖ und uns, und wir werden garade darauf grossen Wert legen, Details dazu bald)
Aber es muss sich in den Köpfen der Menschen etwas ändern.
Mehrsprachigkeit ist kein Problem sondern eine Bereicherung.
Und Medien wie der Kurier (oder der Standard, der falter der ORF) sollten endlich mehr Menschen mit Migrationshintergrund Karriere machen lassen.
Denn hier vergeben wir als Gesellschaft eine grosse Chance:
Menschen, die nicht in Österrreich geboren sind können und wollen aufsteigen, und zu ihrem und unserem Wohlstand beitragen.
Zurecht wird die gläserne Decke beschrieben, die noch immer viele Frauen von Spitzenpositionen fernhält.
Im Vergleich dazu ist es geradezu eine Betondecke, die Migrrant/innen am Arbeits-aber auch am Wohnungsmarkt massiv behindert.
Unsere Hauptbotschaft sollte sein: Mit dieser Behinderung schiesst sich Österreich selbst ins Knie.
Zur Erinnerung:
In Silicon Valley sind ein Drittel aller Unternehmen von Menschen gegründet worden, die (oder deren Eltern) nicht in den USA geboren sind.
Und der Anteil dieser Menschen in diesem extrem boomenden Gebiet liegt bereits bei über 60%.
Bildungs-und Aufstiegschancen eröffenen, und sie auch deutlich kommunizieren, so wird unsere Gesellschaft gerechter und reicher und den Straches wird der Boden entzogen.
40% aller Wiener Schüler haben nicht Deutsch als Muttersprache
Wenn man so ein Problem beschreibt, hat man schon verloren.
Dass man zuhause Englisch, Türkisch, Ungarisch oder Chinesisch spricht und ebenso fliessend Deutsch, ist eine Bereicherung, kein Problem.
Ich war im Wahlkampf an vielen Schulen zu "Politikerrunden" eingeladen.
Oft haben sich gerade jene zu Wort gemeldet, an deren leichtem Akzent man merkte, dass Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, sie aber fliessend unsere Sprache beherrschen.
Warum mir das so wichtig ist:
Alle zucken zusammen, wenn von hohen Ausländeranteilen die Rede ist, und sie werden irreführenderweiseoft so definiert, wie es Rabl macht.
Daswirkliche Problem liegt dort, wo die Kinder nicht oder kaum Deutsch können (und im übrigen auch ihre Muttersprache kaum beherrschen)
Deren Zahl ist deutlich geringer, in etlichen Schulen jedoch in derTat ein grosses Problem.
Die "Lösung" ist aber auch nicht besonders schwierig:
Mit ausreichenden finanziellen Mitteln für Integrationslehrer/innen lernt jedes Kind innerhalb kurzer Zeit eine Sprache.
Hier kann und muss sofort etwas getan werden.
(es beginnen jetzt Gespräche zwischen der SPÖ und uns, und wir werden garade darauf grossen Wert legen, Details dazu bald)
Aber es muss sich in den Köpfen der Menschen etwas ändern.
Mehrsprachigkeit ist kein Problem sondern eine Bereicherung.
Und Medien wie der Kurier (oder der Standard, der falter der ORF) sollten endlich mehr Menschen mit Migrationshintergrund Karriere machen lassen.
Denn hier vergeben wir als Gesellschaft eine grosse Chance:
Menschen, die nicht in Österrreich geboren sind können und wollen aufsteigen, und zu ihrem und unserem Wohlstand beitragen.
Zurecht wird die gläserne Decke beschrieben, die noch immer viele Frauen von Spitzenpositionen fernhält.
Im Vergleich dazu ist es geradezu eine Betondecke, die Migrrant/innen am Arbeits-aber auch am Wohnungsmarkt massiv behindert.
Unsere Hauptbotschaft sollte sein: Mit dieser Behinderung schiesst sich Österreich selbst ins Knie.
Zur Erinnerung:
In Silicon Valley sind ein Drittel aller Unternehmen von Menschen gegründet worden, die (oder deren Eltern) nicht in den USA geboren sind.
Und der Anteil dieser Menschen in diesem extrem boomenden Gebiet liegt bereits bei über 60%.
Bildungs-und Aufstiegschancen eröffenen, und sie auch deutlich kommunizieren, so wird unsere Gesellschaft gerechter und reicher und den Straches wird der Boden entzogen.
Wie sieht es bei den Grünen aus? Haben die Wiener Grünen einen der Stadtbevölkerung entsprechende Anzahl an Mitgliedern auf allen Ebenen der Partei? Laut Statistik Austria sind etwa 20% aller Wiener in nicht-EU Ländern geboren, sind also Einwanderer der 1. Generation. Wenn nicht, ist eine Betondecke bei den Grünen dafür verantwortlich?
Betondecke @dieter
ich schau mir einfach die Redaktion an und merke, dass es kaum Migrant/innen sind, die dort schreiben.
und lese immer, wie über DIE Ausländer geschrieben wird.
Selten kann eine/r "wir" schreiben
Mein Fazit: Gerade im sichtbaren Bereich der Medien sind "Karrieren" von Menschen, die nicht in Österreich allzu spärlich gesät.
Und wie sieht es bei den Grünen aus?
Sowohl im Gemeinderat, wie in den Bezirken arbeiten sehr viele Madatar/innen die einen Migrationshintergrund haben.
Belege für die Betondecke selbst sind gefragt
Denn Hypothesen kann man am laufenden Band erfinden. Die Storch-Hypothese erklärt schließlich auch die Existenz von Babys, ist aber ungültig.
Alternative Hypothesen zur Situation in den Redaktionen, die mir spontan einfallen:
* Vielleicht studieren Migranten seltener Publizistik, genauso wie Frauen ganz selten Elektrotechnik studieren.
* Ein Armin Thurnherr wird genausowenig bei der Krone unterkommen, wie ein Andreas Mölzer beim Standard. Entscheidend ist also mehr als nur die fachliche Qualifikation, sondern eine Übereinstimmung von Werten und Ideologie und möglicherweise Herkunft aus dem gleichen sozialen Milieu.
* Eine Krone mit türkischem Staberl? Ich glaube nicht, dass das bei den Lesern gut ankommen würde. Eine Redaktion mit Migranten könnte bei der Leserschaft unbeliebt sein und so die Auflage senken.
Für die Betondecken-Hypothese müsste man schon gehäufte Fälle von ungerechtfertigt zurückgewiesenen Migranten aufzeigen.
Zu den Grünen: Also in meinem Bezirk war von 60 Kandidaten ein Türkischstämmiger dabei und der hat es nicht geschafft. Das entspricht aber nicht einmal annähernd dem Anteil in meinem Bezirk.
Habe mich mal Stichprobenweise bei den Bezirksseiten umgesehen. Die Grünen haben wahrscheinlich mehr nicht-EU Migranten dabei als SPÖ und ÖVP, aber 20% aus der ersten Generation? Davon kann ja wohl keine Rede sein.
Und die ÖVP holt auf und hat dieses geringe Niveau auch bald erreicht.