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Im Gespräch mit Rudi Anschober

Im September wählt Oberösterreich.
Dass die VP stärkste Partei bleibt, und damit den Landeshauptmann stellt, scheint fix.
Ziemlich sicher ist es auch, dass die SP drastisch verlieren und die FP gewinnen wird.
Die Frage ist, bleibt Rudi Anschober Energielandesrat.
(mit 10% wäre es fix, bei der letzen Wahl hatten die Grünen 9,2%)
In den letzten sechs Jahren hat er enorm viel erreicht.
Leider gelingt es uns zuwenig (das schreib ich auch selbstkritisch), die Erfolge der Energiewende in OÖ bundesweit bekannt zu machen.
Kürzlich war Rudi Anschober in Wien.
Zeit für ein kurzes Gespräch:

Was heißt heute "Bürgerlich" Teil 4

salomon

hier das Gespräch Khol/Chorherr in der Presse zum Thema:
Ist "bürgerlich" eine politische Kategorie?"

Ist das DIE Killerapplikation der Energiewende?

segelschiff

so wars gestern.
Ist das die Lösung für morgen?

kite


Als ich davon vor ein paar Monaten das erste Mal gehört hab, dachte ich, das sei einmal mehr eine interessante Spinnerei.
Heute glaub ich, das könnte eine zentrale Technologie sein, die rasch und billig Strom erneuerbar herstellen kann, und innerhalb ganz weniger Jahre signifikante Marktanteile gewinnen wird.
Denn Wind gibt es im grossen Ausmass, v.a. in grösseren Höhen.
Schaut Euch diese zwei Videos an, und lest dann den angefügten Artikel.
Außerordentlich interessant.
Mir fällt kaum ein Gegenargument ein.
Ist das eine "Killerapplikation" der Energiewende?





Wer jetzt mehr Interesse hat, dem sei dieser Artikel sehr ans Herz gelegt.

Dank an Michael Cerveny für seine Recherchen

Kostengünstig, 100% erneuerbar, technologisch beherrschbar, ein großer "kite" kann mehr als 10 MW (also weit mehr als das grösste Windkraftwerk) erzeugen, rasch aufbaubar...
Übersehen wir das etwas?

Studie untersucht die autofreie Siedlung

IMG_4041

Bald zehn Jahre ist es her, daß die ersten Bewohner in die autofreie Siedlung in Floridsdorf, eines unserer ersten Projekte, eingezogen sind.
Stadtrat Ludwig hat jetzt eine Studiue beaufrtagt, um zu untersuchen, "wie autofrei" es dort tatsächlich ist, und wie die Akzeptanz der Bewohner aussieht.
Die Ergebnisse dieser studie sind m.E. schlicht sensationell.
Die zwei highlights aus meiner persönlichen Sicht:
1.) Das Verkehrsverhalten:
Das Rad wird 10x soviel benutzt wie im Wiener Schnitt: Rund zwei Drittel der Wege werden damit zurückgelegt.
Und nur 3% benutzen das Auto.
24% der Bewohner hatten ein KFZ unmittelbar vor der Besiedelung, und habne es dann verkauft.
Schlichte Konklusio: Wenn das Angebot stimmt, ist ein radikal anderes Verkehrsverhalten möglich.
2.) Die Wohnzufriedenheit
Diese ist sehr hoch. Das hat v.a. damit zu tun, dass die mittel, welche nicht für Garagenbauten vewendet werden mussten in vielfältige Gemeinschaftseinrichtungen geflossen sind. Alle Dächer, sonst teuren Eigentumswohnungen exklusiv vorbehalten stehen allen bewohnern zur Verfügung (Sauna, allgem. "Wohnzimmer" mit Garten zum Grillen, Kinderhaus, Mietergärten, etc.)
Mehr als zehn Gruppen verwalten selbständig die verschiedenen Gemeinschaftseinrichtungen. Nicht zuletzt ist dadurch eine intensive "Hausgemeinschaft" enmtstanden und vielfältige freundschaften und aktive Nachbarschaften wurden geknüpft.

Diese Studie ist ein klarer Auftrag: Siedlungen wie diese sollten nicht Ausnahme sondern beinahe Regel in Wien werden. V.a. für die innerstädtischen Entwicklungsgebiete Nordbahnhof sowie Nordwestbahnhof wäre eine grossflächige Umsetzung Richtung "bikecity" bzw "autofrei" Gebot der Stunde.
Was merkwürdig ist:
Obwohl diese Studie seit Monaten fertig ist, wurde sie nie offiziell veröffentlicht, sondern nur ganz weit unten "im Internet" publiziert.
Wit wollen sie gerne einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen.

Hier einige Schlüsselpassagen:
studieautofrei (doc, 27 KB)

und hier umfangreicher im Netz

und hier die gesamte Studie in voller Länge

Milliardengewinn. Staatlich finanziert

Ich kann mir nicht vorstellen, dass "sie " sich das noch lange gefallen lassen.
"Sie", damit meine ich die US-Staatbürger/innen.

Ganz kleines Finanz/Macht 1x1:

"Zur Überraschung aller" schreibt Goldman-Sachs wieder Milliardengewinne

Woher kommt das Geld?
Direkt vom amerikanischen Steuerzahler!

Absolut lesenswert (und ein eindrucksvolles Dokument, wozu es professionellen Journalismus braucht) ist dazu die aktuelle Spiegel-Titelgeschichte:
Die gefährlichste Firma der Welt: AIG
(leider noch nicht online verfügbar)

Darin plaudert der ehem. Staatsanwalt Eliot Spitzer aus dem Nähkästchen.
Er untersuchte jahrelang AIG, deckte unglaubliche Bilanzfälschungen auf und zwang den Konzern zu Milliarden Strafzahlungen.
(Spitzer wurde dann Gouverneur von New York und stolperte über eine Prostitutions-affaire)

Woher kommen die Gewinne von Goldman Sachs?

Spitzer in einem Interview:

Befragen würde ich sie (u.a. den Chef von Goldman Sachs, Anm.) nach den Geldgeschenken durch den Staat, nach all den Milliarden. E-Mails und Dokumente müssten beschlagnahmt werden, ich hoffe sehr, dass der Kongress das noch macht. Die erste 70 Milliarden-Infusion für AIG zum Beispiel wurde nie wirklich hinterfragt. Warum so viel? Warum ohne Auflagen? Warum konnte AIG 12,9 Milliarden Dollar gleich weiterreichen an Goldman Sachs, mit all den einstigen Goldman-Leuten in der Regierung und obwohl Goldman Sachs hinterher erklärte, das Geld gar nicht zu benötigen; Goldman Sachs sitzt auf 100 Milliarden Dollar Bargeld. Ist Steuergeld für solche Deals gemacht? Sollte Steuergeld im Verhältnis 1:1 all die Verträge über Derivate erfüllen, 100 Cent pro Dollar also, auch wenn es absurd dumme Verträge waren?"

Beantworten Sie bitte Ihre Frage: Sollte Steuergeld das tun?

"Nein. Verträge werden in diesen Tagen links, rechts und in der Mitte gebrochen, und Steuergeld hat nicht die Aufgabe, Vertragssicherheit zu schaffen. Steuergeld sollte auch nicht für Bonusgelder für leidende Manager dienen, weil in dieser Zeit leider auch alle anderen leiden: Angestellte, Arbeiter, Anleger. Steuergeld sollte ausschließlich für die Stabilisierung des Finanzmarktes herhalten - und Ende."

Ende?

AIG (derzeit ca 6,6 Mrd Dollar "wert") erhält nach massiven Betrügereien und unfassbaren "Versicherungsgeschäften", die mitverantwortlich für den Finanzcrash sind, kaum vorstellbare 182 Mrd Dollar aus öffentlichen Kassen.
Und ein Großteil davon wird unverzüglich an die Brüder im Geiste weitergeleitet, weil ehem. Goldman Leute in der Regierung sitzen.
Und heute klopft sich Goldman Sachs auf die Schulter.
Und legt 6,7 Milliarden Dollar für Kompensationen und Zusatzleistungen (Boni etc.) zur Seite.
Irgendwann werden die massiven Schulden des Staates zurückgezahlt werden müssen.
Von wem wohl?
Ich bleibe bei meiner Vermutung:
Das werden "sie" sich nicht mehr lange gefallen lassen.

Was heißt heute "bürgerlich" Teil 3

ist das so oft verwendete Wort "bürgerlich" eigentlich eine sinnvolle politische Kategorie?
Oder auch breiter gefragt, was heißt heute "bürgerlich" im Bezug auf ein bestimmtes gesellschaftliches Milieu, auf bestimmte Werte?
Diese Frage beschäftigt mich immer wieder.
Schon zweimal (1, 2 ) hab ich mich auf diesem blog damit auseinandergesetzt.
Morgen Mittwoch habe ich die Ehre mit Andreas Khol für die kommende Sonntagspresse darüber ein ausführliches Gespräch zu führen.
Für Inputs und Antworten zu dieser Frage bin ich sehr dankbar.

Desertec statt Nabucco

It`s over.
Langfristige Investitionen müssen nahezu ausschliesslich in Erneuerbare fliessen.Und nicht weiter in die Fossilwirtschaft.
Nabucco ist von vorgestern und ein grosser Fehler.
Georgs Beitrag dazu ist zu empfehlen.
Wenn schon big, dann Desertec.

David und Bill

meine aktuelle Pressekolumne:

Bill tut es, und David demnächst auch. Wenn ihr Verhalten viele Nachahmer findet, wird die Welt bald besser aussehen.
Bill heißt Gates mit Nachnamen. Er ist einer der reichsten Männer der Welt und findet, es sei schädlich, seinen Kindern zu viel zu vererben. Deswegen hat er die größte gemeinnützige Stiftung der Welt gegründet, sie mit über 35 Mrd Dollar dotiert, und hat sich zum Ziel gesetzt, die Malaria auszurotten, an der jährlich Zehntausende in armen Ländern elend zugrunde gehen.
David, sein Nachname tut nichts zu Sache lebt in Wien. Er ist ist nicht vermögend, möchte aber seinen großen Traum verwirklichen: Sein eigens Lokal, eine Mischung aus modernem Kaffeehaus und Bar. Partner und ein Standort sind gefunden, mühsam wurde ein Kredit für den Umbau von einer Bank erkämpft, täglich werken sie bis tief in die Nacht, demnächst geht`s los.
Mit Bill hat er folgendes gemeinsam: Er möchte nicht bloß für sich und seine Gäste etwas erreichen, sondern darüber hinaus etwas Sinnvolles für andere tun.
Vor kurzem war er in Afrika und hat dort eine Schule in einem sehr armen township kennengelernt.Dieses Projekt möchte er jetzt, im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen. 10 oder 20 cent je Rechnung, so wird es auf seiner Speisekarte stehen, möchte er zur Entwicklung dieser Schule beitragen. Es sollen so, rechnet er, jedenfalls ein paar Tausend Euro werden.Und er möchte den einen oder anderen seiner Gäste dazu motivieren, ebenfalls diese Schule zu besuchen, um zu sehen, wie sie sich entwickelt.
Das sind seine Möglichkeiten. Damit wird David für für ein paar hundert Jugendliche in einem afrikanischen Land Bildungschancen verbessern.
Irgendwo zwischen Bill und David gibt es in unserem reichen Land Hunderttausende, die mit ihrem Vermögen, ihrem Einkommen oder auch ihrer Zeit etwas Sinnvolles anstellen könnten.Verantwortung übernehmen, Interesse entwickeln, positive Projekte unterstützen. Das kann in Afrika sein, ebenso aber auch um die Ecke, für Flüchtlinge, alte einsame Menschen, oder benachteiligte Kinder. Damit würden sie auch etwas für sich selbst machen, jedenfalls interessante Menschen kennenlernen, und Freude am Geben, am Entwickeln von etwas, das Sinn macht, haben.
Wenn Bill und Davids Vorbild Schule macht, schaut die Welt wirklich bald besser aus.

Parlament neu

Angesichts der um sich greifenden Politikverdrossenheit sollten wir mutig neue Wege suchen.
Das (siehe Video) wäre doch eine interessante Variante.
Ich nutz den Sommer und fang einmal zu üben an.




dank an peterpur für den link

Must read!

lifeinc

Dieses Buch wird mich noch lange beschäftigen.
Und ich wünsche ihm viele, viele Leser/innen.
Setzt es doch sehr grundsätzlich dort an, wo es derzeit immer stärker brodelt:
Immer mehr Menschen denken darüber nach, wie unser Wirtschaftssystem grundsätzlich verändert werden kann.
Fast egal wo ich hinkomme werden Diskussionen sehr rasch sehr grundsätzlich.
"So", das vereint fast alle, kann und wird es nicht weitergehn.
Wie soll ein auf Expansion gerichtet Wirtschaftssystem mit den endlichen Ressourcen auf unserer Erde zusammenpassen?
Gibt es eine Alternative zu unserem westlichen Konsummodell, des "will immer mehr haben"?
Ist es unausweichlich, dass Einkommen und Vermögen immer weiter auseinander klaffen?
Was geschieht mit unserer Demokratie, wenn demnächst die Arbeitslosenrate unvermeidlich nach oben schnellen wird?
Gibt es neben dem zentralen "Monopolgeld" auch andere Geld-Alternativen?
Zusammengefasst: Können und müssten wir nicht ganz anders wirtschaften?

Wen solche Diskussionen interessieren, sei Rushkoffs Buch wärmstens ans Herz gelegt.
Bevor ich es mit meinen Worten beschreibe, lasse ich ihn selbst in einem Interview zu Wort kommen (und frage mich so nebenbei, warum derartige Interviews, für die man sich zugegeben ein wenig Zeit nehmen muss, kaum in Österreichs klassischen Medien zu lesen sind).
Bin an feedback sehr interessiert.

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