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These zum Wirtschaftsboom

Zum wiederholten Mal wird sowohl in Österreich wie in Deutschland die Prognose über die Wirtschaftsentwicklung deutlich nach oben revidiert.
In zwei Ländern, in denen es gar viel Gejammere über "die Bürokratie", die "Sklerose"im allgemeinen, die "Bedrohung" durch China und überhaupt über alles gibt, sinken jetzt die Arbeitslosenzahlen deutlich.
Wenig lese ich darüber, woran dies liegen könnte.
Hier eine These:
In beiden Ländern dominieren KMUs (Klein- und Mittelbetriebe).
Für ganz viele von ihnen gab es bisher einen durchaus begrenzten Markt und sehr sehr wenig wurde in Werbung und Marketing gesteckt.
Und dann plötzlich "explodiert" das web.
Und es enstehen Möglichkeiten wie bei google-ads, sehr zielgerichtet genau jenen Kundenkreis erstmal zu bewerben, für den die jeweils sehr spezialisierten Produkte gedacht sind.
Und siehe da: Kunden finden plötzlich Produkte (über das Netz), die entweder besser oder kostengünstiger sind, als das bisher Bekannte.
Und wenn das Umsatzwachstum dadurch "bloss" 20% beträgt.
Bei vielen zehntausend kleinen Betrieben kommt gewaltig etwas zusammen.
Eine Branche nutzt das schon länger:
Die österreichische Fremdenverkehrswirtschaft.
Dank tiscover ist der kleinste und abgelegenste Pimperl-Gasthof im Netz zu finden, und potentielle Kunden können ihn finden.
Da hab ich selbst schon einiges Interessante gefunden.
Die könnten sich weder teure Prospekte, Werbung, Kataloge oder gar Ferienmessen leisten.
Aber so?
Wär doch eine interessante Forschungsaufgabe:
Was hat Werbung und Kommunikation im Netz zu dem sehr überraschenden österr./deutschen Wirtschaftsaufschwung beigetragen?

so wirds ausschauen

der Klimareport der UNO in Kürze.
Diese Grafik fasst zusammen, was sich in den verschiedensten Weltregionen verändern wird.
Die Welt wird also nicht untergehen, die Lebensbedingungen sehr vieler Menschen werden sich aber deutlich verschlechtern.

von der Kunst des Erziehens

nachfolgendes lesenswertes Gespräch hab ich in der Zeit gefunden.
Da sprechen zwei interessante Persönlichkeiten, Daniel Cohn-Bendit (den ich hier wohl nicht vorstellen muss) und Bernhard Bueb (langjähriger Direktor der sehr konservativen Internatsschule "Salem", und Autor des Buches "Lob der Disziplin") über Relevantes, das in unserer Schul-und Bildungsdiskussion zu kurz kommt: Über die Rolle von Autoritäten, die Auswirkungen von 68, Ziele der Schule im allgemeinen und auch sonst einiges Grundsätzliches.
Interessant zu lesen.
Und einmal mehr der Beleg, warum in Zeiten allgemein rückläufiger Zeitungsleser/innen, jene Blätter, die ihren Leser/innen Substanz zumuten, ihre Auflage deutlich steigern können.

bei uns für umöglich gehalten

Der LKW-Verkehr geht zurück.
Deutlich sogar.
Der Schienenverkehr wächt absolut, aber auch relativ.

ch_waswaereohnelvabkommen1

ch_wachstumsraten_vergleich1

Dieses Wunderland ist die Schweiz.
Dort hatten sie den Mut 2001 die LSVA einzuführen.
Eine "leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe".
Der Unterschied zur österr. Maut:
1.) Sie ist deutlich höher
2.) Sie gilt im gesamten Strassaennetz und nicht nur auf der Autobahn
3.) Die Einnahmen sind nicht wie bei uns für den Strassenbau (ASFINAG) zweckgebunden, sondern zwei Drittel davon geht in die Schiene.

So einfach ists.
Politik kann viel, wenn "sie will"

Bei uns? Hier glaubt man noch immer, dass steigender LKW-Verkehr quasi- naturgesetzlich ist.

DIe Schweizer Studie über schweizschiene (pdf, 38 KB) enthält weitere interessante Daten.

deformierte Wahrnehmung

In heutigen (Do) Kronenzeitung starrt uns ein entsetzten Frauengesicht entgegen, das einen Zapfhahn in der Hand hält.
Illustriert wird damit die ewigen Geschichte über den armen geschröpften Autofahrer.
Deutlich kleiner ist eine andere Geschichte beschrieben, jene über die Erhöhung der Öffi-Tarife in Wien.
Hab kurz nachgerechnet.

Öffi Einzelfahrschein 1991 14ÖS (1,02 Euro)
neuer Tarif: 1,7 Euro
eine satte Erhöhung um 67 %

Jahreskarte Wiener Linien Erhöhung (seit 91)um 51%

das allgemeine Preisnivieau (Inflation ) hat sich in diesem Zeitraum (91 bis heute) um 38% erhöht.
Öffi-Tarife stiegen also signifikant stärker.

Zum Vergleich: Preisentwicklung Normalbenzin 1991-2007: plus 57%

Diese Tabelle ist immer sehr hilfreich, um Klarheit in die Energiepreisdebatte zu bringen.

Infrastruktur für gestern

Das Glück vieler Regierungen liegt darin, dass sich die meisten Menschen ab einer bestimmten Grössenordnung Zahlen nicht mehr vorstellen können.
Das, was die Regierung bis 2020 in Strasse und Schiene verbauen will (41 Mrd Euro) ist gewaltig.
Nur ein Vergleich:In der Wiener Donaustadt fehlen höhere Schulen, eine AHS zu errichten kostet je nach Grösse 20 Mio aufwärts.
Das Programm hiesse zweitausend derartige Schulen (die nicht notwendig wären, aber ein paar sind dringend benötigt)
Oder: der Klimaschutzfonds wird mit 500 Mio einmal dotiert.
Strassen und Schiene ausbauen scheint 80 mal so wichtig.
Ich spare mir nachzuweisen, was dieses Invest-Programm für die Zersiedelung und damit für vermehrte CO2 Emissionen bedeutet.
Es zeigt sich nur eins:
Österreich ist unglaublich reich.
Und hat eine Regierung, die nicht begriffen hat, dass die Infrastruktur des 21. Jhdts hervorragende Schulen und Universitäten sind, und nicht noch mehr Autobahnen.
Im übrigen in einem Land,das bereitsan der europäischen "Spitze" liegt, was die bereits gebauten Autobahnkilometer je Einwohner betrifft.

TV als Misshandlung

Diesmal wieder Bildung in meinem Pressekommentar.

Wunsch-Wirklichkeit?Unfähigkeit!

Wie absurd heimische (Klima-)Politik funktioniert, frappiert mich immer wieder.
da legt die Bundesregierung lange angekündigt ihre Klimastrategie vor.
Darin finden sich auch durchaus positive Ansätze.
So findet sich z.B. auf Seite 8 folgender Satz:
50% des Neubaus an Gebäuden (Wohn- und Dienstleistungsgebäude) sollen künftig gemäß Regierungsprogramm 2007 im klima:aktiv-Standard errichtet werden (Niedrigenergie- und Passivhausstandards);
Wie in diesem blog schon oft beschrieben, haben moderne "Dienstleistungsgebäude", va. neue Bürohäuser, aber auch Spitäler oder Pflegeheime extrem hohe Stromkosten für Klimaanlagen, weil der Kühlbedarf kaum in die Planung einfliesst.
Will man erreichen, dass die Hälfte davon den (begrüssenswerten) klima.aktiv standard erreichen, muss man auch sagen, wie man das erreichen will.
Dafür gibts ein Instrument im Rechtsstaat: Die Bauordnungen.
Also müsste rasch ein Anlauf genommen werden, nicht nur Stiegenbreiten etc. in den Bauordnungen zu normieren, sondern auch technische Zielgrössen für minimalen Kühlbedarf.
Fast gleichzeitig flattert mir eine Novelle der Wiener Bauordnung auf den Schreibtisch, die genau das zum Inhalt haben sollte, aber für Bürogebäude nahezu nichts vorsieht.
Ich hab jetzt schon alle möglichen Gruppen mobilisiert, dass sie negative Stellungnahmen zu diesem Entwurf abgeben, und die Baupolizei auffordern, diese so notwendigen regulative, die es in anderen Staaten längst gibt auch in Wien einzuführen.
Ich denke und hoffe, dass mir hier einiges gelingen kann.
Aber: Wie ist soetwas 2007 möglich?
Wo ist hier Bürgermeister, Umweltstadträtin ober auch der Umweltminister, der doch auch solches wissen müsste, und viel wirksamere Wege kennen müsste.
Wenn die Politik schon bei einem verhältnismässig einfache Bereich (Baunormen für energieeffiziente Bürohäuser) versagt, wie sollen dann wirklich schwierige Bereiche gelingen?
Ist es ihnen, allen Beteuerungen zum Trotz, schlicht egal?

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